David Storl macht kurzen Prozess
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) hat am Freitagmorgen als erster deutscher Starter im Londoner Olympiastadion für einen Auftakt nach Maß gesorgt: Mit einem Stoß auf 21,15 Meter sicherte er sich souverän den Einzug ins Finale. Ralf Bartels (SC Neubrandenburg) hat es dagegen als 16. der Qualifikation mit einer Weite von 20,00 Metern nicht geschafft.
David Storl kam nicht gut in den Tag, war unzufrieden mit dem Einstoßen und lieferte doch wieder eine Topleistung ab, als es darauf ankam.Nach dem ersten Stoß konnte er bereits wieder seine Sachen packen und damit dem US-Amerikaner Reese Hoffa folgen, der als Bester der Qualifikation (21,36 m) ins Finale einzog. Auch Tomasz Majewski (Polen; 21,03 m), Olympiasieger von 2008, ließ nichts anbrennen.
Christian Cantwell mit Mühe
Alle anderen Athleten traten mindestens zweimal in den Ring. Der Jahresbeste Christian Cantwell (USA) tat sich schwer und versuchte dreimal vergeblich, die direkte Qualifikationsweite von 20,65 Metern zu übertreffen.
Mit 20,41 Metern schaffte er schließlich als Neunter den Sprung ins Finale. Mit dem Hallen-Weltmeister Ryan Whiting (USA; 20,78 m), dem WM-Zweiten Dylan Armstrong (Kanada; 20,49 m) und dem russischen Meister Maxim Sidorov (20,40 m) haben es auch die weiteren Medaillenkandidaten ins Olympia-Finale geschafft.
Leider nur zuschauen wird am Freitagabend um 21:30 Uhr deutscher Zeit der Kapitän des DLV-Teams: Ralf Bartels ließ die Kugel im zweiten Versuch auf genau 20,00 Meter fliegen und belegte in der Qualifikation Rang 16. Ein wenig mehr, nämlich einen Stoß auf 20,50 Meter, hatte sich der 34-Jährige vorgenommen – der hätte fürs Weiterkommen gereicht.
STIMMEN ZUM WETTBEWERB
David Storl (LAC Erdgas Chemnitz)
Ich war schon sehr aufgeregt, in den letzten Tagen gingen mir viele Gedanken durch den Kopf. Ich hatte ein bisschen Angst zu versagen. Ich habe mich auch sehr bescheiden eingestoßen, hatte Probleme, in den Tag zu kommen. Aber das Ergebnis ist wunderbar: Mit einem Sicherheitsstoß auf 21,15 Meter ins Finale einzuziehen, das ist schon ganz gut. Die Qualifikation hat ihre eigenen Gesetze, das darf man nicht unterschätzen. Wir hatten heute Vormittag einen schönen Termin, zusammen mit den Siebenkämpferinnen. Wenn das Stadion voll ist und man weiß, die Leute nehmen den Wettbewerb wahr, dann ist das noch mal ein größerer Anreiz. Jetzt fahre ich zurück ins Olympische Dorf, werde erstmal duschen, mich sammeln, die Eindrücke verarbeiten und versuchen, nicht zu viel Spannung zu verlieren. Für das Finale habe ich mir eine neue Bestleistung vorgenommen, das ist schon machbar.
Ralf Bartels (SC Neubrandenburg):
Es war suboptimal. Ich hatte einen bescheidenen ersten Versuch. Dann hatte ich einen doch relativ sicheren zweiten Versuch. Im dritten habe ich versucht, noch ein bisschen mehr draufzugehen. Durch meine lange Wettkampfpause sind technische Fehler dabei gewesen. Dann hat es unter den Stressbedingungen hier nicht gereicht, um ruhig zu bleiben und die Leistung, die man vielleicht drauf hat, abzurufen. Es ist die Anspannung im Wettkampf. Wenn man dann technisch nicht ganz so sicher ist, wie man das gewohnt ist, dann fängt man an an Stellen zu ziehen, die man sonst eigentlich unter Kontrolle hat.
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