Debütant gewinnt in Amsterdam mit Rekord
Debütant Gilbert Yego (Kenia) hat am Sonntag den 34. Amsterdam Marathon (Niederlande) gewonnen. Der 21-Jährige lief bei optimalen Bedingungen 2:06:17 Stunden und unterbot den vier Jahre alten Streckenrekord von Haile Gebrselassie (Äthiopien) um drei Sekunden. Bei den Frauen gab es mit Eyerusalem Kuma in 2:27:42 Stunden eine äthiopische Siegerin.
Fast hätte ihm sein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als Gilbert Yego am Sonntagmittag um 12:35 Uhr nach 42 Kilometern das Amsterdamer Olympiastadion erreichte, deutete alles auf einen Streckenrekord hin. 195 Meter trennten den Kenianer vom Sieg und vom Streckenrekord.Doch dann wurde der 21-Jährige plötzlich langsamer, sein Schritt kürzer und Schmerzen machten sich im Gesicht des Kenianers breit. Er hatte Krämpfe. Immer wieder fasste er sich an die Oberschenkelrückseite, doch aufgeben kam nicht in Frage. Gilbert Yego behielt die Uhr stets im Blick, kämpfte bis zum letzten Meter und wurde für sein Durchhaltevermögen belohnt: 2:06:17 Stunden zeigte die Uhr nach der Zielüberquerung.
Damit hatte er den Streckenrekord von Haile Gebrselassie aus dem Jahr 2005 um drei Sekunden unterboten. Für den 21-Jährigen war es bei Sonnenschein und Temperaturen um 11 Grad der erste Start über 42,195 Kilometer. In der Weltjahresbestenliste reiht er sich mit dieser Zeit auf Position zwölf ein.
Kenianischer Dreifach-Erfolg
Nur knapp dahinter folgte mit Elijah Keitany der Zweitplatzierte. Auch der 26-Jährige ist alles andere als ein erfahrener Marathon-Läufer. Zweimal nahm er bislang bei einem solchen Rennen teil. Schneller als 2:25:10 Stunden absolvierte er die Distanz aber nie. Bis zum Sonntag. In 2:06:40 Stunden pulverisierte der Kenianer seine Bestzeit und blieb ebenfalls noch klar unter 2:07 Stunden. Dies verfehlte der Drittplatzierte Paul Biwott (Kenia) mit 2:07:01 Stunden hauchdünn, verbesserte aber seinen Hausrekord dennoch um 75 Sekunden.
Das kenianische Trio hatte bis Kilometer 35 gemeinsam das Rennen angeführt, ehe sich Gilbert Yego mit einer Tempoverschärfung von seinen Widersachern absetzen konnte. Bester Niederländer war Koen Raymaekers, der sich in 2:12:57 Stunden über eine neue Bestzeit und den nationalen Titel freuen durfte. "Die Bedingungen waren einfach perfekt", sagte der Niederländer.
Äthiopischer Sieg bei den Frauen
Bei den Frauen wurde es nichts mit dem erhofften Heimsieg von Hilda Kibet. Die Fünfte der Cross-WM steigerte zwar in ihrem zweiten Marathonstart ihre Bestzeit um fast zwei Minuten, war aber in 2:30:31 Stunden chancenlos gegen Eyerusalem Kuma (Äthiopien). "Die letzten sieben Kilometer waren einfach nur verdammt hart", sagte die 28 Jahre alte Niederländerin, die Rang drei belegte.
Ganz vorne lief Eyerusalem Kuma. Die 27-Jährige erreichte nach 2:27:42 Stunden das Ziel und verpasste ihre Bestleistung von 2:26:51 Stunden, die sie im Januar beim Dubai-Marathon (Katar) aufgestellt hatte, nur knapp. Zweite wurde ihre Landsfrau Woinshet Girma (2:29:50 h). Insgesamt 26.000 Läuferinnen und Läufer, davon 9.000 im Marathon, nahmen an der 34. Auflage des Amsterdam-Marathons teil.