Steffi Nerius holt Olympiasilber im Speerwurf
Es war ein ganz bewegender Moment für Speerwerferin Steffi Nerius, in dem sie die Nerven behielt. Auf den letzten Versuch kam es bei den Olympischen Spielen in Athen im Finale an, denn ein Zentimeter fehlte ihr zu Bronze. Alles oder nichts, Sekt oder Selters! Die Leverkusenerin konzentrierte sich, lief an und ließ ihr Gerät fliegen. So weit wie noch nie! Bei 65,82 Metern landete ihr Speer. Platz zwei, Silber!
Steffi Nerius holte mit dem letzten Wurf Silber (Foto: Chai)
Dieses tolle Ergebnis stand dann nach den abschließenden Würfen der Konkurrenz, während denen Steffi Nerius und Bundestrainerin Maria Ritschel die Freudentränen bereits gleichermaßen im Gesicht standen, endgültig fest.Danach ging die Leverkusenerin überglücklich gemeinsam mit der neuen Olympiasiegerin Osleidys Menendez, die mit 71,53 Metern ihren eigenen Weltrekord nur um einen Zentimeter (!) verfehlte, und der Griechin Mirela Manjani, die im letzten Versuch mit 64,29 Metern noch der Tschechin Nikola Brejchova den dritten Platz mit sechs Zentimetern Vorsprung abjagte, auf die Ehrenrunde. "Die Nacht wird jetzt kein Ende haben", versprach die Deutsche, die ähnlich wie bei der WM in Paris wieder ein Stirnband mit den Worten "Danke Athen" auf Griechisch vorbereitet hatte, nach ihrem Silber-Coup.
Zum Saisonhöhepunkt topfit
Steffi Nerius hat unter der Regie von Trainer Helge Zöllkau damit das geschafft, was vielen DLV-Athleten in Athen nicht gelungen ist. Zum Saisonhöhepunkt Olympia topfit zu sein. War ihr bisheriger Sommer von Höhen und Tiefen geprägt, zeigte die Formkurve in den letzten Wochen doch nach oben. Diesen Eindruck bestätigte sie nun in Athen eindrucksvoll.
"Ich wollte eine Medaille, nachdem ich schon in Sydney Vierte war. Ich wollte hier nicht wieder Vierte werden, deshalb musste der letzte Wurf einfach weiter gehen", erzählte Steffi Nerius nach dem Wettkampf, "ich musste eine Wende reinbringen, nachdem die deutsche Mannschaft in Athen nur Pech hatte. Ich wollte nicht auch Pech haben und um einen Zentimeter Vierte werden. Das Geheimnis in einer solchen Situation ist, einfach locker zu bleiben."
Zur neuen Olympiasiegerin sagte sie anerkennend und ohne jeden Neid: "Osleidys Menendez wirft in einer anderen Dimension. Da muss ich schon noch mehr trainieren, um da hin zu kommen."
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