David Rudisha - goldene Rückkehr nach Peking?
Bei den Weltmeisterschaften in Osaka (Japan) gewann mit Alfred Kirwa Yego ein damals gerade erst einmal 20 Jahre alter Kenianer Gold über 800 Meter. Mit dem 19 Jahre alten David Rudisha steht schon der nächste Goldanwärter aus der ostafrikanischen Läufernation in den Startlöchern. Zwar noch ohne Erfahrung bei großen internationalen Meisterschaften in der Erwachsenklasse, gilt er trotzdem als der Läufer, über den der Sieg über 800 Meter bei den Olympischen Spielen in Peking (China) führen wird.
Der Sohn von Daniel Rudisha, Silbermedaillen-Gewinner mit der 4x400-Meter-Staffel Kenias bei den Olympischen Spielen 1968, weiß aber bereits, wie sich Erfolge bei Meisterschaften anfühlen. Zuletzt schnappte er sich Gold Anfang Mai bei den Afrika-Meisterschaften in starken 1:44,38 Minuten.Erstmals in den Blickpunkt einer breiteren Öffentlichkeit lief er sich 2006, als er in der Olympia-Stadt Peking bei den Junioren-Weltmeisterschaften siegte. Der damals 17-Jährige kündigte selbstbewusst an: „Ich will in zwei Jahren hierher zu den Olympischen Spielen zurückkehren und der Familiensammlung eine Medaille hinzufügen.“
Durchbruch in Europa
Handgestoppte 1:46,3 Minuten waren damals seine Bestzeit und die Teilnahme an den Spielen schien noch ein Stück weit weg zu sein für den 1,88 Meter großen Kenianer, dessen eleganter, gazellenhafter Laufstil mit dem seines Landsmannes Paul Ereng, dem Olympiasieger von 1988, verglichen wird.
Doch David Rudisha machte seine Ankündigung („Jetzt ist es Zeit für mich zu zeigen, wie schnell ich laufen kann.“) von Peking schnell wahr. Bei den großen Meetings in Europa besiegte er in Malmö (Schweden), Lausanne, Zürich (beides Schweiz) und Brüssel (Belgien) 2007 die gesamte 800 Meter-Weltelite. Seine 1:44,15 Minuten, gelaufen bei seinem Triumph in Brüssel, war die achtschnellste Zeit des vergangenen Jahres.
Fortsetzung des Siegeserie
Seine Siegesserie setzte er in diesem Jahr bei den Trials für die Afrika-Meisterschaften - im Finale lief er 1:44,38 Minuten - bei den Kontinentalkämpfen selbst und zuletzt beim Super Grand Prix-Meeting in Doha (Katar, 1:44,36 min) fort. Nicht einmal ein Unfall konnte ihn ausbremsen: Er überschlug sich im Herbst 2007 mit einem Minibus und musste zwei Monate pausieren. Seit 13 Rennen ist David Rudisha nunmehr unbesiegt.
Hinter dem Erfolg steht sein Trainer Colm O’Connell, ein Ire, der seit über 30 Jahren in Kenia lebt. Zu den Schützlingen des Coachs gehörten so namhafte Läufer wie Peter Rono, 1.500-Meter-Olympiasieger von 1988, oder Wilson Boit Kipketer, 3.000 Meter-Hindernis-Weltmeister von 1997.
Nicht verheizen
Auf eine ausgedehnte Meeting-Tour durch Europa verzichtet David Rudisha in diesem Jahr. „Ich werde nur bei zwei Rennen starten, in Ostrava und Oslo. Ich will mich nicht verheizen, da ich meinen Körper fit halten muss für die Trials“, erzählt er.
Alles wird dem großen Ziel, Gold bei den Olympischen Spielen, untergeordnet. „Die Spiele sind nur alle vier Jahre, Meetings dagegen jedes Jahr.“