David Storl kämpft in Nordhausen gegen US-Trio
Das 12. Energie-Indoor ruft die Weltelite der Kugelstoßer am 20. Januar nach Nordhausen. Viele fragen sich: Trifft das Orakel von Nordhausen diesmal wieder zu, das besagt, dass der Sieger sich anschließend einen internationalen Titel holt? Im vorigen Jahr klappte es erstmals nach vielen Jahren nicht.

In Nordhausen ist der Chemnitzer seit 2008 dabei, doch bei den Männern gewann er noch nie. Nun kommt er als Weltmeister, doch auch diesmal wird es für ihn schwer werden. Beim Einstieg in die Hallensaison darf man vom 1,98-Meter-Recken noch keine Wunderdinge erwarten.
„Es sollte eine Weite von rund 20,50 Metern herauskommen. Aber bei David ist jeder Wettkampf wie eine Wundertüte“, schätzt sein Trainer Sven Lang ein. Die Zeichen deuten also eher darauf hin, dass einer der drei drehstoßenden US-Amerikaner, Christian Cantwell, Reese Hoffa oder Adam Nelson, den weitesten Stoß landen wird. Vielleicht kann auch Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen) ganz vorn mitmischen.
Auch Ralf Bartels am Start
David Storl, der mit seinem Trainer Sven Lang und der Gruppe mit Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge), Hendrik Müller (LAC Erdgas Chemnitz), Christina Schwanitz und Sophie Kleeberg (beide LV 90 Erzgebirge) in der vorigen Woche in Kienbaum trainierte, ist gesund und munter. Der Rücken ist wieder in Ordnung. Den hatte er sich im Dezember beim Krafttraining verletzt, was bedeutete, dass er danach drei Wochen nur eingeschränkt trainieren konnte.
Hallen-Europameister Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) plante von vornherein nur eine kurze Hallensaison, auch ohne die Hallen-WM in Istanbul (Türkei; 9. bis 11. März). Aber in Nordhausen wird er zur Freude des Publikums antreten. Für einen Start in Istanbul hat nun Candy Bauer große Chancen. Packt er die Norm von 20,00 Metern, könnte er gemeinsam mit David Storl in die Türkei reisen.
Nadine Kleinert oder Christina Schwanitz?
Zwei Hallen-WM-Plätze sind auch bei den Frauen frei. Als erste Anwärterinnen dafür gelten Nadine Kleinert (SC Magdeburg) und Christina Schwanitz. Die Magdeburgerin hatte zwar im November eine Sehnenscheidenentzündung und im Dezember eine schwere Erkältung, doch nun ist sie wieder wohlauf.
„Das Training läuft jetzt planmäßig“, ließ ihr Trainer Klaus Schneider verlauten. Doch er dämpfte auch allzu hohe Erwartungen für den Saisoneinstieg. „Alles, was über 18,50 Meter herausgeht, ist erstmal positiv zu werten.“
2.000 Zuschauer erwartet
Ob sie damit gewinnen kann, ist offen. In solche Regionen dürfte Christina Schwanitz auch stoßen. Beiden könnte die erfahrene Drehstoßerin Chiara Rosa (Italien) gefährlich werden.
Josephine Terlecki (SC Magdeburg) wäre in Nordhausen sicherlich mit einem Einstieg um die 18 Meter zufrieden. „Sie hat sich im Vergleich zum Vorjahr weiterentwickelt und hat bessere Trainingswerte“, berichtet ihr Trainer Klaus Schneider.
Die organisatorischen Vorbereitungen für das Meeting sind abgeschlossen. Meetingdirektor Werner Hütcher rechnet mit einer ausverkauften Halle, das heißt 2.000 Zuschauer sollten sich wieder von der Atmosphäre in der Wiedigsburghalle begeistern lassen. Restkarten gibt es noch an der Abendkasse. Für einen reibungslosen Ablauf werden am Freitag 74 Helfer und Techniker sorgen.