Daniel Schnelting sprintet in Bottrop zur Norm
Daniel Schnelting (LAZ Rhede) hat am Freitagabend bei der vierten Auflage des internationalen Leichtathletik-Meetings in Bottrop die EM-Norm über 200 Meter erfüllt. Zum wiederholten Mal gelang das dem Leipziger Hürdensprinter Alexander John.
Im Mittelpunkt stand rund eine Woche vor den Deutschen Meisterschaften in Braunschweig (17./18. Juli) gleich für mehrere deutsche Athleten ohnehin die Jagd nach den Normen für die EM in Barcelona (Spanien; 27. Juli bis 1. August).Zum Abschluss der Gala sahen die Zuschauer über 200 Meter einen befreit und locker laufenden Daniel Schnelting. Bei 20,61 Sekunden (Wind: -0,9 m/sec) blieb die Uhr stehen. Damit blieb er vier Hundertstel unter der geforderten EM-Norm.
„Das Rennen hat sich richtig gut angefühlt“, sagte der 24-Jährige. „Jetzt kann ich locker in Braunschweig laufen. Sebastian Ernst wird wahrscheinlich nicht zu schlagen sein. Aber wer weiß: Bei Meisterschaften ist alles möglich“, meinte Daniel Schnelting, der sich damit eindeutig positionierte. Dabei hatte er in Bottrop vor dem Rennen gar nicht an ein solches Ergebnis geglaubt: „Hitze und Gegenwind - da hatte ich den Tag schon abgehakt.“
Alexander John wieder unter der Norm
Zum wiederholten Mal erfüllte Alexander John die EM-Norm (13,60 sec) über 110 Meter Hürden. Nach 13,60 Sekunden (Wind: -1.2 m/sec) im Vorlauf steigerte er sich im Endlauf auf 13,52 Sekunden (-0,2 m/sec). Zuvor war er schon in Mannheim und Zeulenroda unter der geforderten EM-Norm geblieben.
Der Leipziger scheint sich in Bottrop immer wohl zu fühlen: Schon im vergangenen Jahr nutzte er die Gala, um damals die Norm für die WM in Berlin zu laufen: „Ich genieße das familiäre Umfeld in Bottrop“, sagte Alexander John und blickte direkt nach vorne: „In Braunschweig kann es jetzt aber ruhig in Richtung 13,45 gehen.“ Schneller als der Deutsche Hallenmeister war nur der Algerier Othman Hadj-Lazib, der in 13,51 Sekunden einen neuen Landesrekord aufstellte. Dritter wurde der weitere Leipziger Eric Balnuweit in 13,66 Sekunden.
Zu warm für schnelle Zeiten über 800 Meter
Über 800 Meter schlugen sich die Temperaturen von deutlich über 30 Grad auf die Leistungen nieder: Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) gewann das Rennen, musste sich aber mit einer Zeit von 1:48,00 Minuten zufrieden geben und verpasste die EM-Norm (1:46,00 min) klar. Er sprach hinterher von einem Horror-Rennen: „Ich hatte echt schwere Beine. Ich steh’ ja eigentlich mehr auf 18 Grad.“
Sebastian Keiner (Erfurter LAC) wurde in 1:48,53 Minuten Fünfter. Nun wird sich das schnelle deutsche Duo gemeinsam mit seinen Trainern noch überlegen, ob es in Braunschweig ein taktisches oder ein schnelles Rennen geben wird.
Jana Hartmann steigt aus
Erst gar nicht das Ziel erreichte Jana Hartmann (LG Olympia Dortmund): Nach 400 Metern lag sie noch auf Rang drei, nach 600 Metern auf Rang sechs und bei 700 Metern stieg sie aus dem Rennen aus. Anschließend saß sie mehrere Minuten regungslos auf dem Rasen: „Bis 600 Meter habe ich mich eigentlich ganz gut gefühlt. Aber dann blieb mir die Luft weg“, sagte die Dortmunderin. „Es ist so schade, denn ich weiß, dass ich es eigentlich drauf habe. Die Form ist da, die Trainingswerte stimmen.“ Das Rennen gewann die Ukrainerin Svetlana Usovich in 2:00,02 Minuten.
Im Weitsprung der Männer waren mehrere Acht-Meter-Springer angekündigt. Nur einer sprang sie dann auch tatsächlich: Der Südafrikaner Luvo Manyonga landete bei 8,19 Metern in der Grube.
Insgesamt waren bei dem Meeting mehr als 200 Athletinnen und Athleten aus 43 Nationen am Start. In diesem Jahr wurde die Bottroper Gala erstmalig in die Vereinigung der deutschen Meetingveranstalter aufgenommen. Rund 1.700 Zuschauer wollten sich das Ereignis nicht entgehen lassen.
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