| Rückblick

Das war das Leichtathletik-Jahr 2014 (I)

Rekorde, internationale Medaillen, Rücktritte, Aufstiege und Schicksale. Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter der Leichtathletik-Szene. Wir haben die Schlagzeilen von 2014 für Sie zusammengestellt.
Jan-Henner Reitze

Januar

Das Jahr beginnt mit einer freudigen Nachricht: Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) ist schwanger. Einen Tag zuvor hatte schon Siebenkampf-Olympiasiegerin Jessica Ennis-Hill (Großbritannien) bekanntgegeben, dass sie Mutter wird.

U18-Hürden-Rekord I: Henrik Hannemann (LG Neumünster) sprintet die 60 Meter Hürden in Bremen in 7,83 Sekunden und stellt die deutsche U18-Bestleistung ein. Im Sommer wird er über 110 Meter Hürden in 13,40 Sekunden alleiniger Freiluft-Rekordhalter und damit Zweiter der Olympischen Jugendspiele in Nanjing (China).

U18-Hürden-Rekord II: Chantal Butzek (LC Paderborn) läuft in 8,34 Sekunden in Dortmund Deutsche U18-Bestleistung über 60 Meter Hürden, die sie drei Wochen später in Bielefeld noch einmal um zwei Hundertstel drücken wird.

Mit einem Paukenschlag startet Dreispringerin Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz) ins Jahr 2014 ein: Bestleistung bei den sächsischen Hallenmeisterschaften (14,24 m). Leider ein Zentimeter zu wenig für die Hallen-WM.

Christina Obergföll und Stabhochspringer Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) sind die Leichtathleten des Jahres 2013. Im Nachwuchs haben Weitspringerin Malaika Mihambo (LG Kurpfalz) und Zehnkämpfer Tim Nowak (SSV Ulm 1846) die Wahl gewonnen.

Mit WM-Silber hat Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) 2013 ein Comeback der Superlative abgeliefert. Seinen Start bei der Hallen-WM und später auch die Freiluftsaison muss er wegen Knieproblemen sausen lassen.

Beim Sprintermeeting in Cottbus präsentiert sich Hochspringerin Marie Laurence Jungfleisch mit einem Sprung über 1,96 Meter als Dritte auf einem neuen Niveau. Bis auf 1,97 Meter wird die Tübingerin ihre Bestleistung 2014 noch steigern.

6,04 Meter in Rouen (Frankreich). Stabhochspringer Renaud Lavillenie setzt auf heimischem Boden zum Höhenflug an.

Ein Feuerwerk an starken Rennen nimmt seinen Anfang: Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen) bleibt bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften erstmals in ihrer Karriere in einem 60-Meter-Hürden-Rennen unter 8 Sekunden (7,98 sec) - sechs weitere werden in der laufenden Wintersaison noch folgen.

Christina Schwanitz (19,93 m) und David Storl (21,10 m) dominieren das Kugelstoßen beim PSD Bank-Meeting in Düsseldorf. Aber der Budenzauber hat leider auch einen bitteren Moment: Der Olympia-Zweite im Stabhochsprung Björn Otto (ASV Köln) zieht sich einen Längsriss der Achillessehne zu und fällt für den Rest des Jahres aus.

Großes deutet sich an: Stabhochspringer Renaud Lavillenie fliegt in Bydgozcz (Polen) über 6,08 Meter - höher ist in der Geschichte bisher nur Sergey Bubka (Ukraine) gesprungen.

Februar

Mit einem Hallen-Weltrekord über 1.500 Meter setzt Genzebe Dibaba (Äthiopien; 3:55,17 min) den Glanzpunkt des Indoor-Meetings in Karlsruhe.

Die Leverkusenerin Konstanze Klosterhalfen stellt in Erfurt in 4:21,52 Minuten eine neue deutsche U18-Bestleistung für die Halle über 1.500 Meter auf.

Nächster Hallen-Weltrekord durch Genzebe Dibaba: Die Äthiopierin drückt die Bestmarke über 3.000 Meter in Stockholm (Schweden) auf 8:16,60 Minuten.

Mit gleich zwei Männern über 2,40 Meter verabschiedet sich mit dem Hochsprung-Meeting mit Musik in Arnstadt ein Klassiker der Meetinglandschaft. Ivan Ukhov (Russland) siegt vor Landsmann Aleksey Dmitrik.

Rückenprobleme haben den Weltmeister in der Vorbereitung behindert: Raphael Holzdeppe erklärt seine Hallensaison vorzeitig für beendet. Die gleiche Entscheidung wird er auch im Sommer treffen.

Es ist passiert: Mit einem Flug über 6,16 Meter streicht Renaud Lavillenie in Donetsk (Ukraine) den knapp 21 Jahre alten Stabhochsprung-Weltrekord von Sergey Bubka aus den Geschichtsbüchern. Der Franzose will noch mehr: Beim Versuch sich in Richtung 6,21 Meter aufzuschwingen, rutscht er allerdings vom Stab ab - Schnittwunde am Fuß und Aus für die Hallen-WM.

1:05:12 Stunden: Das ist der neue Weltrekord im Halbmarathon der Frauen, den die Kenianerin Florence Kiplagat in Barcelona (Spanien) aufgestellt hat.

Die Kugelstoßer Anika Nehls (16,10 m) und Patrick Müller (beide SC Neubrandenburg; 20,63 m) sowie die Sprinterinnen Gina Lückenkemper (LAZ Soest; 200 Meter: 23,74 sec) und Chantal Butzek (60 Meter: 7,53 sec; 60 Meter Hürden: 8,43 sec) sorgen für die Highlights der Jugend-Hallen-DM in Sindelfingen.

Bei der Hallen-DM läuft der Wattenscheider Christian Blum in 6,61 Sekunden zum vierten Mal in seiner Karriere zum Titel über 60 Meter - verzichtet aber auf die Hallen-WM. Mit Siegen über 1.500 und 3.000 Meter macht sich Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt) zum Doppelmeister von Leipzig.

Sprinterin Veronica Campbell-Brown wird vom Internationalen Sportgerichtshof (CAS) von Dopingvorwürfen freigesprochen. Gut zwei Wochen später wird die Jamaikanerin Fünfte bei der Hallen-WM über 60 Meter.

Der DLV nominiert 21 Athleten für die Hallen-WM in Sopot (Polen).

Mit einem Sprung über 2,42 Meter stellt der Russe Ivan Ukhov in Prag (Tschechische Republik) den Hallen-Europarekord im Hochsprung ein. Bei der Hallen-WM wird er sich Mutaz Essa Barshim (Katar) geschlagen geben müssen.

März

Das ISTAF Indoor überzeugt bei seiner Premiere Athleten, Zuschauer und Medien durch eine Mischung aus Sport und Unterhaltung. Diskus-Olympiasieger Robert Harting (SCC Berlin; 62,20 m) muss sich bei seinem ersten Hallen-Wettkampf Sieger Martin Wierig (SC Magdeburg; 64,82 m) und dem Polen Piotr Malachowski (63,73 m) geschlagen geben.

Kugelstoßer Marco Schmidt (SR Yburg Steinbach) gibt das Ende seiner Karriere bekannt.

Dreimal Silber bringt die Hallen-WM in Sopot (Polen) für den DLV: Christina Schwanitz und David Storl im Kugelstoßen sowie Stabhochspringer Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) werden jeweils Zweite. Zur guten Bilanz tragen auch die Sprinter bei: Fünf von ihnen erreichen die Finals über 60 Meter beziehungsweise 60 Meter Hürden.

Bei seinem Halbmarathon-Debüt in New York (USA) läuft Arne Gabius (LAV Stadtwerke Tübingen) 1:02:09 Stunden.

Shanice Craft steigert sich beim Winterwurf-Europacup im Diskuswerfen auf 64,16 Meter - sechs weitere Wettkämpfe jenseits der 64 Meter wird das Jahr noch bringen, genauso wie EM-Bronze.

Die jungen Deutschen Geher arbeiten sich seit Jahren Stück für Stück Richtung internationale Spitze. Carl Dohmann (SCL-Heel Baden-Baden) macht in Dudince (Slowakei) den nächsten Schritt und qualifiziert sich in 3:51:32 Stunden über 50 Kilometer für die EM, wo er 15. Werden wird.

<link news:38361>Das war das Leichtathletik-Jahr 2014 (II)

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024