Danny Ecker - Fokus liegt auf dem Sommer
Im Februar 2001 flog Danny Ecker in der Dortmunder Leichtathletik-Halle über 6,00 Meter. Eine Höhe, die seitdem kein anderer deutscher Stabhochspringer unter dem Hallendach erreicht hat. Knapp neun Jahre später sah es so aus, als könne der Leverkusener wieder in diese Form kommen. "Bis November lief das Training sehr, sehr gut", sagt der 32-Jährige, der danach aber wie so oft in seiner Karriere von einer Verletzung gebremst wurde und nun um seine Form kämpft.
Das Jahr 2009 verlief für Danny Ecker alles andere als nach Wunsch. Nur einmal überquerte der 32-Jährige 5,70 Meter. Eine Höhe, die für den Leverkusener normal Dutzend-Ware ist. Die Heim-WM in Berlin verpasste er und musste mit ansehen, wie andere um die Medaillen sprangen.Doch Danny Ecker hat gelernt mit Rückschlägen umzugehen. Immer wieder wurde der 32-Jährige in seiner langen Karriere von Verletzungen ausgebremst. Mal war es die Schulter, mal die Bein-Muskulatur, die zwickte. Herangekämpft hat sich der Leverkusener bislang aber immer wieder. So auch nach dem durchwachsenen Jahr 2009.
Nach nur zwei Wochen Pause im September stieg der WM-Dritte von 2007 wieder ins Training ein. Wochenlang arbeitete der 32-Jährige ohne Schmerzen und wähnte sich in einer hervorragenden Form. "Bis November lief es wirklich sehr, sehr gut. Da habe ich wieder an Höhen gedacht, die ich schon lange nicht mehr im Auge hatte", sagt Danny Ecker.
Probleme mit der Hüfte
Der verletzungsfreie Zustand hielt jedoch nicht lange an. Dieses Mal bereitete die Hüfte Probleme und zwang Danny Ecker dazu im Training kürzer zu treten. Nach einigen Wochen war der Hallen-Europameister von 2007 jedoch wieder voll belastbar und flog mit seiner Leverkusener Trainingsgruppe im Januar für zehn Tage ins Trainingslager nach Doha (Katar), jenem Ort, wo vom 12. bis 14. März die Hallen-WM stattfindet.
An der Aspire Academy feilte der Schützling von Leszek Klima an seiner Form und war beeindruckt von den Trainingsbedingungen in Doha. "So etwas gibt es, glaube ich, nur einmal auf der Welt. Das ist ein riesiger Trainings-Komplex, auf dem es einfach alles gibt", sagt Danny Ecker.
Nächster Rückschlag
Der nächste Rückschlag ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Sein Saison-Debüt beim Springer-Meeting in Cottbus musste der 32-Jährige am Mittwoch nach der Anfangshöhe mit Schmerzen im Beuger der Oberschenkelrückseite abbrechen. "Ich befinde mich gerade, wie eigentlich immer, in ärztlicher Behandlung", sagt Danny Ecker.
Seinen Start beim Hallen-Meeting in Karlsruhe (31. Januar) hat der 32-Jährige bereits absagen müssen. Für das Meeting in Düsseldorf (3. Februar) hofft er jedoch wieder schmerzfrei zu sein, was einen ganz bestimmten Grund hat. Nach dem Wechsel von Malte Mohr von Leverkusen nach München ist ein neuer Konkurrenzkampf in der deutschen Stabhochsprung-Szene entstanden. Auf der einen Seite die LG Stadtwerke München mit Tim Lobinger, Fabian Schulze und Malte Mohr, auf der anderen Seite der TSV Bayer 04 Leverkusen mit Danny Ecker, Richard Spiegelburg, Lars Börgeling, Hendrik Gruber und Tobias Scherbarth.
Eine Konkurrenzsituation, die auch Danny Ecker zusätzlich motiviert. "Malte hat ja den Mund ziemlich voll genommen. Da bin ich mal gespannt. Das bringt natürlich zusätzlich Spannung. Ich freue mich auf jeden Fall auf den Konkurrenzkampf zwischen Leverkusen und München", sagt Danny Ecker.
Hallen-WM kein Ziel
Die Hallen-WM in Doha spielt für Danny Ecker nach der durchwachsenen Vorbereitung keine Rolle. "Damit beschäftige ich mich gar nicht. Die Hallen-WM war auch von der psychologischen Herangehensweise gar kein Thema. Ich wollte jetzt erst einmal sehen, dass ich hoch springe, denn eine Hallen-WM macht für mich nur dann Sinn. Ich habe keine Lust zur Hallen-WM zu gehen, wenn ich nur 5,70 Meter springe. Das reicht dann vielleicht für das Finale, aber das ist nicht der Anspruch, den ich habe. Ich muss jetzt sehen, wie sich die Saison entwickelt und dann werde ich Ziele formulieren", sagt Danny Ecker.
Umso wichtiger ist für Danny Ecker die Sommersaison mit der EM in Barcelona (Spanien; 26. Juli bis 1. August) . "Dadurch, dass die Vorbereitung alles andere als optimal verlaufen ist und ich den ersten Wettkampf schon absagen musste, liegt der Fokus jetzt ganz klar auf dem Sommer."