Gilbert Yegon, Hideyuki Ikegami, Sebastian Reinwand, Fabienne Amrhein, Volha Mazuronak und Dereje Tulu (von links nach rechts) bei der Pressekonferenz in Düsseldorf.
Debütanten und Altmeister, Duell und offene Titeljagd: Düsseldorf ebnet den Weg nach Berlin
In Düsseldorf werden am Sonntag (29. April) die Deutschen Marathon-Meister 2018 gesucht. Die spannende Ausgangslage: Die Titelträger mit Norm sind gesetzt für die Heim-EM in Berlin, heiß begehrt sind zudem die Startplätze für die Europacup-Teams. In international starken Feldern kommen die Favoriten auf die Gesamtsiege aus Weißrussland, Kenia und Äthiopien. leichtathletik.de zeigt das Rennen in Kooperation mit dem METRO Marathon Düsseldorf im Livestream.
Die beste europäische Marathonläuferin der Olympischen Spielen 2016 in Rio (Brasilien) startet in Düsseldorf: Die Olympia-Fünfte Volha Mazuronak aus Weißrussland, die seit Kurzem vom deutschen Trainer Wolfgang Heinig betreut wird, hat ihre Zusage für den METRO Marathon gegeben. Ihre Bestzeit stammt vom London Marathon 2016 und liegt bei 2:23:54 Stunden.
Bereits dreimal ist Volha Mazuronak in ihrer Karriere unter 2:26 Stunden geblieben. Das weckt Hoffnungen auf einen neuen Streckenrekord, der seit 2012 bei 2:25:49 Stunden liegt. „Ich bin sehr zufrieden und habe mich gut vorbereitet. Aber ich will keine Zeit prognostizieren, denn ich bin etwas abergläubisch“, sagt die 29-Jährige,
Im Frauenfeld mit dabei ist auch die Siegerin des Vorjahres: Doroteia Alves Peixoto geht am Sonntag als Titelverteidigerin an den Start. Die Portugiesin steigerte sich vor einem Jahr am Rhein auf 2:32:00 Stunden.
Gilbert Yegon will Sieg von 2014 wiederholen
Bei den Männern gehören Gilbert Yegon (Kenia) und Dereje Debele Tulu (Äthiopien) zu den ganz heißen Siegfavoriten. Beide kennen sich auf Düsseldorfs Straßen aus, denn beide haben den Marathon in der Rhein-Metropole schon gewonnen. Yegon setzte sich 2014 (2:08:07 h) durch, im Jahr zuvor hatte Tulu den Streckenrekord und seine Bestmarke auf 2:07:48 Stunden geschraubt.
Die beste Vorleistung aller Läufer bringt Gilbert Yegon mit, er hat die 42,195 Kilometer lange Distanz bereits in 2:06:18 Stunden absolviert. Doch auch der Kenianer Edwin Kiptoo, der einen persönlichen Rekord von 2:11:24 Stunden aufweist, dürfte nicht zu unterschätzen sein. Sicher ist auch der Start von Hideyuki Ikegami. Der Japaner hat eine Bestzeit von 2:13:41 Stunden.
DM-Gold: Debütant oder Routinier?
Im Kampf um die deutschen Meistertitel der Männer gehört ein Debütant zum Kreis der Favoriten: Philipp Baar (ART Düsseldorf) hatte 2017 überraschend den Titel bei den Deutschen Halbmarathon-Meisterschaften in Hannover gewonnen. Damals lief er 64:57 Minuten. Ebenfalls mit einem deutschen Halbmarathon-Titel im Gepäck – dem von 2018 – und ebenfalls als Debütant reist Karsten Meier (LG Braunschweig; 65:22 h) an, der Philipp Baar im Halbmarathon zuletzt knapp schlagen konnte.
In ihren ersten Rennen über die 42,195 Kilometer treffen sie unter anderem auf den Deutschen Meister von 2016 Marcus Schöfisch (lauftraining.com; PB 2:17:56 h) und die erfahrenen Marathonis Sebastian Reinwand (PB 2:19:20 h), Simon Stützel (2:17:51 h) und Andreas Straßner (PB 2:18:50 h), die bereits das Ziel Titelverteidigung für die Mannschaft des ART Düsseldorf ausgegeben haben.
Nach Absagen mehrerer Medaillenkandidaten wie dem Wattenscheider Hendrik Pfeiffer, der mit seiner Zeit von 2:13:39 Stunden vom Köln Marathon 2017 für die Heim-EM gesetzt sein dürfte, dem Deutschen Vizemeister von 2015 Marcel Bräutigam (GuthsMuths-Rennsteiglaufverein), den Debütanten Nic Ihlow (SC DHfK Leipzig) und Tobias Blum (LC Rehlingen) sowie in Abwesenheit des Deutschen Vizemeisters Jonas Koller aus Regensburg rücken weitere Marathon-Neulinge in den Fokus: der Deutsche Vizemeister im Halbmarathon Jens Nerkamp (PSV Grün-Weiß Kassel) und Tim Ramdane Cherif (LG Telis Finanz Regensburg). Nur eins scheint sicher: der Fight um die Podestplätze wird spannend!
Fabienne Amrhein gegen Franziska Reng
Bei den Frauen dürften Fabienne Amrhein (MTG Mannheim; PB 2:34:14 h) und Franziska Reng (LG Telis Finanz Regensburg; PB 2:34:57) h den Titel unter sich ausmachen. „Aufgrund einer Grippe Mitte Februar und einer folgenden bakteriellen Infektion konnte ich vier Wochen lang nicht trainieren, aber zuletzt lief das Training wieder gut. Daher bin ich optimistisch“, sagte Fabienne Amrhein. Franziska Reng bringt den Rückenwind ihres deutschen Halbmarathon-Titels von Hannover mit nach Düsseldorf.
Während die beiden Läuferinnen die Normen für die Europameisterschaften in Berlin (7. bis 12. August) zumindest für den Marathon-Team-Wettbewerb bereits erfüllt haben, könnte die Einzel-Norm von 2:32:00 Stunden am Sonntag in den Fokus rücken. Zumindest werden die Tempomacher entsprechend darauf eingestellt – und für die Deutsche Meisterin mit erfüllter Norm in Düsseldorf gilt: Sie ist sicher für die Heim-EM qualifiziert.
Weiter entfernt dürfte die direkte EM-Norm von 2:14 Stunden für die Männer sein. Mehrere Läufer könnten sich aber zumindest noch über die Team-Norm für die EM empfehlen. Hier ist eine Zeit von 2:17:00 Stunden nötig, die ebenfalls in Düsseldorf angegangen wird.
