Danny Ecker - „Offensiv in den Wettkampf“
Gute Nachrichten kommen aus dem Appartement im Olympischen Dorf in Peking (China), das sich die deutschen Stabhochspringer um Danny Ecker teilen. Der Leverkusener WM-Dritte, den zuletzt hartnäckige Achillessehnenbeschwerden plagten, meldet sich im Interview rechtzeitig vor der Stabhochsprung-Qualifikation bei den Spielen am Mittwoch (20. August) hundertprozentig fit.
Danny Ecker, wie geht es Ihnen und Ihrer zuletzt angeschlagenen Achillessehne?Danny Ecker:
Mir geht es gut und der Sehne auch. Es hat zwar etwas länger gedauert als ich gehofft hatte, aber jetzt ist alles wieder in Ordnung. Es war eine gute Entscheidung, von den Deutschen Meisterschaften Anfang Juli bis jetzt nur einen Wettkampf zu machen.
Sind Sie wieder voll belastbar?
Danny Ecker:
Ja, ich kann im Training wieder alles machen. Vor der Abreise bin ich aus 14 Schritten über 5,50 Meter gesprungen.
Was bedeutet das für den Wettkampf in Peking?
Danny Ecker:
Das heißt, dass ich gut in Form bin. Höher als 5,60 Meter bin ich aus dem kurzen Anlauf noch nie gesprungen.
Was erwarten Sie in Peking nach den letzten Trainingseindrücken von sich selbst?
Danny Ecker:
Dass ich zunächst mal durch die Qualifikation komme. Ich bin schon ein bisschen nervöser als sonst, weil ich so wenige Wettkämpfe absolviert habe. Aber 5,70 Meter kann ich eigentlich immer springen und das sollte fürs Weiterkommen reichen.
Und im Finale?
Danny Ecker:
Am Anfang des Jahres war eine Medaille mein Ziel und daran will ich festhalten. Auch wenn ich von der Papierform her nicht zu den Medaillen-Favoriten gehöre. Immerhin sind in diesem Jahr Brad Walker, Evgeniy Lukyanenko und Steven Hooker schon über 6,00 Meter gesprungen. Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und gehe offensiv in den Wettkampf. Ich kann höher als 5,75 Meter springen, das weiß ich.
Im Frühsommer hatten Ihnen die Ärzte zu einer Operation geraten, sie lehnten ab. Wie haben Sie die Probleme mit der Achillessehne in den Griff bekommen?
Danny Ecker:
Ich habe mir vor allem viel Zeit gelassen, bis ich wieder Spikes angezogen habe und gesprintet und gesprungen bin. Die meiste Zeit habe ich auf dem Fahrradergometer und im Kraftraum trainiert. Das hatte sogar Vorteile: Ich konnte Dinge trainieren, für die ich sonst nicht viel Zeit habe. Beim Aufrollen sind meine Kraftwerte deshalb jetzt so gut wie sonst nie mitten in der Saison.
Das heißt, die Schmerzen sind quasi von alleine wieder verschwunden?
Danny Ecker:
Natürlich haben wir auch viel dafür getan: Ich war jeden Tag bei der Physiotherapie, habe die Sehne mit Röntgenreizen behandeln lassen und auch die eine oder andere Spritze bekommen - aber nie mit Cortison. Was passieren kann, wenn das gespritzt wird, hat der Achillessehnenriss von Weitspringerin Bianca Kappler bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg gezeigt. Mein Arzt Dr. Jens Enneper setzt eher auf homöopathische Mittel und so bin ich rechtzeitig in Olympiaform gekommen.
Geben Sie doch mal einen Tipp für den Ausgang des Stabhochsprungs bei Olympia ab...
Danny Ecker:
Der Olympiasieger wird auf jeden Fall über 6,00 Meter springen und einer aus dem bisherigen Spitzentrio der Weltbestenliste wird die Nerven verlieren. Ich tippe, dass Brad Walker oder Evgeniy Lukyanenko Gold holen werden. Das Feld dahinter ist eng zusammen. Ich hoffe, der lachende Dritte zu sein.
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