| U16-Talent

David Frank: Mit vielfältigem Potenzial von Wattenscheid nach Wesel

Mit einer Gold- und einer Silbermedaille zählte David Frank am vergangenen Wochenende zu den erfolgreichsten Athleten der U16-DM in Bochum-Wattenscheid. In Wesel tritt er am kommenden Wochenende bei der Mehrkampf-DM wieder in Aktion: Im Neunkampf, mit den für ihn ungeliebten Wurfdisziplinen und dem Fokus auf dem Mannschaftserfolg.
Peter Middel

Die Gefahr einer zu frühen Spezialisierung ist bei David Frank nicht gegeben. Der zweifache Medaillengewinner der Deutschen U16-Meisterschaften in Bochum-Wattenscheid ist nämlich auch ein hoffnungsvoller Mehrkämpfer und startet am kommenden Wochenende bei den Deutschen Mehrkampfmeisterschaften in Wesel im Neunkampf der Klasse M15 mit guten Medaillenaussichten.

Am ersten Tag der Titelkämpfe im Lohrheide-Stadion lieferte der hoffnungsvolle Nachwuchsathlet der LG Steinlach-Zollern am vergangenen Samstag sein Paradestück ab, als er Gold im Hochsprung mit der neuen persönlichen Bestleistung von 1,93 Meter (bisher 1,92 m) gewann und dabei gleich sieben Zentimeter höher sprang als die beiden Nächstplatzierten, Maximilian Karsten (VFL Wolfsburg) und Timon Streit (LTV Germania Überruhr).

24 Stunden später suchte er auch seine Titel-Chance über 80 Meter Hürden. Hier musste er trotz Bestzeit von 10,66 Sekunden (bisher 10,69 sec) dem Darmstädter Aaron Giurgian (10,61 sec) den Vortritt lassen. Enttäuschung? Keine Spur: „Wenn andere besser sind als ich, ist das für mich kein Beinbruch. Ich habe mich zuletzt auf den Hochsprung konzentriert und die Hürden vernachlässigt, daher kommt das Ergebnis für mich nicht überraschend. Ich habe alles gegeben und bin persönliche Bestzeit gelaufen. Daher bin ich sehr zufrieden, auch wenn es nicht zu Gold gereicht hat.“

Vierter Neunkampf des Jahres in Wesel

Bis zur Mehrkampf-DM in Wesel (24. bis 26. August) stand nach Wattenscheid nur noch lockeres Training auf dem Programm. Die drei Neunkämpfe, die er in diesem Jahr bereits absolviert hat, haben ganz schön geschlaucht. „Ich werde mich bis zum Wochenende im Training vornehmlich auf die Würfe konzentrieren, denn die sind meine Schwäche. In den Sprint- und Sprung-Disziplinen sowie im Hürdenlauf mache ich mir keine Sorgen, aber vor allem mit dem Diskus habe ich meine Probleme,“ blickt der junge Mehrkämpfer auf seinen Wettbewerb voraus.

Die Neunkampf-Bestleistung von David Frank steht bei 5.163 Punkten. In der M14 hatte er damit im Vorjahr mit einem Rückstand von 53 Zählern DM-Silber hinter Cristiano Kaiser (LG Domburg; 5.072 Pkt) geholt. Ein Resultat, mit dem er zufrieden war, anders als mit dem Mannschaftsergebnis der LG Steinlach-Zollern, die mit 13.178 Punkten auf dem vierten Rang landete.

Das soll am kommenden Wochenende in Wesel auf jeden Fall anders werden: „Wir wollen auf jeden Fall mit einer Medaille die Heimreise antreten. Für mich steht in Wesel in erster Linie die Mannschaft im Vordergrund, denn geteilte Freude ist doppelte Freude. Wenn ich in der Einzelwertung bei der Titelvergabe mitreden kann, freue ich mich natürlich auch, aber mein Hauptaugenmerk gilt der Mannschaft, weil wir im letzten Jahr soviel Pech hatten.“

Schnelligkeit in der Grundschule erkannt

Die junge Mehrkämpfer aus Baden-Württemberg ließ bereits in der Grundschule sein Talent erkennen, wo seine außergewöhnliche Schnelligkeit auffiel. So bat David Frank seine Eltern, ihn in einem Leichtathletik-Verein anzumelden.

Bei der LG Steinlach-Zollern absolviert er zurzeit mit drei Einheiten pro Woche noch einen überschaubaren Umfang. „Jetzt reicht dieser Aufwand noch. Wenn ich in die U18-Klasse komme, muss ich sicherlich noch einiges zulegen,“ weiß der 1,89 Meter große und 70 Kilogramm schwere Nachwuchs-Athlet, der von Jürgen Wasner (Wurf), Thomas Lauer (Sprung), Martin Grundmann und Chris Dawes gleich vier Trainer an seiner Seite hat.

Großer Halt der Familie

Auch abseits des Sportplatzes hat der 15-Jährige starke Partner an seiner Seite: „Meine Lehrer unterstützen mich soweit wie möglich. Alle freuen sich immer, wenn ich einen Titel gewinne, denn meine Erfolge sind auch ein Image-Gewinn für unsere Schule.“ Zudem fördern ihn seine Eltern, die praktizierende Christen sind: „Wenn ich zu Wettkämpfen unterwegs bin, beten sie immer für mich. Das gibt mir großen Halt.“ Der Sport hat für die Familie Frank immer eine wichtige Rolle gespielt. Sein Vater war Kick-Boxer und seine Mutter Tänzerin.

Auch David Frank will sich seine Vielseitigkeit bewahren und in der Leichtathletik erst einmal weiter mehrgleisig verfahren. Die Entscheidung, ob er dem Mehrkampf treu bleibt oder seinen beiden Spezialdisziplinen, dem Hürdensprint und dem Hochsprung, den Vorzug gibt, soll frühestens in zwei Jahren fallen. Vielleicht gibt Wesel am Wochenende nach Wattenscheid schon ein wenig die Richtung vor.

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