David Storl sorgt für Knaller bei Junioren-Gala
Die besten deutschen Nachwuchsathleten treten an diesem Wochenende (13./14. Juni) bei der Bauhaus DLV-Junioren-Gala in Mannheim gegen Konkurrenz aus ganz Europa an. Dabei geht es auch darum, sich mit guten Ergebnissen bereits für die U20-Europameisterschaften in Novi Sad (Serbien; 23. bis 26. Juli) zu empfehlen. Lesen Sie bei uns, wie sich die Athleten in den einzelnen Wettkämpfen schlugen.
Kugelstoßen männliche Jugend David Storl krönt die VeranstaltungKugelstoßer David Storl krönte am Samstagabend mit einem neuen U20-Weltrekord von 22,34 Metern den ersten Tag der Bauhaus Junioren-Gala. Sechsmal stieß der Chemnitzer weiter als 21 Meter, viermal überbot er seinen deutschen Jugend-Rekord von 21,56 Metern und zweimal blieb er über dem ehemaligen U20-Weltrekord (21,96 m). Ein klein wenig in seinem Schatten stand der Neubrandenburger Hendrik Müller, der mit 19,60 Metern aber ebenfalls ein hervorragendes Ergebnis verbuchte und einen deutschen Doppelsieg vor dem Tschechen Ladislav Prasil (18,59 m) perfekt machte. 110 Meter Hürden männliche Jugend
Richard Bienasch überzeugt über die Hürden
Der Rostocker Richard Bienasch zeigte sich über die 110 Meter Hürden in guter Form. Nach 14,23 Sekunden im Vorlauf gewann er das Finale in persönlicher Bestzeit von 14,22 Sekunden vor Maximilian Bayer (LG Donau/Ulm), der in der ersten Runde mit 14,30 Sekunden eine Zehntelsekunde unter der Norm für die U20-EM blieb. „Ich bin zufrieden mit den Rennen, auch wenn die Technik über die ungewohnte Männerhürde noch etwas unsauber war“, meinte der Sieger Richard Bienasch nach dem Wettkampf.
Stabhochsprung weibliche Jugend
Natasha Benner: Unzufriedene Siegerin
Bestleistung gesprungen und dennoch nicht ganz zufrieden. So lautete das Fazit von Stabhochsprung-Siegerin Natasha Benner (LAZ Zweibrücken), die mit 4,25 Metern den Wettbewerb für sich entschied. „Ich habe hohe Ansprüche und mit einer Höhe über 4,30 Meter wäre ich zufrieden gewesen“, sagte Natasha Benner. Mit jeweils 4,20 Metern landeten Martina Schultze (LG Filstal) und Victoria von Eynatten (LG Leinfelden-Echterdingen) auf den Plätzen zwei und drei. Annika Roloff (MTV 94 Holzminden/ 4,15 m) und Amelie Garatva (LG Telis Finanz Regensburg/ 4,10 m) blieben als Vierte und Sechste genau wie das Spitzentrio über dem Richtwert von 4,05 Metern für die U20-EM.
Dreisprung weibliche Jugend
Kristin Gierisch kontert Angriff
Gleich im ersten Versuch war Kristin Gierisch vom LAC Erdgas Chemnitz mit 13,45 Metern in Führung gegangen und hatte sich im zweiten Durchgang auf 13,58 Meter gesteigert. Im fünften Versuch setzte allerdings die Dresdnerin Jenny Elbe den Blinker und überholte mit sehr guten 13,66 Metern, womit sie ihre Freiluft-Bestleistung um 29 Zentimeter steigerte. Den Sieg ließ sich Kristin Gierisch, die mit 13,97 Metern den deutschen Jugend-Rekord hält, allerdings nicht nehmen. Direkt als nächste Springerin konterte sie und gewann mit 13,71 Metern.
Kugelstoßen weibliche Jugend
Samira Burkhardt mit fulminanter Steigerung
Mit einem Urschrei durch das Mannheimer Stadion feierte Kugelstoßerin Samira Burkhardt (VfL Sindelfingen) ihre Siegesweite von 16,88 Metern. Sie steigerte ihre Bestweite um 44 Zentimeter und verwies Sophie Kleeberg (16,26 m) auf Rang zwei. „Es ist zwar noch mehr drin, aber heute hat mal alles geklappt, was ich im Training schon geschafft habe“, erklärte Samira Burkhardt freudestrahlend. Die Norm von 15 Metern hatte das Duo bereits im Vorfeld übertroffen. Zum Kreis der U20-EM-Kandidatinnen gesellte sich Maylin Weder (SC Magdeburg), die mit 15,38 Metern Dritte wurde.
100 Meter Hürden weibliche Jugend
Jenna Pletsch als beste Deutsche auf Platz vier
Bei den Hürdensprinterinnen konnte sich neben Jenna Pletsch (SV Schau.com Saar 05 Saarbrücken) keine weitere Läuferin für die U20-EM ins Gespräch bringen. Jenna Pletsch belegte im Finale mit 13,73 Sekunden Platz vier, die Norwegerin Isabelle Pedersen dominierte in 13,56 Sekunden das Feld. Knapp an der EM-Norm von 13,80 Sekunden lief die Dortmunderin Nora Bäcker (13,89 sec) im Vorlauf vorbei, im Finale belegte sie in 13,97 Sekunden Rang fünf.
400 Meter männliche Jugend
Marco Kaiser läuft U20-EM-Norm
Gleich im ersten von vier Zeitendläufen war der beste Deutsche am Start. Dass dies Marco Kaiser aus Berlin sein würde, damit konnte man nicht unbedingt rechnen. Noch vor sechs Wochen hatte er eine Kehlkopfentzündung gehabt, nun unterbot er mit 46,93 Sekunden die Norm für die U20-EM (47,30 sec) deutlich und gewann zudem das Fernduell gegen Niklas Zender vom TSV Friedberg-Fauerbach (47,16 sec). „Jetzt freue ich mich auf das direkte Duelle gegen Niklas“, sagte Marco Kaiser. Während die Deutschen damit die Plätze drei und sechs belegten, liefen zwei Briten am schnellsten. Chris Clarke gewann in 46,40 Sekunden vor Louis Persent (46,73 sec).
Speerwurf weibliche Jugend
Sarah Meyer unkonzentriert Zweite
„Ich war heute extrem unkonzentriert“, bemerkte Sarah Mayer aus Potsdam nach dem Wettkampf selbstkritisch. Mit 45,81 Metern war sie in den Wettkampf gestartet – so schlecht wie schon ewig nicht mehr, sagte sie. Auf 50,53 Meter konnte sie sich noch verbessern, was in der Endabrechnung letztlich Rang zwei bedeutete. Besser warf am Samstag die Finnin Sanni Utrainen, die mit 51,21 Metern gewann. Sabine Kopplin vom TuS Jena wurde mit 49,35 Metern Dritte.
100 Meter männliche Jugend
Robert Hering in bestechender Form
10,34 Sekunden sowohl im Vorlauf als auch im Finale: Robert Hering (TuS Jena) zeigte sich über 100 Meter glänzend aufgelegt. Seine Bestzeit steigerte der Nachwuchssprinter um 14 Hundertstelsekunden. „Damit habe ich nicht gerechnet, die Bahn ist superschnell, dazu habe ich in den letzten Wochen sehr gut trainiert“, sagte Robert Hering, der am Sonntag die WM-Norm über 200 Meter (20,59 sec) angreifen will. Dritter über 100 Meter wurde Felix Göltl (TuS Kriftel) in 10,60 Sekunden.
1.500 Meter männliche Jugend
Nico Sonnenberg läuft an Norm vorbei
Ordentlich Frust schob der Frankfurter Nico Sonnenberg nach dem 1.500-Meter-Lauf. Mit dem Angriff auf die U20-EM-Norm (3:48,50 min) wurde es nach einem verbummelten ersten Kilometer (2:36 Minuten) nichts. Nico Sonnenberg (3:51,74 min) setzte sich auf den letzten 500 Metern an die Spitze und wurde auf der Zielgeraden noch vom Ungar Dániel Kállay (3:49,02 min) übersprintet. Den dritten Platz belegte Sascha Großheim (Laufclub Erfurt) in 3:52,46 Minuten. „Ich bin absolut fit und kann die Norm laufen, dafür brauche ich aber ein schnelleres Rennen“, meinte Nico Sonnenberg.
100 Meter weibliche Jugend
Yasmin Kwadwo dominiert die 100 Meter
Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) wurde über 100 Meter ihrer Favoritenrolle gerecht. Mit ihrer Siegerzeit von 11,48 Sekunden blieb Yasmin Kwadwo nur eine Hundertstelsekunde über ihrer Bestleistung. Eine deutliche Steigerung gelang der Kölnerin Leena Günther. Als Zweite verbesserte sie in 11,59 Sekunden ihren Hausrekord um 15 Hundertstelsekunden. Als Dritte im deutschen Bunde blieb die Viertplatzierte Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund) in 11,73 Sekunden unter der Norm für die U20-EM (11,80 sec).
Dreisprung männliche Jugend
Arbeit zum Brett führt nicht zur Norm
Zufrieden war der Regensburger Manuel Ziegler mit seinem Wettkampf auf keinen Fall. „Ich bin in den Wettkampf einfach nicht reingekommen. Ich bin nicht locker zum Brett gekommen, es war mehr ein Hinarbeiten“, sagte er danach. Die U20-EM-Norm von 15,60 Metern blieb für ihn noch unerreicht, obwohl er in der Halle schon 15,72 Meter weit gesprungen war. Der weiteste Satz gelang dem Franzosen Aboubacar Bamba mit 15,62 Metern, vier Zentimeter weniger gingen für seinen Teamkollegen Gaetan Saku-Bafuanga in die Ergebnisliste ein.
400 Meter weibliche Jugend
Daniela Ferenz – Steigerung um mehr als eine Sekunde
Mit einer Bestleistung von 55,51 Sekunden war Daniela Ferenz (LG Neckar Enz) in das Rennen gegangen, mit einer Bestmarke von 54,19 Sekunden und als beste deutsche 400-Meter-Läuferin verlies sie am Samstag das Stadion. „Ich war schon Bestzeiten über 200, 300 und 800 Meter gelaufen“, erklärte sie, weshalb sich ihre Überraschung in Grenzen hielt. Die U20-EM-Norm von 54,40 Sekunden unterbot sie deutlich. Schneller war nur die Französin Floria Guei, die in 52,90 Sekunden ein herausragendes Ergebnis ablieferte.
4 x 100 Meter
Deutsche Staffeln in Siegeslaune
Zum Abschluss des ersten Wettkampftages gewannen die deutschen Sprintstaffeln ihre Läufe. Dabei überzeugte vor allem die männliche Jugend, die in der Besetzung Roy Schmidt, Robert Hering (beide TuS Jena), Florian Hübner (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Felix Göltl (TuS Kriftel) ihre Jahresbestzeit auf 39,66 Sekunden steigerte. Das weibliche Quartett benötigte bei ihrem Erfolg 45,39 Sekunden und erfüllte damit die Norm für die U20-EM (45,70 sec) – die männliche Jugend hatte die Mindestleistung für die Titelkämpfe bereits im Vorfeld geknackt.. In der weiblichen Jugend gingen für Deutschland Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund), Leena Günther (LG ASV/DSHS Köln), Nadja Bahl (SC Potsdam) und Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid) an den Start.
Stabhochsprung weibliche Jugend U18
Michaela Donie gewinnt aufgrund weniger Fehlversuche
Michaela Donie (LAZ Zweibrücken) hat sich mit ihrem Sieg in der U18-Konkurrenz der Stabhochspringerinnen in eine gute Ausgangsposition für die U18-Weltmeisterschaften in Bressanone (Italien/8. bis 12. Juli) gebracht. Mit 3,80 Metern – exakt der geforderten Höhe für die globalen Titelkämpfe – bezwang Michaela Donie die höhengleichen Springerinnen Regine Kramer (LG Wipperfürth) und Lilli Schnitzerling (LG Lippe Süd) aufgrund der geringeren Anzahl an Fehlversuchen.
1.500 Meter weibliche Jugend
Schnellste auf fremder Strecke
Gleich drei deutschen Läuferinnen blieben über 1.500 Meter unter der U20-EM-Norm von 4:24,00 Minuten. Die Schnellste unter ihnen war die Chemnitzerin Sarah Biedermann in 4:20,97 Minuten, die die 1.500 Meter nur lief, weil sie über ihre Lieblingsstrecke, die 800 Meter, die Norm bereits erfüllt hat. Auch die Potsdamer Zwillingsschwestern Diana (4:22,55 min) und Elina Sujew (4:23,06 min) blieben als Dritte und Vierte unter der Norm. Schneller als das deutsche Trio war nur die Irin Ciara Mageean, die in 4:18,52 Minuten einen ungefährdeten Sieg erlief.