Der goldene Diskus fliegt bis nach Griechenland
In verletzungsbedingter Abwesenheit der deutschen Titelverteidigerin Franka Dietzsch entwickelte sich im Münchner Diskusgehege ein leistungsschwacher aber umso spannenderer Kampf um die Medaillen. Die Griechin Ekaterini Vogoli verwies Natalya Sadova und Anastasia Kelesidou auf die Plätze. Die Leipzigerin Jana Tucholke blieb als Elfte mit ihrer Weite von 56,53 Metern im Rahmen ihrer Möglichkeiten.
Der Ring war glitschig. Auf Trikots, Hosen und Trainingsanzüge der starken Frauen nach einem 70-minütigen Wettkampf kein trockener Fleck mehr zu finden. Kurioserweise kamen zwei Südeuropäerinnen mit den widrigen Bedingungen am besten zurecht. Ekaterini Vogoli warf das ein Kilogramm schwere Fluggerät im zweiten Versuch auf 64,31 Meter, Anastasia Kelesidou konterte nur Minuten später mit 63,92 Meter. Zwischen die beiden Griechinnen schob sich die Weltmeisterin aus dem Vorjahr, Natalya Sadova. Die Russin erzielte im dritten Versuch 64,12 Meter und sorgte damit für das knappste Diskus-Ergebnis in der 34-jährigen EM-Geschichte. Lediglich 39 Zentimeter trennten Vogoli von ihrer Landsfrau Kelesidou.Ihr Ziel hatte Jana Tucholke bereits nach der erfolgreichen Qualifikation erreicht. Ihr Vorhaben, möglichst auch noch die 60-Meter-Marke zu übertreffen, verhinderte der glatte Ring. Die deutsche Meisterin von Wattenscheid wechselte mehrmals die Schuhe. „In den Wettkampf habe ich trotzdem nicht gefunden“, meinte Tucholke enttäuscht.