David Storl hält die US-Riesen in Schach
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz; 21,24 m) und Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge; 19,06 m) am Freitag als überzeugende Sieger das 12. Energie-Indoor-Meeting der Kugelstoßer. Der Weltmeister hielt in Nordhausen das US-Trio Reese Hoffa, Christian Cantwell und Adam Nelson in Schach, und auch der polnische Olympiasieger Tomasz Majewski konnte ihn nicht gefährden.

Gefährlich aber war ihm von Beginn an Reese Hoffa. Mit 21,14 Metern kam der Ex-Weltmeister zwar bis auf zehn Zentimeter heran, doch mehr als zum zweiten Rang reichte das nicht. Der viermalige Nordhausen-Sieger Christian Cantwell konnte zwar nicht erneut gewinnen, doch mit 21,01 Metern wurde er immerhin Dritter: „Nordhausen ist für mich immer ein harter Test. Und es ist solch eine Superveranstaltung, dass wir drei Amerikaner extra dafür die Reise auf uns nehmen.“
Lohn für hartes Training
David Storl hatte eine wesentlich kürzere Anreise, nur 90 Minuten Autofahrt sind es von Chemnitz bis Nordhausen. Aber dafür war es eine rundum gelungene Sache für ihn. Entsprechend äußerte er sich auch nach der Siegerehrung: „Das harte Training hat sich gelohnt, wir haben die letzte Woche noch mal richtig zugelangt. Ich bin auf einem guten Weg.“
Hallen-Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) hielt sich mit 19,67 Metern achtbar, wenn man seinen Trainingszustand betrachtet. Weniger zufrieden war dagegen Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge), auf dem hohe Erwartungen ruhten. Nach drei Versuchen und einer Weite von 17,64 Metern musste er enttäuscht das Feld räumen.
Christina Schwanitz mit 19,06 Metern
Acht Frauen brachten die Zuschauer von Anfang an in Stimmung. So einen spannenden Wettkampf hatte Nordhausen wohl noch nie gesehen. Nadine Kleinert (SC Magdeburg) eröffnete den Reigen mit einem guten ersten Versuch, der mit 18,96 Meter vermessen wurde. Aber auch ihre Vereinskameradin Josephine Terlecki überzeugte mit 18,29 Metern, einer neuen persönlichen Hallen-Bestleistung und der Erfüllung der Hallen-WM-Norm (17,60 m). Sie bestätigte damit ihre verbesserten Trainingsergebnisse.
Hallen-Vize-Europameisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) begann zwar mit einem ungültigen Versuch, und man hatte schon Bedenken, dass ihre Nerven nicht halten würden, aber sie belehrte alle eines besseren. Mit 18,61 Metern und 18,76 Metern schob sie sich dicht an die frühere Vize-Weltmeisterin Nadine Kleinert heran.
Lena Urbaniak jubelt
Was würden die nächsten drei Versuche bringen? Nur eine konnte sich noch steigern: Christina Schwanitz. Im fünften Durchgang stieß sie die Kugel auf 19,06 Metern. Da konnte Nadine Kleinert nicht mehr kontern. Und Christina Schwanitz lieferte eine Ansage: „Das war noch nicht alles. Solch einen Saisoneinstieg hatte ich noch nie. Aber wir wussten nach dem Training, dass ich an die 19 Meter heranstoßen kann.“
Im ersten Frauenjahr durfte U20-Europameisterin Lena Urbaniak (LG Filstal) ebenfalls jubeln. Mit einem gelungenen Drehstoß auf 17,21 Meter kam sie erstmals über 17 Meter und sprang sogleich in die Arme von Trainer Peter Salzer.
Praktisch zum Aufwärmen der Zuschauer hatten sich die jungen Männer einen packenden Kampf geliefert. Dennis Lewke (SC Neubrandenburg) stieß die 6-Kilogramm-Kugel in der U20 auf die Siegweite von 19,36 Meter und hatte daneben noch einige ungültige Versuche, die noch weiter gingen. Im Wettbewerb der U23 wuchtete der Österreicher Lukas Waißhaidinger (Österreich) die 7,25-Kilogramm-Kugel auf 18,53 Meter, und ließ damit alle hinter sich.
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Beste Laune bei den starken Frauen (Foto: Energie-Indoor)