David Oliver sprintet 12,90 Sekunden in Eugene
David Oliver wird immer schneller. Der US-Amerikaner sprintete am Samstag beim Diamond League-Meeting in Eugene (USA) vor 12.834 Zuschauern die 110 Meter Hürden in 12,90 Sekunden, egalisierte den US-Rekord von Dominique Arnold und ist nun hinter Dayron Robles (Kuba; 12,87 sec) und Liu Xiang (China; 12,89 sec) die Nummer drei in der ewigen Bestenliste.
Die Sprinter gaben am Samstagmittag Ortszeit mächtig Gas. Nur kurz nach dem US-Rekord von David Oliver, stellte Veronica Campbell-Brown (Jamaika) ihr Potenzial unter Beweis. Die zweimalige Olympiasiegerin über 200 Meter sprintete die 100 Meter in 10,78 Sekunden. "Ich habe fünf Jahre lang darauf gewartet meine Bestzeit von 10,85 Sekunden zu unterbieten und jetzt hat es endlich geklappt", sagte die 28-Jährige. Nur knapp dahinter folgten Shelly-Ann Fraser (Jamaika; 10,82 sec) und Carmelita Jeter (USA; 10,83 sec), die ebenfalls Spitzenzeiten auf die Bahn zauberten.Auch die Herren ließen es über die 200 Meter alles andere als ruhig angehen. Der Ausgang war jedoch überraschend. Nicht Tyson Gay (USA) lag vorn, sondern dessen Landsmann Walter Dix. Dieser sprintete 19,72 Sekunden und verwies den dreimaligen Weltmeister von 2007 hauchdünn in 19,76 Sekunden auf den zweiten Platz. Der war jedoch nicht unzufrieden. "Gar nicht schlecht für das erste richtige 200-Meter-Rennen der Saison", sagte der US-Rekordhalter über 100 Meter.
Betty Heidler auf Rang zwei, Sebastian Bayer zurück
2008 und 2009 hatte die Frankfurterin Betty Heidler das Stadion in Eugene jeweils als Siegerin verlassen. Am Samstag sah es lange danach aus, als könne die Vize-Weltmeisterin den Hattrick perfekt machen, doch im letzten Versuch konterte Europameisterin Tatyana Lysenko. Die Russin warf 75,98 Meter und setzte sich so vor die deutsche Rekordhalterin. Die konnte sich zwar nochmals steigern, 74,87 Meter waren jedoch zu wenig für den Sieg. Mit drei Würfen über 74 Meter bewies die 26-Jährige jedoch einmal mehr Konstanz auf hohem Niveau.
Besser als gedacht, verlief der Auftritt von Sebastian Bayer. Der Deutsche Meister vom Hamburger SV sprang mit verkürztem Anlauf bei seinem Saisoneinstand 7,65 Meter weit und übertraf damit seine eigenen Erwartungen von 7,30 Metern deutlich. Mit dem Ausgang des Wettbewerbs hatte der Hallen-Europameister jedoch wie erwartet nichts zu tun.
Olympiasieger Irving Saladino (Panama) und Weltmeister Dwight Phillips (USA) lieferten sich an der Spitze ein hochklassiges Duell. Am Ende behielt Irving Saladino mit 8,46 Metern (+3,2 m/sec) knapp die Oberhand gegenüber seinem amerikanischen Herausforderer Dwight Phillips, der 8,41 Meter sprang, dabei allerdings regulären Rückenwind (+1,4 m/sec) hatte.
Christian Cantwell deutlich über 22 Meter
Weiter unbesiegt in dieser Saison bleibt Kugelstoß-Weltmeister Christian Cantwell. Der US-Amerikaner übernahm mit dem ersten Stoß trotz hochklassiger Konkurrenz die Führung. Als der Sieg bereits feststand, wuchtete der 29-Jährige die Kugel auf 22,41 Meter und blieb damit nur 13 Zentimeter unter seiner Bestleistung aus dem Jahr 2004.
Im Diskuswerfen der Männer lieferte sich Piotr Malachowksi einen Zentimeterkrimi mit dem Ungarn Zoltan Kövago. Nach sechs Durchgängen behielt der polnische WM-Zweite mit 67,66 Metern knapp die Oberhand, während Zoltan Kövago mit 67,55 Metern Rang zwei blieb.
Im Speerwerfen der Frauen bewies Kara Patterson auch gegen internationale Konkurrenz Durchsetzungsvermögen. Die frischgebackene US-Rekordhalterin warf 65,90 Meter weit und ließ Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 61,12 m) auf Rang drei keine Chance.
Abubaker Kaki verpasst 1.000-Meter-Weltrekord
Den Weltrekord hatte er angekündigt, am Ende wurde es zumindest ein Landesrekord für Abubaker Kaki. Der zweimalige Hallen-Weltmeister über 800 Meter gewann die 1.000 Meter in 2:13,62 Minuten, blieb aber deutlich über der anvisierten Zeit des Kenianers Noah Ngeny (2:11,96 min). "Es war ein bisschen windig. Vielleicht klappt es das nächste Mal", sagte der Sudanese.
Ein wahres Bestzeitenfestival gab es über die 800 Meter der Frauen. Drei Läuferinnen blieben unter 1:58 Minuten, insgesamt neun knackten die Zwei-Minuten-Marke. Schnellste war eine Russin. Hallen-Weltmeisterin Mariya Savinova entschied das Rennen in 1:57,56 Minuten zu ihren Gunsten.
Tirunesh Dibaba mit Sololauf
Über 5.000 Meter zog Tirunesh Dibaba schon früh einsam ihre Runden. Nach einem Drittel des Rennens übernahm die Doppel-Olympiasiegerin die Führung und lief bis zum Ziel einen satten Vorsprung von 15 Sekunden auf die Konkurrenz heraus. 14:34,07 Minuten lautete die Endzeit für die Äthiopierin.
Bei den Männern setzte sich im Spurt der Äthiopier Tariku Bekele (12:58,93 min) durch. Die Bowerman-Meile sicherte sich Olympiasieger Asbel Kiprop (Kenia) in einer Zeit von 3:49,75 Minuten.
Lashinda Demus mit drittem Sieg
Schon ihren dritten Erfolg in der Diamond League-Serie feierte die US-Amerikanerin Lashinda Demus. Die WM-Zweite absolvierte die 400 Meter Hürden in 53,03 Sekunden.
Etwas enttäuschend verlief der Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen. Die brasilianische Rekordhalterin Fabiana Murer gewann am Ende mit 4,58 Metern vor der höhengleichen Weltmeisterin Anna Rogowska (Polen). Die US-Amerikanerin Jenn Suhr, die sechs Tage zuvor noch mit 4,89 Metern geglänzt hatte, blieb dieses Mal ohne gültigen Versuch.
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