Eich und Loroupe Zugpferde beim Köln Marathon
Ohne die beiden Vorjahressieger Ernest Kipyego (Kenia) und Claudia Dreher (TV Friesen Naumburg) aber dafür mit zwei noch höher einzuschätzenden Aushängeschildern geht der Ford Köln Marathon am Sonntag ab 11.30 Uhr in seine 7. Auflage (11 bis 15.30 Uhr live im WDR-Fernsehen). Der sechsfache Deutsche Halbmarathonmeister Carsten Eich (LG Braunschweig) und die ehemalige Marathon-Weltbeste Tegla Loroupe (Kenia) sind aus sportlicher Sicht die Zugpferde des Rennens, zu dem 18.000 Läuferinnen und Läufer sowie 5000 Inlineskater erwartet werden.

Der Kölner Regierungspräsident Jürgen Rothers wünschte Tegla Loroupe alles Gute für ihren Start. (Foto: Klaue)
Während der Start von Carsten Eich, 1998 bereits einmal Sieger in Köln, schon länger feststand, gelang den Organisatoren erst unter der Woche die Verpflichtung von Tegla Loroupe. Sie verleiht dem Frauen-Feld Glanz. "Ich würde gern gewinnen und den Streckenrekord verbessern", kündigte Loroupe am Freitag bei einer Pressekonferenz an und meinte in Richtung von Harald Rösch, einem der beiden Geschäftsführer der Kölner Marathon GmbH: "Aber ihr müsst dafür sorgen, dass es nicht regnet."Frauen-Bestmarke noch aus dem Premierenjahr
Doch alles deutet darauf hin, dass es wird wie schon bei vier der vergangenen sechs Austragungen: Nass nämlich. Neben Regen sind Wind und Kälte angesagt. Trotzdem sollte die bisherige Bestmarke, die noch aus dem Premierenjahr 1997 stammt, (2:27:27 h; Angelika Kanana; Kenia) für Loroupe im Bereich des Möglichen liegen.
Regen, Wind und Kälte würden auch Carsten Eich das Leben schwer machen. Der in Fürth beheimatete und für die LG Braunschweig laufende 33-Jährige hat vor allem ein Ziel; die Olympia-Norm des DLV zu unterbieten. Sie steht bei 2:11:00 Stunden: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht. Das müsste möglich sein." Erfüllt er die Norm, ist auch der Streckenrekord des Vorjahressiegers Ernest Kipyego nicht mehr weit weg. 2:10:51 Stunden müsste Eich dafür rennen.
Laban Chege Eichs vermeintlich ärgster Konkurrent
Als ärgster Konkurrent beim Kampf um den Sieg wird der Kenianer Laban Chege gehandelt. Der Sieger des diesjährigen Tübinger Stadtlaufes war schon einmal in Köln mit von der Partie. 2001. Doch damals musste er wegen einer Verletzung aufgeben.
Sechs Tempomacher werden Carsten Eich und Laban Chege zur Seite stehen. Hinzu kommt ein Schrittmacher für die Pacemaker. Diese Rolle übernimmt Oliver Mintzlaff. Der Mann, der eigentlich den Köln Marathon in seiner Eigenschaft als Marketingmitarbeiter der Firma Puma unterstützt, wird für die ersten 15 Kilometer selbst die Schuhe schnüren. "Ich wollte einen Deutschen mit Tempogefühl für Teil eins der Strecke, da die Kenianer oft aus dem Bauch heraus laufen und dann zu schnell sind", erklärt Carsten Eich die Maßnahme.
Mintzlaff erwartet Puls 195 bei Kilometer 15
Dass ihm Tempomacher Mintzlaff letztlich den Sieg und damit ein neues Auto vor der Nase wegschnappt, muss der ehemalige Halbmarathon-Europarekordler Eich derweil nicht befürchten: "Nach 15 Kilometern werde ich mit Puls 195 ins Führungsfahrzeug steigen. Dann wird nichts mehr gehen", weiß Oliver Mintzlaff um seine eigene Leistungsfähigkeit. Sollte dagegen ein anderer Tempomacher vor Eich im Ziel sein, so würde das diesen auch nicht weiter stören, "solang, wie der vorher seine Arbeit gemacht hat."
Ein solches Ergebnis musste Eich 1999 beim Hamburg Marathon hinnehmen. Damals lief er zwar Bestzeit (2:10:22 h), wurde jedoch nur Zweiter. Ein Hase hatte vor ihm die Ziellinie überquert.