Durch Aktfotos zum Geld fürs Trainingslager
Ausgezogen haben sich schon viele Sportler, um damit Aufmerksamkeit auf sich und ihre Sportart zu lenken. Holländische Leichtathletinnen haben nun ihre Körper enthüllt, um damit Geld zu verdienen: Für ein Wintertrainingslager im Warmen und um Trainer und Physiotherapeuten bezahlen zu können. Denn die holländische Regierung hat die Sportförderung zurückgefahren.
Marjon Leeuwis (Foto: Alex Boer)
Zu sehen sind die Bilder seit Ende Juli auf einer holländischen Internetseite (www.sportmeiden.nl). Auf der kostenfreien Startseite unter genanntem Link gibt es kleine Bilder, die Appetit auf mehr machen sollen. Wer aber mehr sehen will, muss zahlen. "Rund 80 Cent in der Minute", erklärt Alex Boer, der Fotograf, von dem auch die Idee für das Projekt stammt. "Regelmäßig wird die Bildersammlung ergänzt, was die Besucher zum Wiederkommen bewegen soll." Ein Kalender scheiterte an fehlenden Sponsoren
Als Modelle präsentieren sich unter anderem Frenke Bolt, holländische Hochsprung-Meisterin des Jahres 2003, Majken van Reeken, 2003 niederländische Junioren-Meisterin über 1000 Meter, Langstrecklerin Margo Smit und Marjon Leeuwis, mehrfache holländische Jugendmeisterin im Hochsprung.
Die erste Idee sei gewesen, einen Kalender zu produzieren, berichtet Boer. "Diesen Vorschlag hat Joop Tervoort, ein holländischer Trainer gemacht." Doch es habe sich als schwierig herausgestellt, Sponsoren für die Aktion zu finden und so dachte Boer nach und kam auf den Clou mit der Homepage. Anfangs war der Ansturm so groß, dass sogar eine zusätzliche Telefonleitung zu der Seite eingerichtet werden musste.
Auch Männer wollen mitmachen
Mittlerweile sei schon so viel Geld zusammen gekommen, dass die beteiligten Athletinnen ihr Trainingslager finanzieren können. "Auch der holländische Leichtathletik-Verband unterstützt die Aktion", versichert Alex Boer. "Die öffentlichen Reaktionen sind fast durchweg positiv. Immer mehr Athletinnen wollen mitmachen. Und auch Männer haben bei mir angefragt."
Allerdings sind die Grenzen dessen, was auch zukünftig zu sehen sein wird, klar abgesteckt. Schon auf der kostenfreien Startseite findet sich der Hinweis: "Wenn Sie nach mehr als künstlerischer Nacktheit suchen, sind Sie auf der falschen Seite gelandet."