Das Hochsprung-Mekka Eberstadt lebt
Eberstadt und Hochsprung, das gehört und passt zusammen, wie der vielzitierte Deckel auf den Topf. Das galt auch im 30. Jahr des Meetings. Vom vergangenen Freitag bis zum Sonntag erlebten die Zuschauer in der Eberfürst-Arena, unter denen sich zahlreiche Sieger von einst befanden, in allen Wettbewerben erneut Spitzenleistungen.
„Ich verleihe dem Meeting das Prädikat Weltklasse“, sagte der Dresdner Hochspringer Raul Spank auf der abschließenden Pressekonferenz. Ein Blick auf die Ergebnisliste bestätigt die Einschätzung des jungen Springers, dem sein Eberstadt-Debüt sehr gut gefallen hat. Mit übersprungenen 2,27 Metern belegte er „nur“ Platz acht. „Das Niveau ist wie bei einem Olympiafinale“, attestierte er Eberstadt eine Ausnahmestellung.Gleich sechs Männer sprangen am Sonntag über 2,30 Meter, dass dabei keiner höher hinaus kam ist nur ein kleiner Schönheitsfehler. Tags zuvor bei den Frauen, segelten mit Yelena Slesarenko (Russland) und Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) zwei Springerinnen über zwei Meter oder mehr. Zum Auftakt stellte der Ägypter Karim Lotfy am Freitag beim U23-Wettbewerb mit 2,25 Metern einen neuen Landesrekord auf, es war der 16. in der Meeting-Geschichte Eberstadts.
Andere Spannung vor dem Großereignis
„Das Hochsprung-Mekka lebt“, freut sich Harry Brunnet, Vorsitzender des Trägervereins Internationales Hochsprung-Meeting Eberstadt e.V. Auch weil die Veranstalter in diesem Jahr einen Termin vor dem Saisonhöhepunkt der Leichtathleten gewählt haben.
„Vor den Olympischen Spielen gibt es eine andere Spannung als in den Vorjahren nach den Weltmeisterschaften oder davor nach den Europameisterschaften“, erläutert Harry Brunnet. Befürchtungen, Parallelveranstaltungen würden den Zuschauerschnitt senken, erfüllten sich nicht. Für das nächste Jahr hält man wieder nach einem Termin im Juni oder Juli Ausschau.
Deutsche Springer gesucht
Dass Eberstadt gleich bei seiner Premiere zu einem Mythos wurde, verdankt es drei deutschen Springern. Dietmar Mögenburg, Carlo Thränhardt und Gerd Nagel rückten mit ihren 2,30-Meter-Sprüngen 1979 das Meeting ins Rampenlicht. In den Neunziger Jahren prägte Weltrekordler Javier Sotomayor, der zwischen 1991 und 1997 fünfmal gewann, die Veranstaltung und lockte die Zuschauer an. Als Ehrengast verfolgte der Kubaner das Jubiläumsspringen.
Für die Zukunft hofft man wieder verstärkt auf deutsche Publikumsmagneten. „Wir brauchen hier deutsche Springer und vor allem junge deutsche Springer wie Ariane und Raul“, betont Meetingdirektor Peter Schramm.