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Das Jahr 2015 im Rückspiegel (I)

Medaillen, Rekorde, Schicksale. Das Leichtathletik-Jahr 2015 hat davon eine Menge zu bieten gehabt. leichtathletik.de hat die wichtigsten Schlagzeilen im großen Jahresrückblick zusammengestellt.
Jan-Henner Reitze

Januar

Um im Olympia-Jahr schmerzfrei zu sein, entschließt sich Hürdensprinterin Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) zu einer Knie-OP. Die Saison 2015 ist damit gelaufen. Inzwischen sprintet die 28-Jährige wieder über Hürden.

Das Knie ist nach einer OP noch nicht wieder fit für Wettkämpfe: Kugelstoßerin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) muss auf die Halle verzichten, wird im Sommer aber umso mehr für Furore sorgen.

Er war der Szene bis zuletzt treu. Im Alter von 91 Jahren stirbt Leichtathletik-Journalist Gustav Schwenk.

Glückwunsch an die Leichtathleten des Jahres: Die Europameister Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) und Robert Harting (SCC Berlin) haben die Wahl gewonnen, in der Kategorie "Jugend" Alina Reh (TSV Erbach) und Tim Nowak (SSV Ulm 1846).

8,03 Meter - Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) steigert den mehr als 40 Jahre alten Deutschen U20-Rekord im Weitsprung.

In Sachen Doping bebt es das ganze Jahr über vor allem in Russland. Die erste Schlagzeile: Die Olympiasieger im Gehen Olga Kaniskina, Sergey Kirdyapkin und Valeriy Borchin werden gesperrt.

Der erste Fingerzeig, dass ein erfolgreiches Jahr bevorsteht: Sieg für das DLV-Team beim Hallen-Länderkampf in Glasgow (Großbritannien).

Stabhochspringer Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) muss die Hallensaison wegen eines Muskelfaserrisses absagen. Auch im Sommer wird der Zweite der Hallen-WM keine Höhenflüge absolvieren.

Unterm Hallendach erfüllt Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg) seinen Plan: Deutscher Rekord über 5.000 Meter (13:27,53 min) beim PSD Bank Meeting in Düsseldorf. Es wird nicht der einzige Rekord des Langstrecklers im abgelaufenen Jahr bleiben.

Zwei weitere prominente russische Athletinnen werden aus dem Verkehr gezogen: Hindernisläuferin Yuliya Zaripova und Siebenkämpferin Tatyana Chernova.

Februar

Bitter: Gerade hatte sich Stabhochspringerin Victoria von Eynatten (TSV Bayer 04 Leverkusen) auf 4,51 Meter gesteigert, da reißt die Achillessehne.

Die Vorbereitungen für die EM 2018 in Berlin laufen an, der DLV gründet dafür eine GmbH.

Carlo Paech legt in Potsdam mit 5,65 Metern das Comeback der Hallensaison hin. Mit dem Stabhochsprung hatte er im zurückliegenden Herbst eigentlich abgeschlossen. Bei insgesamt 18 Wettkämpfen des Jahres wird der Leverkusener höher springen als seine Bestleistung vor dem Jahr 2015.

In Wien rennt Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt; 3:35,71 min) deutschen Rekord über 1.500 Meter.

Stabhochspringer Renaud Lavillenie (Frankreich) kratzt beim ISTAF-Indoor an einem neuen Weltrekord (6,16 m). Shanice Craft (MTG Mannheim; 62,07 m) holt sich die Weltbestleistung im Diskuswurf unterm Hallendach.

Bei der Jugend-Hallen-DM gehört Claudine Vita zu den großen Gewinnerinnen, sie setzt sich im Diskuswurf (55,15 m) und Kugelstoßen (16,49 m) durch.

Nochmal schneller: Homiyu Tesfaye steigert seinen fünf Tage alten deutschen Hallenrekord über 1.500 Meter in Stockholm (Schweden) auf 3:34,13 Minuten. Genzebe Dibaba (Äthiopien) stellt einen Hallen-Weltrekord (14:18,86 min) über 5.000 Meter auf.

Zehnkampf-Olympiasieger Willi Holdorf wird 75.

David Storl (SC DHfK Leipzig) meldet sich bei der Hallen-DM in Karlsruhe (21,26 m) standesgemäß zurück. Die Messehalle ist auch Schauplatz des siebten 60-Meter-Titels für Verena Sailer (MTG Mannheim) oder des ersten für Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg).

Für die Hallen-EM in Prag nominiert der DLV 39 Athleten.

Bei den Russischen Meisterschaften des Winters im Gehen bleibt Elvira Alembekova über 20 Kilometer (1:24:47 h) unter dem Weltrekord ihrer gesperrten Landsfrau Yelena Lashamonva.

Das DLV-Team ist beim Nachwuchs-Länderkampf in Lyon (Frankreich) nicht zu besiegen.

März

Bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik) sorgt David Storl für den goldenen Auftakt. Silber lassen Weitspringerin Sosthene Moguenara (TV Wattenscheid 01), Siebenkämpfer Arthur Abele (SSV Ulm 1846) und Sprinter Christian Blum (TV Wattenscheid 01) folgen. Mit jeweils Bronze über 60 Meter runden Verena Sailer und Julian Reus (TV Wattenscheid 01) die Medaillenbilanz des DLV ab. Dazu gab´s eine Reihe starker Platzierungen.

Yohann Diniz (Frankreich) ist im heimischen Arles über 20 Kilometer (1:17:02 h) so schnell wie noch nie ein Athlet zuvor auf der Welt.

Der Fall Oscar Pistorius beschäftigt weiter die Justiz in Südafrika. Ein Berufungstermin wird zugelassen.

Der Weltrekord von Yohann Diniz über 20 Kilometer Gehen hat nur eine Woche bestand. Bei den Asienmeisterschaften in Nomi (Japan) steigert der Japaner Yusuke Suzuku die Marke auf 1:16:36 Stunden. 

Besonders die DLV-Frauen überzeugen beim Winterwurf-Europacup in Leira (Portugal). Sie gewinnen die Gesamtwertung, außerdem haken die Diskuswerferinnen Nadine Müller (SC DHfK Leipzig; 65,27 m) als Einzelsiegerin und Shanice Craft (MTG Mannheim; 63,22 m) sowie die Speerwerferinnen Linda Stahl (62,12 m) und Katharina Molitor (beide TSV Bayer 04 Leverkusen; 62,08 m) früh die WM-Norm ab.

Kugelstoßer Thomas Schmitt (LT DSHS Köln) verblüfft die Szene und sich selbst in Übach-Palenberg mit einer Steigerung auf 21,35 Meter. Noch einmal in diese Regionen stößt er zumindest 2015 nicht vor.

Agnes Jebet Tirop und Geoffrey Kipsang Kamworor - die beiden Cross-Weltmeister von Guiyang (China) kommen aus Kenia.

April

Yuri Borsakowski ist offiziell neuer Cheftrainer in Russland. Ändert sich mit ihm etwas in Sachen Doping?

Chinas-Hürdenstar Liu Xiang gibt nach vielen Verletzungen offiziell das Ende seiner Karriere bekannt.

Svein Arne Hansen ist neuer Präsident des Europaverbandes EAA.

Sieg für Christopher Linke (SC Potsdam) beim international besetzten Rennen über 20 Kilometer Gehen in Podebrady (Tschechische Republik) mit Bestzeit von 1:20:37 Stunden.

Die Deutschen Meister im Halbmarathon von Husum heißen Simret Restle-Apel (PSV Grün-Weiß Kassel) und Philipp Pflieger (LG Telis Finanz Regensburg).

Bei den Deutschen Meisterschaften im 20 Kilometer Gehen zeigen Sieger Nils Brembach (1:21:21 h) und Hagen Pohle (beide SC Potsdam; 1:21:34 h): Die jungen DLV-Geher werden immer stärker.

Lelisa Desisa (Äthiopien; 2:09:17 h) und Caroline Rotich (2:24:55 h) gewinnen beim Marathon in Boston (USA).

Als Zweiter der Hallen-EM hatte Arthur Abele sein Comeback gekrönt. Jetzt der nächste gesundheitliche Rückschlag, die Achillessehne reißt.

Der Kenianer Eliud Kipchoge gewinnt in den Straßen von London (Großbritannien; 2:04:42 h) den Marathon-Klassiker. Die Äthiopierin Tigist Tufa (2:23:22 h) ist die schnellste Frau.

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