David Storl dreht auf und holt nächsten Titel
David Storl war am Freitagabend bei der Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) nicht von seinem nächsten Titelstreich abzuhalten. Der Chemnitzer Kugelstoßer, der im letzten Jahr bereits sensationell Weltmeister geworden war, zeigte im Olympiastadion mit 21,58 Metern einen weiteren herausragenden Wettkampf.
Bereits im ersten Durchgang stellte er mit 21,19 Metern die Weichen auf Gold und zeigte, dass der Titel an diesem bei 14 Grad etwas kühlen Abend nur über ihn führt. Im dritten Durchgang steigerte sich der 21-Jährige noch auf international wertvolle 21,58 Meter, die zugleich die beste Leistung eines Kugelstoß-Europameisters seit 1986 waren.Damit konnte er auch den drittbesten Wettkampf seiner Karriere auf der Habenseite verbuchen, stärker war David Storl nur bei seinem WM-Triumph in Daegu (Südkorea) und beim Hallen-WM-Silber im Winter in Istanbul (Türkei). „Das war eine klasse Vorstellung. Ich denke, er hat das super gemeistert“, sagte Trainer Sven Lang.
Marco Schmidt Achter
In Helsinki legte David Storl in Abwesenheit des Olympiasiegers Tomasz Majewski (Polen) 1,03 Meter zwischen sich und den Zweitplatzierten Rutger Smith (Niederlande; 20,55 m), womit er eindrucksvoll seine Extraklasse bewies. Bronze ging an den Serben Asmir Kolasinac (20,36 m), der seinen Erfolg bei nacktem Oberkörper mit Muskelspielen feierte.
Der Sindelfinger Marco Schmidt konnte nicht mehr an das Tor zu den Olympischen Spielen anklopfen. 20,50 Meter wären dafür gefordert gewesen. Der 28-Jährige erreichte mit 19,65 Metern Platz acht und verbuchte damit im Freien seine beste internationale Platzierung.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF:
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz):
Ich habe beim Einstoßen nur Standstöße gemacht, weil ich mein Knie nicht so belasten wollte. Dort habe ich schon Selbstvertrauen getankt, weil die Stöße richtig gut waren. Man hat schon gesehen, dass es noch ein bisschen Potenzial nach oben gibt. Der Wettkampfeinstieg mit 21,19 Metern war so wie ich mir das vorgestellt habe. Ich wollte eigentlich den Wettkampf von Anfang an dominieren und gleich zeigen, dass es da kein Vorbei gibt. Der dritte Versuch, der knapp ungültig war, war richtig gut. Den haben die Kampfrichter nachgemessen, das waren 21,84 Meter. Ich hatte mir 21,40 Meter vorgenommen. Mit den 21,58 Metern bin ich jetzt sehr zufrieden. Ich denke, ich bin auf einem guten Weg nach London.
Marco Schmidt (VfL Sindelfingen):
Ich hatte mich beim Einstoßen irgendwie an der Kniekehle verletzt. Ich bin dann nicht in meine Technik hinein gekommen. Ich bin froh, dass ich den Endkampf erreichte habe, ich hätte mir aber mehr ausgerechnet. Die Weite gefällt mir nicht. Wie überlegen David Storl gewesen ist, das ist schon abartig.
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