Kenianer geben in Rotterdam den Ton an
Die Ausdauerleister aus Kenia kommen wieder in geballter Ladung. Jos Hermens, der Marathon-Impressario von Rotterdam, ließ seine guten Kontakte spielen und orderte sechs flotte Burschen mit einer Bestzeit unter 2:10 Stunden in die holländische Hafen-Metropole, wo am 9. April der renommierte Frühjahrs-Klassiker zum nunmehr 26. Male ausgetragen wird.

Jos Hermens heuerte schnelle Kenianer an (Foto: Chai)
Angeführt wird das Elitefeld von Sammy Korir, der auch schon 34 ist. Gabriele Rosa, der "Dottore" aus Brescia, ist sein Coach und Paul Tergat sein Trainingspartner. Mit ihm lieferte sich Sammy Korir im Herbst 2003 in Berlin ein Herzschlagfinale, das mit einer neuen Weltbestleistung endete. Paul Tergat, der diesmal in London startet, drückte damals die alte Marke (2:05:38 h) des US-Amerikaners Khalid Khannouchi auf 2:04:55 Stunden. Dichtauf mit nur einer Sekunde Rückstand eilte Sammy Korir ins Ziel.Der Vielstarter kennt sich aus auf Hollands Straßen. 1997 und 1998 triumphierte Sammy Korir in Amsterdam. 1997 und 2001 wurde er in Rotterdam zweimal Dritter. Nun hofft er auf den großen Coup!
Sammy Korir, der nimmermüde Oldie, bekommt allerdings starke Konkurrenz. Seine Landsleute Jackson Koech (Bestzeit: 2:08:02 h), Salim Kipsang (2:08:04 h), Christopher Cheboiboch (2:08:17 h), Charles Kibiwott (2:08:36 h) und Luke Kibet (2:08:52 h) wollen ihm die Siegprämie streitig machen.
Start von Samson Ramadhani unwahrscheinlich
Ob Samson Ramadhani, der mit 2:08:01 Stunden (London 2003) die zweitschnellste Zeit im Rotterdamer Feld vorweisen kann, teilnehmen wird, ist eher fraglich. Denn in Melbourne gewann er Marathon-Gold bei den Commonwealth Games in 2:11:29 Stunden. Zwei Rennen innerhalb von drei Wochen wird sich der Mann aus Tansania kaum zumuten.
Deshalb wird der Rotterdam-Marathon wohl wieder fest in kenianischer Hand sein. Seit 1999, als Japhet Kosgei die Siegesserie einleitete, haben die ostafrikanischen Tempobolzer ein Abonnement auf Platz eins. Kamiel Maase, dem "fliegenden Holländer", werden vor heimischem Publikum nur Außenseiterchancen eingeräumt - trotz einer Bestzeit von immerhin 2:08:31 Stunden.