Melanie Paschke sagte leise 'Tschüß'
"Ich bin froh, dass das jetzt alles vorbei ist!" So kommentierte Melanie Paschke ihr letztes Rennen in ihrer sportlichen Karriere. Am vergangenen Mittwoch war sie bei dem Sparkassen-Meeting in Sondershausen in Thüringen zum letzten Mal in den Startblock gegangen. "Ich wollte ohne großes Aufsehen verschwinden", sagte die bescheidene Sprinterin vom TV Wattenscheid 01. Aus diesem Grund wurde auch von Seiten des Veranstalters auf eine große Verabschiedungs-Zeremonie verzichtet.
Melanie Paschke blickt auf eine erfolgreiche Karriere (Foto: Kiefner)
Die 33-jährige blickt auf sehr viele Erfolge zurück. Bei den Europameisterschaften 1994 in Helsinki gewann sie die Bronzemedaille über die 100 Meter. Ebenfalls Dritte wurde sie 1998 in Budapest auf den 200 Metern. Sie ist die Hallen-Europameisterin (60 m) von 1998, Europacup-Siegerin 1995 und mehrfache Deutsche Meisterin, um nur einige ihrer zahlreichen guten Leistungen zu nennen. Medaillen auch mit der Staffel
Nicht nur im Einzel, sondern auch mit der 4x100-Meter-Staffel war die 1,68 Meter große Athletin, die von ihrem Lebensgefährten André Ernst trainiert wurde, erfolgreich. Die schnellen Damen um Melanie Paschke sprinteten bei den Europameisterschaften 1994 in zu Gold. Außerdem gab es in Edmonton 2001 die überraschende WM-Silbermedaille, im vorigen Jahr vor heimischen Publikum in München sowie schon 1998 den EM-Vizetitel zu feiern.
"Eigentlich ist jede Medaille etwas Besonderes", meint die Mutter der kleinen Antonia auf die Frage nach dem größten Erfolg. "Ich habe alle Wettkämpfe in guter Erinnerung". Zuletzt führte sie bei der WM in Paris eine ersatzgeschwächte Sprintstaffel auf Platz fünf. "Ich glaube, damit hatte vorher niemand gerechnet."
Gedanken über Rücktritt schon nach der EM
Bereits nach der Europameisterschaft in München wollte die Sprinterin die Spikes an den Nagel hängen. Doch bestärkt von ihrer Familie entschied sie sich für ein weiteres, das letzte Jahr in ihrer Laufbahn.
"Für mich stand von vornherein fest, dass 2003 Schluss ist. Aus Angst, im Hinblick auf die Olympischen Spiele 2004 in Athen nicht mehr für die 4x100-Meter-Staffel in Paris nominiert zu werden, habe ich bis zur WM nichts darüber gesagt", gesteht die sympathische Sportlerin.
Vereinbarung zwischen Mutter und Athletin
Melanie Paschke ist der Beweis dafür, dass es möglich ist, gleichzeitig eine gute Mutter und Athletin zu sein. "Nur durch Antonia habe ich bis heute Leistungssport betreiben können. Sie hat mir die nötige Kraft und Entspannung gegeben. Ich würde alles noch einmal genauso machen!"
Was nun nach der Leichtathletik kommt, ist noch unklar. "Ich habe viele Ideen, weiß aber noch nichts Konkretes. Die ganzen Jahre habe ich immer mehrere Dinge gleichzeitig gemacht. Ich habe studiert und Leistungssport betrieben, oder war Mutter neben dem Sport. Nun möchte ich mich erst einmal nur um meine Familie kümmern."