Der große Ausblick auf die Landesmeisterschaften I

Gleich zwölf Landesverbände richten am kommenden Wochenende in neun Veranstaltungen ihre Landes-Hallenmeisterschaften aus. Gar nicht so leicht, da den Überblick zu bewahren. Wir haben für Sie die wichtigsten Infos, Zeitpläne und Teilnehmerlisten zusammengestellt. Heute: die vier Meisterschaften im Norden.

Youngster auf dem Vormarsch

Auffällig in den Meldelisten der Titelkämpfe in Hamburg: In mehreren Wettbewerben fordern starke U20-Athleten die Männer heraus. So im Weitsprung, wo sich U18-Europameister Nick Schmahl (TSV Heiligenhafen) sowie die 7,30-Meter-Springer Bennet Vinken und John Schlegl (Hamburger SV) unter anderem mit dem DM-Vierten von Nürnberg Marcel Lienstädt (TSV St. Peter Ording) messen. Auch über 60 und 200 Meter ist der Favorit ein U20-Athlet: Lucas Ansah-Peprah (Hamburger SV), im Vorjahr mit der deutschen 4x100 Meter Staffel Dritter der U20-WM.

In der Aktivenklasse international erfahrene Athleten sind über 3.000 Meter gemeldet: Bei den Frauen favorisiert ist die EM-Teilnehmerin über die Hindernisse Jana Sussmann (LT Haspa Marathon Hamburg). Bei den Männern mischt sich das ehemalige Hindernis-Ass Steffen Uliczka (SG TSV Kronshagen/Kieler TB) unter die Teilnehmer, vielleicht auch, um seinen jungen Vereinskollegen Tade Kohn zu unterstützen, der mit seiner Hallen-Bestleistung von 8:30,25 Minuten die Meldeliste anführt. Über 400 und 800 Meter hat die U20-WM-Halbfinalistin von 2014 und 2016 Alina Ammann (TuS Esingen) gemeldet.

Mehrkampf- und Sprung-Talente im Fokus

Am Samstag geht’s in der Neubrandenburger Leichtathletik-Halle rund – und vielleicht hoch hinaus, denn im Stabhochsprung stehen mit U20-WM-Teilnehmerin Dovilè-Michelle Scheutzow oder 5,20-Meter-Springer Tom-Linus Humann (beide Schweriner SC) talentierte junge Athleten in der Meldeliste. Im Hochsprung nimmt der Vize-Weltmeister der U18 Chima Ihenetu (SC Neubrandenburg) Anlauf.

Einen Vierkampf hat sich 6.000-Punkte-Siebenkämpferin Sophie Weißenberg vorgenommen. Die einstige U20-Vize-Weltmeisterin im Weitsprung hat über 60 Meter, 60 Meter Hürden, im Weitsprung und Kugelstoßen gemeldet. Im Kugelstoßen trifft sie auf die Deutsche U20-Meisterin im Siebenkampf Janika Baarck (beide SC Neubrandenburg). Weitere Talente aus Mecklenburg-Vorpommern präsentieren sich im Dreisprung mit Mara Häusler (1. LAV Rostock) und Tobias Hell (Schweriner SC) oder im 60-Meter-Sprint mit Wiebke Griephan (LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz).

Imke Onnen im Hochsprung und Annika Roloff auf neuen Pfaden

In Hannover könnte der Hochsprung der Frauen im Mittelpunkt stehen. Imke Onnen hat die Hallen-EM-Norm schon abgehakt und ist zurück in einem Trainingsblock – sie will kurzfristig entscheiden, ob sie dennoch am Sonntag bei ihrem Heimspiel am Anlauf steht. Doch auch 1,86-Meter-Springerin Lale Eden (beide Hannover 96) sowie die Fünfte der U20-WM von 2016 Mareike Max (SV Werder Bremen) könnten für hohe Sprünge sorgen. Anders als der EM-Achte Eike Onnen (Hannover 96), der zwar gemeldet ist, aber fehlen wird: Wie das Portal <link www.sportbuzzer.de/artikel/hochspringerin-imke-onnen-will-in-hannover-ihre-starken-leistungen-bestatigen/ _blank>sportbuzzer.de</link> berichtet, steht bei ihm nach einer Lungenentzündung im Dezember ein Fragezeichen über der gesamten Hallensaison.

Einen Dreikampf hat sich Annika Roloff (MTV 49 Holzminden) vorgenommen. Nachdem sie den Stab zur Seite gelegt hat, startet die Olympia-Teilnehmerin von Rio über die Hürden, im Weit- und im Dreisprung. In den Sprung-Wettbewerben mit dabei: die U20-WM-Teilnehmerin im Weitsprung Merle Homeier (VfL Bückeburg) und die Deutsche U20-Hallenmeisterin im Dreisprung Kira Wittmann (SV Quitt Ankum). In den Sprints präsentieren sich die U18-Weltmeisterin über 200 Meter Talea Prepens (TV Cloppenburg) und Anna-Lena Freese (FTSV Jahn Brinkum).

Vierkampf von Leni Freyja Wildgrube und gut besetzte Läufe

Deutschlands „Jugend-Leichtathletin des Jahres“ 2018 Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) eröffnet am Wochenende in Berlin nicht nur im Stabhochsprung die Hallensaison, sondern hat auch über 200 Meter, die Hürden und im Weitsprung gemeldet. Die Hallen-EM-Teilnehmerin von 2017 Jossie Graumann (LG Nord Berlin) fährt ebenfalls mehrgleisig und hat sich zum Hochsprung die Sprints ausgesucht. Bei den Männern sind über 200 und 400 Meter Marc Koch (LG Nord Berlin) und Justus Ringel (SC Potsdam) favorisiert. 

Gut besetzt sind die Mittel- und Langstrecken: Bei den Männern kann Thilo Brill über 800 und 1.500 Meter vorne mitmischen, bei den Frauen geht’s für die die Cross-EM-Teilnehmerinnen Deborah Schöneborn (1.500 m) und Caterina Granz (alle LG Nord Berlin; 3.000 m) vom Gelände in die Halle. Ein „Sprint“ sind die 3.000 Meter für Ultraläuferin Nele Alder-Baerens (Ultra Sportclub Marburg). Sie ist ebenso Gast bei den Offenen Meisterschaften wie im Kugelstoßen die Wattenscheiderinnen Julia Ritter und Hanna Meinikmann sowie die EM-Dritte im Diskuswurf Shanice Craft (MTG Mannheim).