David Oliver glänzt in Paris in 12,89 Sekunden
David Oliver nähert sich Schritt für Schritt dem Weltrekord über 110 Meter Hürden. Der US-Amerikaner steigerte sich am Freitagabend beim Diamond League-Meeting in Paris (Frankreich) vor 40.597 Zuschauern auf 12,89 Sekunden. Im 100-Meter-Duell der Giganten behielt Usain Bolt (Jamaika; 9,84 sec) die Oberhand gegen seinen Landsmann Asafa Powell (9,91 sec). Jeweils Rang fünf gab es für die beiden einzigen deutschen Starter Nadine Müller (Hallesche Leichtathletik Freunde; 61,73 m) im Diskuswerfen und Nadine Kleinert (SC Magdeburg; 18,43 m) im Kugelstoßen.
Für beide bleibt nur wenig Zeit zur Erholung. Für Nadine Müller geht es bereits am Samstag (17. Juli) um 14 Uhr in Braunschweig bei den Deutschen Meisterschaften um die Titelverteidigung und auch Nadine Kleinert bleiben nur zwei Stunden mehr, um neue Kräfte zu tanken. In Paris war für das Wurfduo hingegen nichts zu holen.Im Kugelstoßen blieb die Weißrussin Nadzeya Ostapchuk wie bislang in jedem Wettkampf 2010 über der 20-Meter-Marke. 20,78 Meter hieß das Endresultat für die Weltmeisterin von 2005, die damit weiter in diesem Jahr ungeschlagen bleibt. Selbst Olympiasiegerin und Weltmeisterin Valeri Vili (Neuseeland) war trotz starker Vorstellung und einer Weite von 20,13 Meter chancenlos.
Ähnlich dominant war der Auftritt von Yarelis Barrios im Diskusring. Die Kubanerin baute mit 65,53 Metern und dem Sieg ihre Führung in der Diamond League-Wertung aus. Auf Platz zwei steigerte sich die Rumänin Nicoleta Grasu wenige Tage vor Beginn der EM auf 63,78 Meter.
David Oliver mit US-Rekord
Mit der Eichhörnchentaktik nähert sich David Oliver dem 110-Meter-Hürden-Weltrekord von Dayron Robles (Kuba; 12,87 sec). In 12,89 Sekunden sprintete der Olympia-Dritte zum vierten Mal in dieser Saison unter 13 Sekunden und verbesserte auch den von ihm gemeinsam mit Dominique Arnold gehaltenen US-Rekord um 0,01 Sekunden. "Ich denke nicht über Rekorde nach. Sie kommen einfach", sagte der US-Meister.
Im 100-Meter-Duell der Sprintgiganten rückte Usain Bolt einmal mehr die Machtverhältnisse zurecht. Asafa Powell erwischte zwar den besten Start aller acht Sprinter, hatte am Ende jedoch nichts gegen Usain Bolt und dessen langen kraftvolle Schritte entgegenzusetzen. "Es war ein gutes Rennen, aber meine Kraftniveau ist noch nicht so gut wie im letzten Jahr", sagte Usain Bolt. Auf Rang drei verbesserte Yohan Blake seine im Vorjahr an selber Stelle erzielte Bestzeit von 9,96 Sekunden auf 9,95 Sekunden und machte damit den jamaikanischen Dreifacherfolg perfekt. Der Franzose Christophe Lemaitre kam als bester Europäer in 10,09 Sekunden auf den fünften Platz.
Die 200 Meter der Frauen waren in fester Hand von Allyson Felix. Die US-Amerikanerin bewies in 22,14 Sekunden eindrucksvoll, warum sie dreimal auf dieser Distanz Weltmeisterin wurde.
Jonathan Borlee mit Landesrekord
Immer besser in Schwung kommt Jeremy Wariner. Der US-Amerikaner war auf der Stadionrunde in 44,49 Sekunden so schnell wie noch kein anderer Viertelmeiler in dieser Saison. Auf Rang drei setzte Jonathan Borlee seinen Höhenflug fort und lief sich in 44,77 Sekunden an die Spitze der europäischen Bestenliste. Zudem unterbot der 22-Jährigen auch noch den belgischen Landesrekord.
Über die doppelte Distanz setzte sich der zweimalige Hallen-Weltmeister Abubaker Kaki in 1:43,50 Minuten souverän durch. Der Sudanese heftete sich an die Fersen des Tempomachers und gab die Führung bis zum Ziel nicht mehr ab.
Vier unter vier Minuten
Nur 24 Stunden nach dem Gewinn des russischen Titels und in ihrem dritten 1.500-Meter-Rennen binnen 48 Stunden lief Anna Alminova in 3:57,65 Minuten zum Sieg. Für die Hallen-Weltmeisterin war es eine Bestzeit. In einem schnellen Rennen schafften insgesamt vier Läuferinnen den Sprung unter die Vier-Minuten-Marke.
Auf der 3.000-Meter-Hindernisdistanz verpasste Brimin Kipruto nur knapp die erste Zeit des Jahres unter acht Minuten. Nach schnellem ersten Kilometer wurde das Tempo mit zunehmender Dauer langsamer. Erst auf den letzten 400 Metern zündete der 24 Jahre alte Kenianer seinen Turbo und sicherte sich in 8:00,90 Minuten dank einer Schlussrunde von 59 Sekunden den Sieg.
Im 5.000-Meter-Rennen der Frauen demonstrierte Weltmeisterin Vivian Cheruiyot Stärke. Die Kenianerin setzte sich fünf Runden vor Schluss an die Spitze des Feldes und lag im Ziel in 14:27,41 Minuten vor dem Rest der Konkurrenz.
Renaud Lavillenie konkurrenzlos
Konkurrenzlos war Renaud Lavillenie im Stabhochsprung. Bei seinem Heimspiel zeigte der Hallen-Europameister, dass der Titel in Barcelona nur über ihn gehen wird. Der 23-Jährige meisterte als einziger Springer 5,91 Meter und wird so ungeschlagen zur EM fahren. Olympiasieger und Weltmeister Steven Hooker (Australien) scheiterte dreimal überraschend an seiner Anfangshöhe von 5,40 Metern.
Eine Achterbahnfahrt der Gefühle erlebte Hochsprung-Weltmeisterin Blanka Vlasic. Bei 1,98 Metern stand die Kroatin kurz vor dem Aus, zog im dritten Versuch dann aber doch noch den Kopf aus der Schlinge, um dann jeweils im ersten Versuch 2,00 Meter und 2,02 Meter zu überfloppen und sich so den Sieg zu sichern. Rang zwei ging mit übersprungenen 2,00 Meter an US-Rekordhalterin Chaunté Lowe.
David Giralt segelt auf 17,49 Meter
Im Dreisprung lieferten sich die beiden Kubaner David Giralt und Alexis Copello ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das letztendlich David Giralt mit 17,49 Metern gegenüber 17,45 Metern knapp für sich entschied.
Das Speerwerfen gewann der norwegische Olympiasieger, Weltmeister und Europameister Andreas Thorkildsen deutlich mit 87,50 Metern.
Die Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik…