David Storl baut auf das "goldene Bein"
David Storl lässt die Muskel-Männer wieder zittern. Sieben Monate nach dem Sensations-Gold von Daegu (Südkorea) greift der Chemnitzer am Freitag (9. März) ab 18:15 Uhr auch in der Halle nach einer WM-Medaille. Der internationalen Konkurrenz hat der 21-Jährige schon gehörig Respekt eingeflößt.
"Jesus, ich kenne keinen, der sein rechtes Bein so schnell unter den Körper bringt wie dieser Junge", sagt der Weltranglisten-Erste Reese Hoffa (21,87 m). Der 34 Jahre alte US-Amerikaner, der 2007 bei der WM in Osaka (Japan) und auch 2006 bei der Hallen-WM in Moskau (Russland) alle geschlagen hatte.David Storls Trainer Sven Lang pflichtet dem 135 Kilo schweren Drehstoß-Techniker bei: "Das schnelle Bein ist Davids Trumpf. Davon lebt er."
Technisch überragend
Mit seiner Stärke im Angleiten macht der im Vergleich zur Konkurrenz zehn Jahre jüngere und zwanzig Kilo leichtere Chemnitzer alles wett, was ihm die anderen an Körpergewicht und Maximalkraft voraus haben.
Trotz seiner vergleichsweise geringen Erfahrung gilt David Storl als der beste Techniker. "Aber es wäre vermessen zu glauben, mit meinen 21 Jahren wäre ich schon ausgereift. Ich muss auch noch an Gewicht zulegen. Aber das darf nicht auf Kosten der Schnelligkeit gehen", weiß der Junioren-Weltrekordler.
Nervenstark und gut vorbereitet
Ein Trumpf des Bundespolizisten ist auch die Nervenstärke. Das bewies er eindrucksvoll in Daegu, wo er als Weltranglisten-Sechster Gold gewann. Diesmal jettete David Storl als Vierter der Bestenliste 2012 an den Bosporus, wo Trainer Sven Lang mit Blick auf die Hallenbestmarke seines Schützlings "21,40 plus" als Richtwert ausgab.
Auch nach dem Abschlusstraining waren beide guter Dinge. "Alles läuft problemlos. David hatte weite Stöße, aber wir haben sie nicht gemessen", sagt der inzwischen zum Bundestrainer beförderte Sven Lang. David Storl sagt wie schon an den Tagen zuvor: "Eine Medaille ist das Ziel. Fünf können gewinnen, die Tagesform wird entscheiden."
Starke Konkurrrenz
Soll es Gold werden, dann muss David Storl nicht nur die beiden Rivalen schlagen, die in der Weltrangliste 2012 vor ihm liegen: Neben Reese Hoffa, mit 21,87 und 21,75 Metern unerreicht, ist dies dessen US-Landsmann Ryan Whiting (21,60 m). Polens Olympiasieger Tomasz Majewski (21,27 m) liegt in Lauerstellung.
Sven Lang warnt außerdem: "Keiner weiß, was mit Dylan Armstrong ist." Der Kanadier, der bei der WM in Daegu vor dem letzten Stoß von David Storl geführt und als Weltranglisten-Erster (22,21 m) am Ende Silber gewonnen hatte, taucht in diesem Jahr nur mit einem Wettkampf-Resultat von 20,63 Metern auf. Sven Lang sagt: "Seit Mitte Februar war nichts mehr von ihm zu sehen. Er ist nicht einzuschätzen."
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)