David Storl - „Jeder Sieg muss erkämpft werden“
Kugelstoßer David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) ist auf dem Vormarsch. Der U18-Weltmeister trumpfte auch zuletzt beim 8. Nordhäuser Kugelstoß-Indoor auf und könnte einer der ganz herausragenden Nachwuchsathleten dieses Jahres werden. Peter Grau sprach für leichtathletik.de mit dem 17-Jährigen.

David Storl:
Keine Ahnung. Es ist immer schwer, sich selbst einzuschätzen. Das Training ist aber qualitativ schon recht gut, das ist garantiert eine Ursache. Und dann sind meine Körpermaße, ich bin 1,97 Meter groß und wiege 105 Kilogramm, auch recht passabel.
Sie dominieren zur Zeit Ihre Altersklasse, zuvor die B-Jugend, nun auch die A-Jugend. Macht Sie das selbstsicher?
David Storl:
Ich hoffe nicht. Jeder Sieg muss neu erkämpft werden.
Wie schätzen Sie Ihren jüngsten A-Jugend-Sieg in Nordhausen ein?
David Storl:
Von der Weite her war es mit 19,50 Metern schon in Ordnung, denn ich konnte in den letzten beiden Wochen nicht so richtig trainieren, weil ich beim Fußballspiel umgeknickt bin. Das schmerzt auch noch ein wenig, und deshalb bin ich auch mit einem Tape am Fuß angetreten.
War noch mehr drin?
David Storl:
Mit Sicherheit. Besonders der letzte Versuch war noch weiter, aber ich konnte ihn einfach nicht halten.
Wie sind Sie mit dieser tollen Atmosphäre in Nordhausen zurechtgekommen?
David Storl:
Es war schon neu für mich, vor 1.500 Zuschauern zu stoßen. Aber ich habe die nötige Ruhe bewahrt. Solch ein begeistertes Publikum habe ich aber zuvor selten erlebt. Es war dann auch beeindruckend, bei den Männern den Drehstoßern Christian Cantwell und Peter Sack zuzuschauen.
Wo werden Ihre nächsten Wettkämpfe sein?
David Storl:
Der nächste wichtige Wettkampf wird die Deutsche Jugend-Hallen-Meisterschaft in Düsseldorf sein. Dort will ich mir den Titel holen. Danach haben wir zuhause das Meeting in Chemnitz und wenn ich mich qualifiziere, will ich auch beim U20-Länderkampf in Halle/Saale gegen Italien und Frankreich starten. Da war ich letztes Jahr schon dabei, konnte damals auch gewinnen.
Die Freiluftsaison ist noch etwas entfernt, aber sicher haben Sie jetzt schon gemeinsam mit Ihrem Trainer Sven Lang die Ziele festgelegt…?
David Storl:
Mein Hauptziel wird die Teilnahme im Sommer an den U20-Weltmeisterschaften in Bydgoscz (Polen) sein. Dort versuche ich zunächst in den Endkampf zu kommen. Das Leistungsvermögen der Konkurrenz kann ich jetzt noch nicht einschätzen.
Lassen Sie uns nun einen Blick zurückwerfen. Wie und wann kamen Sie zur Leichtathletik?
David Storl:
Bis zur siebten Klasse bin ich in meinem Geburtsort Rochlitz zur Schule gegangen, in der vierten Klasse hatte ich dort mit der Leichtathletik angefangen. Anfangs habe ich Mehrkampf betrieben. Als Mehrkämpfer wechselte ich zum LAC Erdgas Chemnitz. Als mein damaliger Trainer Siegfried Rabe vor zwei Jahren starb, bin ich zu Sven Lang gewechselt.
Als Mehrkämpfer?
David Storl:
Nein, als Kugelstoßer, denn das war damals meine beste Disziplin im Mehrkampf. Überhaupt war ich im Wurf am stärksten. Auch Diskus werfe ich, aber eben im Moment weniger. Ich mache für den Diskus jetzt noch nicht die Umfänge wie für`s Kugelstoßen.
Wie oft ist für Sie in der Woche Training angesagt?
In Chemnitz gut aufgehoben (Foto: Chai) David Storl:
Neun- bis zehnmal. Ich gehe in das Sportgymnasium Chemnitz, bin in der 11. Klasse, wohne auch dort im Internat. Es sind also alles kurze Wege. Das Training lässt sich gut in meinen Tagesablauf einpassen.
Wie sieht der aus?
David Storl:
Ich habe am Tag vier Stunden Schule von 7 Uhr bis 10.30 Uhr. Es folgt die erste Trainingseinheit ab 11 Uhr bis cirka 13 Uhr. Dann gehe ich zum Mittagessen, anschließend folgt die zweite Trainingseinheit, ab etwa 16 Uhr. Das klappt alles ziemlich gut.