David Storl - Mehr Kraft, Ehrgeiz und Konstanz
Für David Storl geht es am Wochenende (25./26. Februar) erstmals seit dem WM-Gold 2011 wieder um einen Titel. Der Kugelstoß-Weltmeister ist der Star der Hallen-DM in Karlsruhe.
Im Krafttraining legte David Storl nach dem WM-Gold noch eine Schippe drauf. Denn sein Ehrgeiz ist durch den Coup von Daegu (Südkorea) noch größer geworden. Die Folgen blieben nicht aus: "David stößt jetzt stabil 21 Meter, das ist eine neue Qualität", sagt Sven Lang, sein zum Bundestrainer beförderter Coach, vor der Hallen-DM in Karlsruhe."Ich will immer über 21 Meter stoßen. Doch einmal ist mir das in den letzten Wochen misslungen. Die 20,67 Meter haben mich geärgert", sagt der 21-Jährige, der zum Auftakt der Saison mit 21,24 Metern gleich persönliche Hallenbestleistung erzielt hatte. Wie bei der WM schlug David Storl dabei drei Ex-Weltmeister aus den USA.
Keine Eintagsfliege
"Ich wollte allen beweisen, dass das WM-Gold keine Einstagsfliege war. Und darüber hinaus ist es immer ein Kick, wenn ich gegen diese Jungs antrete", sagt der 1,99 Meter lange Chemnitzer, der die 7,25 Kilo schwere Kugel am 11. Juni vergangenen Jahres erstmals über 21 Meter gewuchtet hatte. Elf Wochen später schlug der frühere U18- und U20-Weltmeister beim Saisonhöhepunkt mit der unglaublichen Steigerung binnen weniger Tage von 21,05 auf 21,78 Meter die gesamte Weltelite.
Dass die 22 Meter schon in naher Zukunft ein Ziel sind, liegt auf der Hand. Doch David Storl setzt sich nicht unter Druck. "Eine Medaille ist das Ziel bei Olympia. Am Ende kommt es wohl auf die Tagesform an, denn es gibt wie in Daegu wohl ein halbes Dutzend Athleten mit ähnlich großen Weiten", sagt der junge Mann mit den starken Nerven.
21,10 Meter angepeilt
Auf mindestens die Hälfte dieser Gegner wird David Storl schon bei der Hallen-WM am zweiten März-Wochenende in Istanbul (Türkei) treffen. Er muss dann ohne seinen alten Kumpel Ralf Bartels antreten, der die Hallensaison nach schwachen 19,67 Metern bereits abgebrochen hat. Der Hallen-Europameister aus Neubrandenburg fehlt auch schon am Wochenende in Karlsruhe, wo sich David Storl den Angriff auf seine Hallenbestmarke vorgenommen hat.
"Zumindest 21,10 Meter sollten es werden - auch wenn mein letztes Training nicht so erfolgversprechend verlief", sagt der Bundespolizist. Dass mit Ausnahme des sächsischen Landsmanns Candy Bauer (LV 90 Erzgebirge) kein weiterer 20-Meter-Stoßer im Feld steht, stört den Weltmeister nicht entscheidend: "Ich brauche nicht zwingend starke Konkurrenz. Ich versuche ohnehin immer, meinen eigenen Wettkampf zu machen", sagt David Storl. Den mental starken Youngster können deshalb auch große Weiten der anderen nicht schocken.
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid) Hallen-DM in Karlsruhe
25./26. Februar 2012