Denise Lewis wegen Ex-DDR-Trainer unter Druck
Die internationale Leichtathletik hat die Welle der Entrüstung, die der geplante und dann nach öffentlichem Druck wieder verworfene Trainerwechsel von den US-Stars Marion Jones und Tim Montgomery zu Kanadas "Doping-Coach" Charlie Francis auslöste, gerade hinter sich, da bricht auf der britischen Insel eine neue los. Unfreiwillige Hauptdarstellerin ist die Siebenkampf-Olympiasiegerin Denise Lewis.
Olympiasiegerin Denise Lewis geriet in die Schlagzeilen
Flächendeckend schreckte am Dienstag die Meldung, dass die 30-jährige nun nicht nur mit ihrem neuen Heimtrainer Frank Dick, sondern auch mit Dr. Ekkart Arbeit, Wurf- und Cheftrainer in der ehemaligen DDR, zusammenarbeite, die Sport-Öffentlichkeit in Großbritannien auf. Mit ihm will Denise Lewis ihre Wurftechnik und ihre Kondition verbessern. Frank Dick rechtfertigte die Entscheidung: "Er ist der Beste, der gemeinsam mit mir in diesen Bereichen arbeiten kann."
Comeback steht bevor
Nach ihrer Babypause plant Denise Lewis, die vor einem Jahr Tochter Lauren zur Welt brachte, am 5. Juli beim Mehrkampf-Europacup in Tallinn (Estland) ihr mit Spannung erwartetes Comeback.
Der Niederländer Charles van Commenee hatte Denise Lewis in ihren erfolgreichen Jahren betreut und sie nicht nur von der Olympia-Dritten 1996 zur späteren Olympiasiegerin und Vize-Weltmeisterin, sondern auch zu einem der gefragtesten Sportstars auf der Insel gemacht. Danach trennten sich die Wege dieses Erfolgsduos und nach der Pause war ein Neuanfang mit Frank Dick und nun Dr. Ekkart Arbeit als weiterem Trainer erforderlich.
Arbeit bereits zweimal gescheitert
Dr. Ekkart Arbeit, der auch mit der Staatssicherheit (Stasi) der ehemaligen DDR in Verbindung gebracht wurde, scheiterte in den letzten Jahren bereits zweimal an seiner dunklen Vergangenheit. 1997 heuerte man ihn in Australien an, um ihn später wieder zu entlassen. Zu diesem Schritt sah sich im letzten Jahr auch der südafrikanische Verband gezwungen, nachdem seine Verpflichtung negative Berichterstattung zur Folge hatte.
Mit dem selben Phänomen scheinen nun auch Denise Lewis und ihr Trainer Frank Dick kämpfen zu müssen. "Was in der DDR alles passierte, ist Geschichte. Darüber will ich nicht urteilen", versuchte der Coach bereits zu beschwichtigen. Ob damit das letzte Wort schon gesprochen ist?