Das Senioren-Wochenend-Telegramm
Läuferinnen und Läufer, die einen Marathonlauf bestreiten wollen, haben es, im Gegensatz zum „Rest“ der Leichtathletik-Treibenden, ja gern etwas kühler. Aber Regen und Temperaturen um neun Grad waren bei den Deutschen Meisterschaften im Marathonlauf am 9. Mai in Mainz dann aber doch Begleitumstände, die sich kaum eine Athletin oder ein Athlet gewünscht hatte.
Umso erstaunlicher war aber dennoch die hohe Zahl guter bis sehr guter Zeiten, die sowohl bei den Seniorinnen als auch bei den Senioren erzielt wurden. Allen voran natürlich Walter Koch (LAV Asics Tübingen) in der Klasse M 70: Im vergangenen Jahr war er mit seinen in New York erzielten 3:09:26 Stunden der Deutschen Bestleistung von 3:08:49 Stunden schon einmal ganz nahe gekommen und holte nun in Mainz das Versäumte eindrucksvoll nach. Mit 3:03:38 Stunden verbesserte Walter Koch die alte Bestmarke, die bisher zwei Läufer innehatten (Günther Thiele, SCC Berlin, 1986 und Klemens Wittig, LC Rapid Dortmund, 2007), ganz erheblich.Vater und Sohn erfolgreich
Und dass sowohl Vater und Sohn, Walter Kochs Filius Matthias (ebenfalls LAV Asics Tübingen) gewann in 2:33:34 Stunden den Titel in der Klasse M 45, innerhalb eines Wettkampfes Deutsche Meister wurden, hat es auch noch nicht gegeben! Dr. Matthias Koch und Jürgen Theofel (FV Wallau), er lief als Sieger der Klasse M 50 ebenfalls 2:33:34 Stunden, waren übrigens die einzigen Läufer, die ihren im Vorjahr an gleicher Stelle errungenen Titel erfolgreich verteidigten.
Bei den Frauen war die Titelverteidigerin (wohlgemerkt in der Hauptklasse!) Bernadette Pichlmaier (LAG Mittlere Isar) noch mit der Möglichkeit einer Barcelona-Qualifikation an den Start gegangen, musste das Unterfangen aber angesichts der doch zu widrigen Witterungsbedingungen aufgeben. So konzentrierte sie sich auf eine Wiederholung ihrer Erfolge des Vorjahres.
Als Tagesschnellste war Bernadette Pichlmaier in 2:40:58 Stunden erneut Deutsche Marathonmeisterin und nahm „so nebenbei“ auch noch den Titel in der Klasse W 40 mit. Mit Anne Zanzinger (TSV Crailsheim) in der Klasse W 45 und Gabriele Celette (LC Rehlingen) in der Klasse W 50 gab es zwei neue Titelträgerinnen, während sich mit Inge Dilger (FTSV Straubing) mit starken 3:07:43 Stunden in der Klasse W 55 und Hannelore Horst (TV Georgsmarienhütte) mit ebenfalls sehr guten 3:19:25 Stunden in der Klasse W 60 die Vorjahrssiegerinnen erneut durchsetzten.
Erste Landesmeisterschaften
Am 8./9. Mai wurde in Waiblingen der Reigen der Landesmeisterschaften in der Bahnleichtathletik mit den Titelkämpfen Badens und Württembergs eröffnet. Hauptsächlich in den technischen Wettbewerben wurden hier die besten Resultate erzielt. Im Stabhochsprung der Klasse M 60 begann Bogdan Markowski (SV Vaihingen) die Saison mit einem Sprung über 3,60 Meter und in der gleichen Klasse schleuderte Andreas Eder (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) den Hammer auf 51,51 Meter. Sieger im Diskuswurf der Klasse M 65 wurde Felix Mohr (LG Radolfzell) mit 46,44 Metern.
Der frischgebackene Hammerwurf-Weltrekordmann der Klasse M 70, Hermann Albrecht (SpVgg. Satteldorf), kam in seiner Spezialdisziplin mit 52,27 Metern erneut auf ein erstklassiges Ergebnis. Wladislaw Kowalczyk (M 70,TB Emmendingen) startete mit einem Speerwurf von 47,10 Metern in die Saison.
Starkes Double durch Birgit Bendel
Mittelstrecklerin Birgit Bendel (SV Reinstetten) legte in der Klasse W 40 ein Double mit 2:20,00 Minuten über 800 Meter und 4:54,60 Minuten über 1.500 Meter hin und im Hochsprung der gleichen Klasse kam die Deutsche Meisterin des Jahres 2009, Annegret Würthele (LG Rems-Murr), auf 1,57 Meter. Eine weitere Vorjahresmeisterin setzte sich mit Gabriele Engelhardt (LC Rothaus) im Hammerwurf mit 45,16 Metern durch. Die Bestenlisten-Erste des Jahres 2009, Sylvia Schierjott (LG Welfen), legte über 800 Meter der Klasse W 45 gleich 2:24,58 Minuten vor. Ebenfalls in der Klasse W 45 stieß Jana Müller-Schmidt (LG Ortenau Nord) die Kugel auf 12,21 Meter und Susanne Strohm (SV Stuttgarter Kickers) verbesserte sich mit dem Speer auf 39,48 Meter. Und auch Luzia Burgbacher (LT Furtwangen) gelang im Hammerwurf der Klasse W 50 mit 41,68 Metern ein überdurchschnittliches Ergebnis.
Innerhalb weniger Stunden schaffte es Elfriede Hodapp (LG Ortenau Nord), zwei deutsche Bestleistungen der Klasse W 75 zu steigern. Die 1.500 Meter lief sie in 6:36,85 Minuten und über 3.000 Meter blieben die Uhren nach 14:06,85 Minuten stehen. Auf beiden Strecken hatte die Saarländerin Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) mit 6:49,07 Minuten (2005) bzw. 14:26,01 Minuten (2006) die Bestmarken gehalten.
Mit dem Hammer verbessert: Bettina Schardt
Bei den Regionsmeisterschaften am 8./9. Mai in Mannheim sorgten zwei Athletinnen der Gästeklasse für die besten Ergebnisse des Seniorenbereiches. In der Klasse W 30 kam die Hochspringerin Anja Wich-Heiter (LAZ Zweibrücken) auf 1,67 Meter und in der Klasse W 35 verbesserte sich Bettina Schardt (USC Mainz) mit dem Hammer auf 47,08 Meter und warf den Diskus 44,44 Meter weit.
Weitere gute Diskuswürfe gab es sowohl bei einem Werfertag am 8. Mai in Bremen durch Inga Reschke (LG Bremen-Nord) mit 46,06 Metern in der Klasse W 30 und bei einer Veranstaltung am 8. Mai in Bad Reichenhall, wo Helmut Maryniak (1. FC Passau) in der Klasse M 40 auf 46,36 Meter kam.
Bei verschiedenen Veranstaltungen im Rheinland gab es für zwei Deutsche Meister der Klasse M 45 einen gelungenen Saisonauftakt: Am 8. Mai in Neuwied erzielte Stefan Malewski (LG Maifeld-Pellenz) 53,30 Sekunden über 400 Meter, einen Tag später lief Chaibou Hassane (LG Bernkastel/Wittlich) die 200 Meter in 23,66 Sekunden.
Erste DAMM-Runde
DAMM-Ergebnisse (Endkämpfe der Verbände Westfalen und Nordrhein) am 8. Mai in Lüdenscheid:
M 30, Gruppe 1: 1. LG ASV/DSHS Köln 12070 Punkte, 2. LG Kindelsberg Kreuztal 12055 Punkte
M 40, Gruppe 1: 1. TSV Bayer 04 Leverkusen 8521 Punkte
M 50, Gruppe 1: StG Werther/Minden/Kirchlinde 8580 Punkte, 2. LG Plettenberg/Herscheid 8267 Punkte
M 60, Gruppe 1: 1. Pulheimer SC 5927 Punkte, 2. LG Hünxe 5686 Punkte, 3. StG Werther/Minden/Kirchlinde 5679 Punkte, 4. StG SU Annen/Schalke 96/ASV Iserlohn 5162 Punkte
M 70: 1. LAV Bayer Uerdingen/Dormagen 3691 Punkte, 2. Pulheimer SC 3412 Punkte
W 30, Gruppe 1: 1. TSV Bayer 04 Leverkusen 8314 Punkte, 2. DJK BW Annen 7032 Punkte
W 40, Gruppe 1: 1. Pulheimer SC 5414 Punkte, 2. VfL Engelskirchen 5307 Punkte
W 60: 1. StG Erft/Rhein/Wupper 2826 Punkte