David Storl will Olympia-Norm abhaken
Kugelstoß-Weltmeister David Storl (LAC Erdgas Chemnitz) startet an diesem Samstag bei den Halleschen Werfertagen in die Olympiasaison. Der 21-Jährige will am liebsten schon beim ersten Wettkampf die Norm von 20,50 Metern knacken.
Über Halle nach London: Kugelstoß-Weltmeister David Storl will sich möglichst schnell für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien; 3. bis 12. August) qualifizieren. "Olympia ist das Höchste für mich, das ist mit nichts vergleichbar", sagte der Weltmeister und ergänzte mit Blick auf die geforderte Weite (20,50 m) selbstbewusst: "Das dürfte nicht so das Problem werden."Nach vier Wochen im Trainingslager ist der 21-Jährige in dieser Woche in seine Heimatstadt Chemnitz zurückgekehrt, um sein intensives Trainingsprogramm dort fortzusetzen. "Ich muss mir das Gefühl und die Wettkampfhärte wieder erarbeiten. Ich muss sehen, dass ich in meiner Technik sicher bin und relativ viele gültige Versuche mache."
Bestleistung in London angepeilt
Gemeinsam mit Trainer Sven Lang arbeitet der 1,99-Meter-Koloss auf ein Ziel hin: Beim Finale in London will er in der Lage sein, seine Freiluft-Bestleistung (21,78 m) und am liebsten sogar die 22-Meter-Marke zu überbieten. "Ich hoffe, dass es in dieser Saison noch klappt", sagte der Hallen-Vize-Weltmeister, der in Sachsen-Anhalt mit einer Weite um 21 Meter vorerst zufrieden wäre. Er wolle sich jedes Jahr ein bisschen steigern, denn "das muss mein Anspruch sein".
David Storl fühlt sich fit, will bei den Werfertagen unweit seiner Heimat eine erste Duftmarke setzen. Doch auch die starke Konkurrenz aus den USA ist bereits in ordentlicher Frühform und lieferte Weiten von mehr als 21,50 Metern ab. Ryan Whiting erzielte mit genau 21,50 Metern seine erste Weltklasseweite der olympischen Freiluftsaison. Weiter als der 25-Jährige hatten zuvor bereits drei Ex-Weltmeister gestoßen: Reese Hoffa mit 21,73 Metern, Christian Cantwell mit 21,71 Metern und Adam Nelson mit 21,54 Metern.
Gelassenheit bewahren
"Wenn man in die Bestenliste schaut, da ist das Niveau momentan schon einmalig", sagte David Storl: "Ich glaube auch nicht, dass das schon alles gewesen ist. Es werden vor Olympia bestimmt auch noch einige über 22 Meter stoßen." Und selbst mit einer 22 vor dem Komma sei nicht sicher, ob man in London Gold gewinnen kann.
Doch der Chemnitzer bleibt trotz der enormen Herausforderungen gewohnt cool, wirkt nach außen gelassen wie immer: "Ich versuche alles andere auszublenden, denke nur an meinen Sport."
Quelle: Sport-Informations-Dienst (sid)