| 2016 in Schlagzeilen

Das Jahr im Rückspiegel (I)

Große Emotionen, sportliche Highlights und Schicksale. Das Olympia-Jahr 2016 hat wieder alle Facetten der Leichtathletik gezeigt. Wir blicken in unserem großen Jahres-Rückblick noch einmal auf die Schlagzeilen der zurückliegenden Monate.
Jan-Henner Reitze

Januar

Das Jahr beginnt mit der Ankündigung des Abschieds des Superstars: Usain Bolt (Jamaika) will nach der WM 2017 Schluss machen.

Oscar Pistorius zieht in Südafrika vors Verfassungsgericht. Er sieht sich als Opfer eines unfairen Verfahrens.

Das Ergebnis der Wahl der „Leichtathleten des Jahres“ 2015 wird bekannt geben. Die Sieger: Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) und Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg).

Die deutsche Hochsprung-Rekordlerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) kündigt ihr Wettkampf-Comeback an. Leider geht der Traum vom dritten Olympia-Start in Rio nicht in Erfüllung.

Als neunter Athlet der Geschichte von Hallen-Wettbewerben fliegt Stabhochsprung-Weltmeister Shawn Barber (Kanada) in Reno (USA) über 6 Meter.

Hiobsbotschaft aus Leverkusen: Zehnkämpfer Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) hat sich beim Stabhochsprung-Training eine schwere Knieverletzung zugezogen. Die Olympiasaison findet ohne ihn statt.

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) stimmt dem Antrag des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) zu. Zahlreiche Einzelnormen für die Olympischen Spiele in Rio werden abgesenkt.

Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Julian Reus (TV Wattenscheid 01) beginnen in Erfurt jeweils eine Rekordjagd wie es sie lange nicht innerhalb einer Saison gegeben hat. Beim Abendsportfest dort läuft die Leverkusenerin 4:09,79 Minuten über 1.500 Meter. Deutscher U20-Rekord, fünf weitere Rekorde auf den Strecken zwischen 800 Meter und 10 Kilometern werden 2016 folgen. Julian Reus stellt in 6,53 Sekunden den deutschen Rekord über 60 Meter ein, das gelingt ihm auch noch in Chemnitz und auch das sollte nicht sein letzter Rekordlauf des Jahres sein.

5,03 Meter - Jenn Suhr (USA) verbessert bei einem Meeting in Brockport im US-Bundesstaat New York ihren eigenen Hallen-Weltrekord um einen Zentimeter.

Auch bei der Hallen-DM der Mehrkämpfer in Hamburg fällt ein deutscher U20-Rekord. Lisa Maihöfer (LG Staufen) sammelt im Fünfkampf 4.373 Punkte.

Februar

Nächster Streich von Konstanze Klosterhalfen, ihre 4:08,38 Minuten über 1.500 Meter beim Indoor Meeting in Karlsruhe sind sogar U20-Europarekord.

Im heimischen Torun sprintet die Polin Ewa Swoboda in 7,07 Sekunden U20-Weltrekord über 60 Meter.

6,95 Meter - Alexandra Wester (ASV Köln) springt beim ISTAF Indoor ins Rampenlicht. Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin; 64,81 m) fängt bei seinem Comeback nach einem Kreuzbandriss im sechsten Durchgang den bis dahin führenden Christoph Harting (SCC Berlin; 64,34 m) ab.

Lange musste Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) auf seinen ersten 20-Meter-Stoß warten. In Sassnitz gelingt das endlich und die Kugel fliegt gleich auf 20,56 Meter.

Zehn Tage vor dem Start der Wettkämpfe: Die Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig sind ausverkauft.

Die Äthiopierin Genzebe Dibaba läuft in Stockholm (Schweden) Hallen-Weltrekord über die Meile (4:13,31 min).

Stabhochspringer Renaud Lavillenie meistert in Clermont-Ferrand (Frankreich) 6,02 Meter.

Chantal Butzek (LC Paderborn; 7,27 sec) holt sich bei der Hallen-DM der U20 in Dortmund den Titel über 60 Meter. Für die U18 stellt Keshia Kwadwo (TV Wattenscheid 01; 7,36 sec) dahinter eine deutsche Bestleistung auf. Mit deutschem U20-Hallenrekord über 800 Meter (2:03,37 min) drückt auch Konstanze Klosterhalfen dieser Meisterschaft ihren Stempel auf.

Als Sechste war Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) bei der EM 2012 in Helsinki (Finnland) durchs Ziel des 1.500-Meter-Finals gelaufen. Jetzt wird sie wegen Dopingsperren der Konkurrenz plötzlich zur Bronze-Medaillen-Gewinnerin erklärt.

Das DLV-Team der U20 dominiert den Länderkampf mit Frankreich und Italien in Padua (Italien).

Leipzig erlebt eine hochklassige Hallen-DM: Tatjana Pinto (LC Paderborn) befreit sich in 7,07 Sekunden über 60 Meter von der Last eines schwierigen Vorjahres. Julian Reus steigert den Deutschen Rekord auf 6,52 Sekunden. Dreispringer Max Heß (LAC Erdgas Chemnitz) landet erstmals bei 17,00 Metern und Konstanze Klosterhalfen läuft den nächsten U20-Europarekord, diesmal über 3.000 Meter (8:56,36 min). Negativ-Meldung des Wochenendes: Stabhochspringer Rapahel Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) zieht sich beim Einspringen einen Bänderriss zu, der auch im Sommer große Höhenflüge verhindern wird.

März

Mittelstrecklerin Abeba Aregawi (Schweden) wird wegen Dopings vorläufig gesperrt.

Der DLV nominiert ein kleines Team von zwölf Athleten für die Hallen-WM in Portland (USA). Wegen des späten Zeitpunktes Ende März und des anstehenden Olympia-Sommers verzichtet eine Reihe von Athleten auf den Höhepunkt des Winters.

Die Diamond League tauscht einen Austragungsort der kommenden Saison aus und macht erstmals in Afrika Station - in Rabat (Marokko).

Die Klage gegen sein Urteil vor Südafrikas Verfassungsgericht wird abgewiesen. Oscar Pistorius wartet jetzt noch auf das Strafmaß gegen ihn.

32:24 Minuten über 10 Kilometer auf der Straße. Nächste deutsche U20-Bestleistung für Konstanze Klosterhalfen.

Renaud Lavillenie legt noch einen Zentimeter drauf: 6,03 Meter im tschechischen Jablonec.

Stabhochsprung-Kollegin Martina Strutz (Schweriner SC) wird von den A- und B-Kaderathleten zur neuen Athletenvertreterin gewählt.

Das DLV-Team für die Hallen-WM wächst noch einmal. Die Mehrkämpfer Celina Leffler (SSC Koblenz-Karthause) und Tim Nowak (SSV Ulm 1846) sowie Weitspringerin Xenia Stolz (Wiesbadener LV) werden vom Weltverband IAAF eingeladen.

Mit seinem 100-Meter-Sprint in 9,98 Sekunden in Bloemfontein schreibt Wayde van Niekerk (Südafrika) Geschichte. Er ist der erste Mann, der die 100 Meter unter 10 Sekunden, die 200 Meter unter 20 Sekunden und die 400 Meter unter 44 Sekunden gelaufen ist.

Christin Hussong (LAZ Zweibrücken; 61,80 m) gewinnt den Speerwurf beim Winterwurf-Europacup in Arad (Rumänien), verpasst die Olympia-Norm (62,00 m) aber knapp.

Wer hätte diese Namen auf dem WM-Podium erwartet? Dreimal Edelmetall für den DLV in Portland bei der Hallen-WM. Max Heß überrascht im Dreisprung mit Silber (17,14 m), genau wie Trainingspartnerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,30 m). Mehrkämpfer Mathias Brugger (SSV Ulm 1846; 6.126 Punkte) sicherte sich überraschend Bronze.

Wieder eine nachträgliche Medaille: Wegen der Doping-Disqualifikation der Russin Olga Kaniskina rückt Geherin Melanie Seeger (SC Potsdam) auf den Bronzerang der EM 2010 in Barcelona (Spanien) vor.

Die schönste Meldung zu Ostern: Hindernis-Europameisterin Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) ist Mutter einer Tochter.

April

Die russische Hammerwerferin Tatjana Beloborodova wird zum zweiten Mal in ihrer Karriere des Dopings überführt und ihren Olympiasieg von 2012 verlieren. Betty Heidler (LG Eintracht Frankfurt) rückt später offiziell auf Rang zwei vor, Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt) auf Rang vier.

André Pollmächer (Rhein Marathon Düsseldorf) sieht keine Olympia-Chance und erklärt seine Karriere für beendet.

Die DLV-Geher zünden in Podebrady (Tschechische Republik) ein Feuerwerk an guten Leistungen über 20 Kilometer. Allen voran Christopher Linke (SC Potsdam; 1:19:18 h) als Zweiter. Auch Hagen Pohle (SC Potsdam; 1:19:58 h) bleibt unter der Marke von 1:20 Stunden.

2:27:50 Stunden beim Hamburg-Marathon: Anja Scherl (LG Telis Finanz Regenburg) verblüfft mit Rang drei und bleibt deutlich unter der Olympia-Norm.

Beim Marathon in Boston (USA) gehen die Siege an Äthiopien, Lemi Berhanu Hayle (2:12:45 h) und Atsede Baysa (2:29:19 h) setzen sich durch.

Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg; 1:12:41 h) und Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth; 1:05:05 h) gewinnen Gold bei den Deutschen Meisterschaften im Halbmarathon in Bad Liebenzell.

Der Wattenscheider Hendrik Pfeiffer knackt bei seinem Marathondebüt in Düsseldorf (2:13:11 h) die Olympianorm, muss später aber verletzungsbedingt einen Start in Rio absagen.

Beim Marathon in London (Großbritannien) kratzt Eliud Kipchoge (Kenia; 2:03:05 h) am Weltrekord. Jemima Jelagat Sumgong (Kenia; 2:22:58 h) siegt bei den Frauen. Arne Gabius muss das Rennen vorzeitig aufgeben.

Eine internationale Größe sagt Tschüss: Der Olympiasieger von 2004 und 2012 über 400 Meter Hürden Felix Sanchez (Dominikanische Republik) beendet mit 38 Jahren seine Karriere.

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