| Bundesjugendspiele

Darmstädter Gymnasium testet die neuen Disziplinen

Am Dienstag fanden an der Eleonorenschule im Bürgerpark Nord in Darmstadt die Bundesjugendspiele statt. Die neuen Disziplinen aus der Kinderleichtathletik kamen bei den Kids gut an.
David Deister

Um Viertel nach Neun waren die Bundesjugendspiele im Bürgerpark Nord bereits voll im Gange. Als Erstes sind alle 110 Fünft- und 135 Sechstklässler der Eleonorenschule gefordert. Während die Mädchen und Jungen der Klasse 5a auf der Tartanbahn über die mit ausgelegten Bananenkisten gespickte 40-Meter-Hindernissprint-Strecke flitzen, katapultiert sich nebenan Felix, Klasse 6e, vom Kastenoberteil und erreicht nach kurzem Anlauf prompt viel beklatschte 17 Punkte für eine Weite zwischen 4,00 Meter und 4,24 Meter – und das aus einem vorgegebenen maximal 10 Meter kurzen Anlauf.

Auf Weitenjagd geht es auch nebenan auf dem Wurfplatz. Mit entsprechend kurzem oder auch länger anhaltendem Pfeifton beschleunigen Mädchen wie Jungen Heuler um Heuler, die Wurfgeräte, mit unterschiedlichen Flugkurven Richtung markiertes Punkte-Feld.

Ein buntes Sportfest

Unter Regie von Schulsportleiter Andreas Henkel und unter Mitwirkung von zehn weiteren Sport-Kollegen, 25 begleitenden Lehrkräften sowie 111 Oberstufenschülern war „nach Wochen des Planens, der Vorbereitung und des Trainings im Unterricht endlich der vorläufige Schluss- und Höhepunkt erreicht. „Was für ein sichtbar bunteres Sportfest!“, zeigt sich der Schulsportleiter begeistert.

Vom Stadion schallte die Musik von noch jungen Nachwuchs-DJs, vom schuleigenen Mediendienst, auch zum Werferplatz. Andreas Henkel unterbrach die motivierenden Musikrhythmen gelegentlich als Hauptorganisator und auch als Leiter der Fachschaft versorgte er die Teilnehmer und Helfer am Mikrofon immer wieder mit neuen „Besten-Nachrichten.“ In verschiedenen Kategorien und Disziplinen werden Namen und Klassen mit bemerkenswerten Tages-Top-Leistungen verkündet: „Bestes Mädchen, bester Junge!“

Mia aus der 6d hatte Freude am Werfen mit dem Heuler. Der liege einfach „besser in der Hand als die Schlagbälle.“ Die besten Jungen schaffen hier gar 18 Punkte und mehr – gleichbedeutend mit 34 Meter und mehr.

Umstellung für die Schüler

Nicht jeder der Schüler ist auf Anhieb begeistert, dass an die Stelle von 50-Meter-Lauf, Weitsprung, Schlagball und womöglich 800 bzw. 1000 Meter erstmals Leistungen in den Disziplinen 40-Meter-Hindernissprint, Zonen-Weitsprung vom Kastenoberteil, Heuler-Werfen und ein Transportlauf verlangt werden. Der ein oder andere aus älteren Jahrgängen, sieht es mitunter kritisch, dass man bei den „ELO-Bundesjugendspielen“ aufgrund der nun im Weg stehenden, 40 Zentimeter hohen, Bananenkisten „jetzt gar nicht mehr frei laufen kann“.

Auch für Alma, Mitschülerin von Mia, ist diese Form der Bundesjugendspiele neu. Sie hat an dem zum Hürdensprint hinführenden Lauf Gefallen gefunden. Bis vor kurzem war dieser Lauf kein Thema. Wegen der Bundesjugendspiele ist die rhythmische Schnelligkeitsaufgabe neuerdings Teil des sportfestvorbereitenden Unterrichts: „Das ist jetzt besser als vorher und macht auch mehr Spaß.“ Die Oberstufenschüler Jannis und Sebastian, beide als Helfer beim Hindernissprint eingesetzt, finden die überarbeitete Sportfest-Form insgesamt „deutlich abwechslungsreicher“.

Bereits seit dem Jahr der Einführung „neuer Wettbewerbs-Disziplinen“ im Jahr 2001 sind solcherlei Organisations- und Motivationsformen möglich. „Schon“ damals hatten die Initiatoren die Absicht, das sich-untereinander-Messen weiter zu entwickeln und es attraktiver zu gestalten, um den Nachwuchs möglichst dauerhaft, also über Kindheit und Jugend hinaus, zum Sport zu bewegen.

Abwechslungsreich

Nach Abschluss der ersten drei Disziplinen in den beiden jüngsten Jahrgangsstufen stellte Sandra Fraikin, eine der engagierten Lehrkräfte im Sportkollegium fest: „Man hat den Kindern angesehen, dass sie mit Feuereifer dabei sind.“ Der hohe Aufforderungscharakter und die Tatsache, „dass die Kinder mehr Läufe, mehr Versuche und damit mehr Bewegungszeit haben und wegen der Zonenwertungen im Sprung und Wurf noch dazu jeweils, anders noch als früher, umgehend Leistungsrückmeldungen bekommen“, fiel ihr auf.

Auch Sportkollegin Eva Schlosser wusste die gute Atmosphäre zu schätzen und befand, dass „diese Bundesjugendspiele deutlich lebhafter als sonst waren.“ Ihre Schlussfolgerung: „Auch wenn diese Art der Leichtathletik höheren Materialaufwand bedeutet – die hier erlebte Form empfand ich als die bessere Alternative“.

Gemeinsamer Auftakt und Abschluss

Ein gemeinsamer Auftakt und Abschluss lag den Initiatoren besonders am Herzen. So starteten alle Fünft- und Sechstklässler mit einem gemeinsamen stimmungsvollen „Aufwärmprogramm“. Und schlossen mit dem 5- bzw. 6 Minuten dauernden Transport-Lauf, bei dem die Anzahl der gelaufenen Meter bewertet wurde. Und zwar jahrgangsweise mit bis zu 110 teilnehmenden Fünftklässlern in einem Lauf.

„Das war echt ein absolutes Highlight, ein Gegenentwurf zur Organisation von mehreren aufeinander folgender 800- bzw. 1000-Meter-Läufen und tatsächlich der Bringer zum Finale“, befand Katharina Schulz, die in der benachbarten DLV-Geschäftsstelle verantwortlich ist für die Geschicke im Schulsport allgemein und ganz konkret auch in Sachen "Bundesjugendspiele“.     

Wissenswerte Links zu den „Bundesjugendspielen“:

<link http: www.leichtathletik.de jugend schulsport bundesjugendspiele _blank>Bundesjugendspiele
<link http: www.leichtathletik.de jugend kinderleichtathletik abzeichen _blank>Kinderleichtathletik
<link http: www.leichtathletik.de jugend kinderleichtathletik abzeichen _blank>www.bundesjugendspiele.de<link news:41856>
Esther Fittko zu den Bundesjugendspielen

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