Denise Hinrichs weiter auf Hallen-EM-Kurs
Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01) erreichte am Sonntag bei den Westdeutschen Hallen-Meisterschaften in Dortmund ausgezeichnete 18,52 Meter im Kugelstoßen und zeigte damit zum wiederholten Mal, dass sie die Norm (18,00 m) für die Hallen-Europameisterschaften in Turin (Italien; 6. bis 8. März) im Griff hat.
Die 21-Jährige blieb bei ihrer überzeugenden Vorstellung gleich viermal über dem Limit. "Ich hatte in den letzten Wochen schon recht gute Trainingswerte, so dass die die Leistung für mich heute nicht überraschend kommt", erklärte die Deutsche Hallenmeisterin, die in der Halle eine persönliche Bestweite von 18,81 Metern (2008) hat. Im Freien stieß sie bereits 19,07 Meter weit.Denise Hinrichs, die der Bundespolizei in Cottbus angehört, will in den nächsten beiden Wochen ein Trainingslager in Kienbaum aufschlagen, um dann bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in Leipzig (21./22. Februar) hundertprozentig fit zu sein. „Ich würde in nächster Zeit gerne noch an einem internationalen Hallen-Meeting teilnehmen, aber leider steht das Kugelstoßen der Frauen bei keiner Veranstaltung auf dem Programm. Hier haben wir sicherlich mehr Aufmerksamkeit verdient als das in diesem Jahr der Fall ist“, kritisierte die Blondine.
Doppelsiegerin bei den Frauen wurde Mareike Peters (TSV Bayer 04 Leverkusen), die über 60 Meter in 7,53 Sekunden und über 200 Meter in 24,25 Sekunden erfolgreich war. „Mit meiner 60 Meter-Zeit kann ich gut leben. Mit den 24,25 Sekunden über 200 Meter bin ich jedoch total unzufrieden“, erklärte die 23-Jährige, die in Dortmund ihr erstes Hallenrennen in diesem Winter über die 200 Meter-Distanz bestritt.
Leena Günther sprintet 7,42 Sekunden
Im indirekten Vergleich übertroffen wurde Mareike Peters auf der kurzen Sprintstrecke von Leena Günther (LG ASV/DSHS Köln), die bei der weiblichen Jugend A die 60 Meter in 7,42 Sekunden herunterfegte und dabei ihre zwei Wochen alte Bestzeit um acht Hundertstelsekunden verbesserte. Die 1,63 Meter große Athletin, die seit sechs Jahren Leichtathletik betreibt, zeigte sich überrascht: „Im letzten Jahr hatte ich über 60 Meter noch eine Bestleistung von 7,63 Sekunden. Da kann einem ganz schön schwindelig werden.“
Auch im „Sog“ von Leena Günther gab es schnelle Zeiten. So kam Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) auf 7,47 Sekunden, Carolyn Moll (ART Düsseldorf) und Stefanie Pähler (LG Olympia Dortmund) wurden jeweils mit 7,54 Sekunden gestoppt.
Im Hochsprung der Frauen überquerte Julia Hartmann (TSV Bayer 04 Leverkusen) 1,85 Meter und scheiterte an 1,90 Metern nur knapp. Die 22-Jährige möchte bei den Deutschen Hallen-Meisterschaften in drei Wochen in Leipzig einen Medaillenrang belegen. „Meine Trainingswerte sind momentan hervorragend, nur kann ich diese noch nicht im Wettkampf umsetzen“, erklärte die angehende Bürokauffrau, die 2006 Deutsche Hochsprung-Meisterin war. Nach einer Pechsträhne hofft sie, dass es wieder mit ihr aufwärts geht. „Die entsprechenden Grundlagen habe ich dafür geschaffen“, versicherte die frühere U20-Vize-Europameisterin.
Tim Riedel über 2,25 Meter
Bei den Männern gefiel vor allem Tim Riedel (LG Euregio), der sich mit ausgezeichneten 2,25 Metern im Hochsprung gegenüber den Nordrhein-Meisterschaften vor zwei Wochen in Leverkusen (2,16 m) deutlich steigerte. Der 25-Jährige, der im vergangenen Jahr 2,20 Meter im Freien meisterte, verfehlte in Dortmund die Hallen-EM-Norm nur um zwei Zentimeter.
Im 60 Meter-Sprint verbesserte sich Jan-Christopher Schulte (TV Wattenscheid 01) als Sieger um eine Hundertstelsekunde auf 6,71 Sekunden. Sebastian Fricke (TV Gladbeck), der als Jugendlicher schon einmal 21,55 Sekunden in der Halle erzielte, freute sich über seine Zeit von 21,58 Sekunden. „Damit scheine ich nach meinem Muskelfaserriss im linken Beuger endlich wieder den Anschluss gefunden zu haben“, befand der 21 Jahre alte Auszubildende bei der AOK.
Im 60 Meter-Hürdensprint musste sich David Filipowski (TV Wattenscheid 01) als Sieger mit 8,00 Sekunden begnügen. Der 25-Jährige, der Sport und Geschichte studiert, hatte sich im Rahmen seines Sportstudiums beim Tanzen verhoben und erhielt daher vor den „Westdeutschen“ eine schmerzlindernde Spritze.
Terminprobleme
Kein Risiko ging bei der männlichen Jugend A Hochspringer Mateusz Przybylko (LG Bielefeld) ein. Der 16-Jährige, der sich eine Woche zuvor mit der Höhe von 2,14 Metern in den Blickpunkt schob, brach als Sieger wegen seines entzündeten Fußes den Wettkampf bei 2,05 Metern ab.
Wegen des Hallen-Länderkampfes in Glasgow (Großbritannien) und des Internationalen Meetings in Leipzig, wo einige Top-Athleten parallel im Einsatz waren, gab es trotz einiger „Ausreißer nach oben“ in mehreren Disziplinen viel Leerlauf.
„Wir müssen in Zukunft in der Termingestaltung viel flexibler sein. Solche Terminüberschneidungen wie an diesem Wochenende darf es nicht mehr geben“, meinte der Präsident des LV Nordrhein, Franz-Josef Probst.
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