David Rudisha läuft allen davon
Gelungenes Comeback für Tyson Gay, Wahnsinnslauf von David Rudisha: Während der US-amerikanische Sprintstar Tyson Gay beim sechsten Meeting der Diamond League in New York (USA) ein erfolgreiches Saisondebüt feierte, demütigte der Kenianer David Rudisha über 800 Meter die Konkurrenz. In 1:41,74 Minuten erreichte der 23-Jährige mit deutlichem Abstand als Erster das Ziel und verfehlte seinen eigenen Weltrekord nur um 73 Hundertstelsekunden.
Exakt 10,00 Sekunden (bei 1,5 m/sec Gegenwind) benötigte Tyson Gay für seinen ersten 100-Meter-Lauf seit Juni 2011. Damit war der 29-Jährige zwar weit entfernt von der Saisonbestleistung Usain Bolts (Jamaika), der beim Meeting in Rom (Italien) Ende Mai mit 9,76 Sekunden geglänzt hatte. Vergleichbar war Tyson Gays Leistung aber mit Yohan Blakes Zeit im Hauptrennen: Der jamaikanische Weltmeister siegte bei 0,7 Metern pro Sekunde Rückenwind in 9,90 Sekunden.Tyson Gay hatte erst im März nach Leisten- und Sehnenproblemen mit dem Training begonnen. In New York ließ er der zweitklassigen Konkurrenz aber dennoch keine Chance. Ohne den Gegenwind wäre durchaus eine bessere Zeit möglich gewesen. Im Vorjahr hatte der dreimalige Weltmeister von 2007 mit Verletzungen zu kämpfen und beendete die Saison vorzeitig.
"Für meinen ersten Wettkampf seit langem ist das keine schlechte Zeit. Vorher hatte ich immer Sorgen um meine Hüfte, aber jetzt bin ich mit neuem Selbstvertrauen gelaufen", sagte der Sprinter.
Sanya Richards-Ross stark
400-Meter-Spezialistin Sanya Richards-Ross (USA) bewies eindrucksvoll, dass sie auch über die halbe Distanz nur schwer zu schlagen ist. In neuer Bestzeit von 22,09 Sekunden setzte sie sich an die Spitze der Welt. Zuletzt waren 2010 mit Veronica Campbell-Brown (Jamaika) und Allyson Felix (USA) zwei Athletinnen schneller gewesen.
Im Speerwerfen der Frauen sorgten die Olympia-Konkurrentinnen in Abwesenheit der deutschen Medaillenhoffnung Christina Obergföll (LG Offenburg) mit starken Leistungen für Furore. Zunächst schleuderte Barbora Spotáková (Tschechische Republik) den Speer auf die Jahres-Weltbestweite von 68,72 Meter. Kurze Zeit später toppte die Südafrikanerin Sunette Viljoen mit Afrika-Rekord von 69,35 Metern den Versuch der Tschechin sogar noch.
Tirunesh Dibaba vor Meseret Defar
Das zweite erfolgreiche Comeback des Tages feierte Tirunesh Dibaba. Die Olympiasiegerin und Weltrekordlerin siegte bei ihrem ersten 5.000-Meter-Bahnrennen seit 2010 in 14:50,80 Minuten. Dabei verwies sie ihre Landsfrauen Meseret Defar (14:57,02 min) und Gelete Burka (15:02,74 min) auf die Plätze zwei und drei.
Einen spannenden und hochklassigen Wettbewerb lieferten sich die Hochspringer: Robbie Grabarz (Großbritannien) und Weltmeister Jesse Williams (USA) überquerten beide im ersten Versuch 2,36 Meter. Nur weil der Brite sich bei seiner Einstiegshöhe einen Fehlversuch geleistet hatte, ging der Sieg an den US-Amerikaner.
Im Stabhochsprung der Frauen stellte Weltmeisterin Fabiana Murer (Brasilien) mit 4,77 Metern eine neue Jahres-Weltbestmarke auf.
Carsten Schlangen verpasst Norm
Mit dem Ziel Olympia-Norm (3:35,50 min) war 1.500-Meter-Läufer Carsten Schlangen (LG Nord Berlin) als einziger DLV-Starter nach New York gereist. Doch dieses Ziel verfehlte er deutlich. Der 31-Jährige erreichte nach 3:39,63 Minuten auf Rang 14 das Ziel. Den Sieg sicherte sich Lokalmatador Bernard Lagat in 3:34,63 Minuten.
Mit Material des Sport-Informations-Diensts (sid)
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