Das Senioren-Wochenend-Telegramm
Auch am letzten Januar-Wochenende setzte sich bei diversen Hallen-Veranstaltungen die Reihe von Bestleistungen und Rekorden auf nationaler und internationaler Ebene fort, daneben gab es viele Ergebnisse, die für die vom 12. bis 14. Februar in Sindelfingen stattfindenden Deutschen Senioren-Hallen-Meisterschaften einiges versprechen.
Bereits am 24. Januar bei den Offenen Senioren-Hallenmeisterschaften des Bezirks Magdeburg steigerte Kugelstoßer Reinhard Krone (SC Magdeburg) in der Klasse M 60 seine Jahresbestleistung um 84 Zentimeter und kam mit dem 5-Kilogramm-Gerät auf 16,06 Meter. Bei der gleichen Veranstaltung lief Horst Schrader (TuS Celle) die 60 Meter in 8,91 Sekunden und die 200 Meter in 29,32 Sekunden. Ihren eigenen Hochsprung-Weltrekord der Klasse W 80 steigerte Christa Happ (SV Turbine Halle) um acht Zentimeter auf 1,08 Meter.Bei einem Abendsportfest am 26. Januar in Magdeburg bestätigte Reinhard Krone mit 15,90 Metern sein zwei Tage zuvor erzieltes Resultat, in der Klasse M 70 gelangen Uwe Schmidt (SV Kali Wolmirstedt), ebenfalls im Kugelstoß, 14,13 Meter.
Einstimmung auf die DM 2010
Die Seniorinnen und Senioren Badens und Württembergs und einige Gaststarter stimmten sich am 29. Januar für die zwei Wochen später an gleicher Stelle in Sindelfingen stattfindenden Deutschen Titelkämpfe ein. Schnellster Sprinter in der Klasse M 40 war der allerdings außerhalb der Wertung startende Dr. Bernd Schauwecker (LV 90 Thum) mit 7,40 Sekunden über 60 Meter und 23,20 Sekunden über 200 Meter. In der Klasse M 55 gewann Reinhard Michelchen (VfL Sindelfingen) die 60 Meter in 7,84 Sekunden und die 200 Meter in 25,23 Sekunden. Gaststarter Ernst Becker (TV Bürstadt, M 55) erreichte auf der längeren Sprintstrecke 25,84 Sekunden. In der Klasse M 60 dominierten die Techniker: Bogdan Markowski (SV Vaihingen) kam mit dem Stab über 3,40 Meter und im Kugelstoß hieß die Reihenfolge Richard Bauder mit 13,80 Metern vor Munib Kulovac (beide Neckarsulmer SU) mit 13,42 Metern.
Mit großem Vorsprung gewann Peter Lessing (LG Ortenau Nord) in 11:07,56 Minuten die3000 Meter der Klasse M 65. In der Klasse M 70 beendete Hermann Albrecht (SpVgg. Satteldorf) als Sieger den Hochsprungwettbewerb mit 1,40 Metern und lag damit nur um zwei Zentimeter unter der bestehenden Deutschen Hallenbestleistung. Bester Kugelstoßer dieser Klasse war Wilfried Hack (LG Hohenlohe), der den Wettbewerb mit 13,01 Metern gewann.
Angelika Grißmer (LG Neckar-Enz) dominierte die Sprints in der Klasse W 45 mit 8,44 Sekunden über 60 Meter und 27,27 Sekunden über 200 Meter. Lidia Zentner (Gazelle Pforzheim/Königsbach) beschränkte sich in der Klasse W 55 auf einen Start auf der kurzen Mittelstrecke und gewann die 800 Meter in 2:40,55 Minuten.
Deutsche Bestleistungen an einem Tag in zwei Laufwettbewerben der Mittel- und Langstrecke haben sicherlich Seltenheitswert. Das schaffte aber Elfriede Hodapp (LG Ortenau Nord) mit in ihren Zeiten in der Klasse W 75. Die 800 Meter legte sie in 3:31,66 Minuten zurück und die 3.000 Meter gewann sie in 14:54,06 Minuten. In beiden Fällen hatte Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) seit dem Jahr 2006 die bisher gültigen Deutschen Bestleistungen dieser Altersklasse gehalten.
Rekorde in Fürth
Eine Klassebesetzung hatte wieder einmal das Senioren-Hallensportfest am 30. Januar in Fürth erfahren. Und entsprechend groß war auch wieder die Anzahl der herausragenden Leistungen. Regelmäßiger Gast bei dieser Veranstaltung ist Guido Müller (TSV Vaterstetten), der in Fürth auch schon für manchen Rekord gesorgt hatte und auch in diesem Jahr erneut für zwei Top-Resultate verantwortlich war. Über 200 Meter der Klasse M 70 verbesserte er seinen eigenen Hallenweltrekord von 26,92 Sekunden auf 26,88 Sekunden und über 400 Meter gelang ihm eine Steigerung seiner Welthöchstmarke von 59,92 Sekunden auf 59,48 Sekunden. Etwas überraschend lag der Vaterstettener dann aber über 60 Meter Hürden hinter dem startschnellen Arno Hamaekers (LAG Obere Murg), der in 9,97 Sekunden nicht nur das Rennen gewann, sondern Guido Müller, der das Rennen in 10,08 Sekunden als Zweiter beendete, auch noch die Deutsche Hallenbestleistung abnahm.
Eine weitere Deutsche Hallenbestleistung gelang Walter Hess (LG Forchheim), der im Hochsprung der Klasse M 85 1,17 Meter erzielte. Gute Form verriet Johann Schrödel (TSG 08 Roth), der das 800-m-Rennen der Klasse M 60 in sehr guten 2:17,44 Minuten für sich entschied.
Erfolgversprechend für die Deutschen Hallen-Meisterschaften probten die Seniorinnen vom LAZ Obernburg-Miltenberg: Heike Jörg (W 40) sprintete 8,15 Sekunden über 60 Meter und 26,65 Sekunden über 200 Meter, Romana Schulz (W 45) lief die 60 Meter Hürden in 9,63 Sekunden und Anne Nanz gewann den Weitsprung der Klasse W 50 mit 4,71 Metern.
Vielseitige Petra Herrmann
Sachsens Senioren-Hallen-Meisterschaften fanden am 30./31. Januar in Chemnitz statt. Bei den Männern wurden besonders in den höheren Altersklassen gute Ergebnisse erzielt. Wolfgang Niemann (TSV Kitzscher) lief über 60 Meter der Klasse M 55 7,97 Sekunden. Joachim Knorr (SV Vorwärts Zwickau) gewann in der Klasse M 70 alle Mittel- und Langstrecken und erzielte mit 11:49,07 Minuten über 3000 Meter sein bestes Resultat. Ebenfalls in der Klasse M 70 kam Bernd Rosemeier (SV Lindenau Leipzig) mit der Kugel auf 13,26 Meter und mit dem gleichen Gerät war Horst Fuhrmann (TuS Dippoldiswalde) mit 11,06 Metern in der Klasse M 80 erfolgreich.
Mandy Junghans (Dresdner SC 1898) kam in der Klasse W 30 mit 58,86 Sekunden über 400 Meter sowie 2.17,16 Minuten zu einem Doppelerfolg und Simone Noack (LG Neiße) war in der Klasse W 40 mit 27,08 Sekunden über 200 Meter und 60,22 Sekunden über 400 Meter erfolgreich. Absolut herausragende Athletin war aber Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg): Die Athletin der Klasse W 50 gewann nicht nur die 60 Meter in 8,86 Sekunden und den Weitsprung mit 4,78 Metern (weitengleich vor Sigrid Böse, LG Neiße) sondern stellte im Hochsprung mit 1,48 Metern die Deutsche Hallenbestleistung dieser Klasse ein, die sie nun gemeinsam mit Astrid Reinhold (Büdelsdorfer TSV, 2005) hält.
Im Stabhochsprung versuchte sich die Frankenbergerin nach übersprungenen 3,00 Metern an der Weltrekordhöhe von 3,12 Metern noch vergeblich und will nun das Versäumte bei den Deutschen Senioren-Hallenmeisterschaften nachholen. In der Klasse W 55 gewann Ulrike Hiltscher (LG Neiße) sogar sieben Titel und erzielte unter anderem 9,06 Sekunden über 60 Meter, 30,50 Sekunden über 200 Meter und 4,36 Meter im Weitsprung.
Bei den Brandenburgischen und Berliner Senioren-Hallenmeisterschaften am 31. Januar in Potsdam erzielte Andrea Rau (VfV Spandau Berlin) in der Klasse W 45 ausgezeichnete Sprintergebnisse. Die 60 Meter lief sie in 8,08 Sekunden und über 200 Meter kam sie auf 27,20 Sekunden. Gute 2:35,18 Minuten lief Angelika Ehebrecht (Potsdamer LC) über 800 Meter der Klasse W 50. Ex-Sprintmeister Holger Blume, als Trainer beim ASV Berlin tätig, ging für seinen Verein in der Klasse M 35 über 60 Meter an den Start und gewann in 7,33 Sekunden. Christian Zschorlich (LTC Berlin) überraschte in der Klasse M 45 mit einem Start-Ziel-Sieg in sehr guten 9:01,90 Minuten über 3.000 Meter.
Nur wenige Seniorinnen und Senioren waren innerhalb der Süddeutschen Hallenmeisterschaften der Männer und Frauen am 30./31. Januar in Erfurt am Start. Dazu gehörte Falk Balzer (RBA Chemnitz), der als Angehöriger der Klasse M 35 die 60 Meter Hürden in 8,11 Sekunden lief und die Flachstrecke in 7,37 Sekunden zurücklegte. Maximilian Freund (TV Waldstraße Wiesbaden, M 40) lief die 1.500 Meter in 4:05,49 Minuten. Anja Rücker (RBA Chemnitz, W 35) sprintete die 60 Meter in 8,18 Sekunden und die 200 Meter in 25,48 Sekunden. Die Deutsche Halbmarathonmeisterin Melanie Schulz (Laufclub Erfurt, W 30) kam als Zweite des 3.000-Meter-Laufes auf 9:31,93 Minuten.