| Olympische Spiele 2016

David Storl bei Ryan Crousers Kugel-Show auf Rang sieben

David Storl hatte sich mehr vorgenommen. Doch wie in der Qualifikation am Vormittag lief es für den Leipziger Kugelstoßer auch im Olympia-Finale nicht rund. 20,64 Meter reichten nur zu Platz sieben. Der Olympiasieg ging mit olympischen Rekord und einer bärenstarken Serie an Ryan Crouser (USA).
Martin Neumann / Silke Morrissey

Erster internationaler Start in der Männerklasse und dann gleich der Olympiasieg mit olympischen Rekord! Ryan Crouser (USA) legte am Donnerstagabend in Rio einen Traum-Wettkampf hin und sicherte sich mit überragenden 22,52 Metern die Goldmedaille. Damit steigerte der 23-Jährige den olympischen Rekord von Seoul-Olympiasieger Ulf Timmermann um fünf Zentimeter und katapultierte sich auf Platz zehn der ewigen Weltbestenliste. Diese Marke lag außer Reichweite der Konkurrenz. Auch von David Storl, der 2007 zwei Jahre vor dem Olympiasieger von Rio U18-Weltmeister geworden war.

Am Donnerstagabend fand der zweimalige Weltmeister vom SC DHfK Leipzig überhaupt nicht in den Wettkampf. Nach einem ungültigen Versuch ließ der Olympia-Zweite 20,48 Meter und 20,64 Meter in den Versuchen zwei und drei folgen. Doch eine weitere Steigerung blieb aus. Damit musste sich der sichtlich frustrierte Europameister mit Rang sieben begnügen und blieb erstmals seit den Europameisterschaften 2010 bei einer großen Meisterschaft ohne Medaille.

Dreimal über 22 Meter

Während David Storl schon seine Sachen packte, forderte Ryan Crouser – ungewöhnlich für einen Kugelstoßer – das Publikum zum rhythmischen Klatschen auf und wuchtete die Kugel im finalen Versuch noch einmal auf 21,74 Meter. Es war lediglich der fünftbeste (!) Stoß des Olympiasiegers im Finale. Drei 22-Meter-Stöße plus ein Versuch auf 21,93 Meter zeigten klar die Kräfteverhältnisse im Ring zugunsten des Drehstoßers auf.

Da konnte auch der Weltmeister nicht mithalten. Joe Kovacs (USA) holte mit 21,78 Metern das Optimum heraus und sicherte sich Silber vor Hallen-Weltmeister Tomas Walsh (Neuseeland; 21,36 m). Auch die Athleten auf den Plätzen vier und fünf waren zufrieden. Denn sowohl Franck Elemba (Kongo; 21,20 m) als auch Lokalmatador Darlan Romani (Brasilien; 21,02 m) stellten neue Landesrekorde auf. Lehrgeld bezahlten hingegen zwei Top-Talente im Kugelstoßring. U20-Weltrekordler Konrad Bukowiecki (Polen) schied nach drei ungültigen Versuchen im Vorkampf aus. Sein Weltrekord-Vorgänger Jacko Gill (Neuseeland) wurde mit 20,53 Metern Neunter.

STIMME ZUM WETTBEWERB

David Storl (SC DHfK Leipzig)
Der Wettkampf war wie die ganze Saison: hop oder top. Ich kam mit der Bewegung gar nicht zurecht. Ich hätte auch aus dem Stand stoßen können. Das Ergebnis ist enttäuschend, das muss man sagen. Ich habe versucht, die technischen Anweisungen vom Trainer umzusetzen, aber es gab keine Möglichkeit. Wir haben uns in den letzten zwei Wochen zusammengesetzt und uns gegen das Umspringen entschieden, wollten lieber die sichere Variante gehen. Ich hatte gehofft, dass sich bei so einem Großereignis noch mal die Wettkampf-Spannung einstellt und dass es dann passt, aber es war nicht so. Die 22,52 Meter von Ryan Crouser hat lange keiner gestoßen, das ist schon ein Wort. 

 

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