Danny Ecker bläst zum letzten Halali
Eineinhalb Jahre war Danny Ecker weg vom Fenster. "Die Zeit während der Verletzung habe ich zum Hausbau genutzt. Über Wikipedia habe ich mir Tipps aus dem Internet geholt und so viel Geld beim Mauern und Terrassen-Bau gespart", sagt der Mann, der als Stabhochspringer die Sterne vom Himmel holen wollte und nun zum letzten Halali bläst.

Danny Ecker hat die Zwangspause in mehrfacher Hinsicht genutzt. Der Familienvater konnte sich mehr um seine Töchter (4 und 2 Jahre) kümmern, spielte nach dem Hausbau daheim Gärtner und trieb sein Studium der Betriebswirtschaft an der Fern-Uni Hagen voran.
Warten auf die Fitness
Doch die Zeit des Wartens auf die Rückkehr der körperlichen Fitness war dennoch lang für den 33-Jährigen, der seinen bis dato letzten Wettkampf im Januar 2010 in der Halle bestritt. Ein Knochen-Ödem am Beugeransatz des rechten Beins warf den 1,92 Meter langen Modellathleten aus der Bahn. "Ich konnte über ein Jahr lang nicht richtig laufen und erst im März wieder mit dem Training anfangen", sagt Danny Ecker."
Im April-Trainingslager stoppte ihn eine Wadenzerrung erneut für zehn Tage. "Aber seitdem bin ich gesund. Von der Athletik her habe ich sehr gute Werte, nur die Technik war lange Zeit eine Katastrophe. Am Montag gab es endlich den entscheidenden Fortschritt", sagt der Schützling von Trainer Leszek Klima.
Immer wieder gestoppt
Dass die Dinge so laufen würden, hatte sich der Sohn von Olympiasiegerin Heide Rosendahl und Ex-Basketballer John Ecker nicht so vorgestellt, nachdem er schon mit 19 Jahren 5,61 Meter gesprungen war und sich zwei Jahre später auf 5,93 Meter gesteigert hatte.
1999 war er bereits WM-Vierter in Sevilla (Spanien), 2004 Olympiafünfter in Athen (Griechenland). 2001 schien der Himmel nach dem 6-Meter-Sprung beim Dortmunder Hallenmeeting für ihn weit geöffnet.
Doch immer wieder stoppten ihn Verletzungen - bis es dann endlich mit den ersten Medaillen klappte. 2007 gab es für den damals 29-Jährigen Gold bei der Hallen-EM, im gleichen Jahr Bronze bei der Freiluft-WM. Die Träume vom Olympia-Gold scheiterten allerdings 2008 mit Platz acht in Peking (China).
Zu oft im roten Bereich?
Nicht ohne Selbstkritik merkt Danny Ecker an: "Vielleicht haben wir in jungen Jahren zu oft im roten Bereich trainiert." Soll heißen: Den Körper überstrapaziert.
"Ich würde mir wünschen, mit der Erfahrung von heute wieder so jung zu sein wie damals", sagt Danny Ecker, der vier Operationen hinter sich hat und dreimal Olympia erlebte, aber den ganz großen Erfolg nie landen konnte. "Im Juli werde ich immerhin schon 34", sagt er. Und er weiß: Viel Zeit bleibt nicht mehr.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)