Danny Ecker mit Eis zum Sieg
5,55 Meter reichten Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen) am Sonntag in Annecy (Frankreich) zum Europacup-Sieg im Stabhochsprung. Seine Achillessehnen-Beschwerden bereiten dem Leverkusener allerdings Sorgen.
Danny Ecker verließ die Arena mit einem Eisbeutel in der Hand. Bei einem Athleten, der auf solch einen filigranen Körper angewiesen ist wie der Leverkusener, ist das ein Alarmzeichen. 5,55 Meter hatten ihm in Annecy zum Sieg gereicht. Dass der WM-Dritte nicht höher sprang, lag auch an seiner rechten Achillessehne.Seit vier Wochen zwickt das bei vielen Athleten anfällige Gewebe zwischen Ferse und Wade Danny Ecker schon, beim Meeting in Cottbus wurde es schlimmer und seitdem behindern ihn die Schmerzen. „Ich dachte, ich gehöre nicht zu dem Club der Achillessehnengeschädigten, aber scheinbar habe ich mich geirrt“, meinte er mit Sorgenfalten auf der Stirn. „Sobald ich mich im Wettkampf fünf Minuten nicht bewege, muss ich mich danach ganz langsam wieder eingehen, bis die Schmerzen nachlassen“, meinte er.
Schmerzen und böiger Wind
Beim Anlauf behinderte ihn die lädierte Ferse, hinzu kam der böige Wind aus verschiedenen Richtungen. „Der stört natürlich noch mehr, wenn man sowieso nicht so ganz rund anläuft“, erklärte der 30-Jährige.
Sein Glück war in Annecy die Schwäche der Konkurrenz. Die von der Papierform her stärksten Gegner leisteten sich ausgerechnet beim Teamwettbewerb je einen Salto Nullo. Der Franzose Romain Mesnil, in Osaka (Japan) WM-Zweiter vor Danny Ecker, beendete nach einem ungültigen Versuch über 5,40 Meter den Wettkampf.
Der Russe Sergey Kucheryanu, mit einer Saisonbestleistung von 5,81 Metern nach Annecy gereist, leistete sich bei der gleichen Höhe drei Fehlversuche. „Das sah einfach nur unkontrolliert aus“, kommentierte Danny Ecker die Versuche des Russen, „aber das ist wohl seine Art zu springen, mal geht das sehr gut, mal gar nicht.“
Göteborg-Start ungewiss
Eigentlich wollte er am Dienstag dieser Woche in Göteborg (Schweden) schon wieder starten, aber nach dem Europacup sind seine nächsten Auftritte vor den Deutschen Meisterschaften fraglich. Dort muss er wohl unter die ersten Drei kommen, um sich das Olympiaticket zu sichern, auch wenn er in dieser Saison der bislang konstanteste deutsche Stabhochspringer ist.
Und während Danny Ecker in Annecy Europacup-Sieger wurde, ist zeitgleich in Mannheim bei der Bauhaus Junioren-Gala ein ganz junger Springer in den Kreis der Olympiakandidaten aufgestiegen. Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) steigerte seinen deutschen Jugendrekord von 5,65 auf 5,70 Meter. „Wenn er sich noch ein bisschen verbessert, könnte er auch in Peking dabei sein. Mich würde es freuen“, kommentierte Danny Ecker die Leistung des erst 18 Jahre alten Youngsters, für den aber vor allem die U20-WM in Bydgoszcz (Polen) zählt.