Der Kader für die Hallen-EM füllt sich

Der erste Tag der Hallen-DM in Karlsruhe unterstrich bereits mit eindrucksvollen Leistungen, dass bei der Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 5. bis 8. März) mit einem deutschen Kader von deutlich mehr als dreißig Athletinnen und Athleten zu rechnen sein wird.

Sieben Athletinnen und Athleten empfahlen sich in der Messehalle 2 noch zusätzlich zu den bisherigen 28 Normerfüllern für den Saisonhöhepunkt in zwei Wochen. Einer davon war Kugelstoß-Weltmeister David Storl. Der Leipziger überzeugte bei seinem Saisondebüt mit 21,26 Metern. Der Sachse riss mit dieser Weite im letzten Durchgang sogar die Führung in der europäischen Jahresbestenliste an sich und wird damit voraussichtlich als Top-Favorit nach Prag fahren.

Für DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska war das zugleich die Leistung des Tages: "David Storl hatte eine schwere Operation mit einer langen Reha-Phase. Wenn man dann zurückkommt und selber den Maßstab definiert, dass man 21 Meter stoßen will und es dann im letzten Durchgang technisch sauber realisiert, dann zeigt das, dass er ein außergewöhnlicher Athlet ist."

Verena Sailer herausragend

Für die herausragende Leistung sorgte bei den Frauen Sprinterin Verena Sailer. Die Mannheimerin stellte in 7,12 Sekunden ihre Bestleistung über 60 Meter ein. Ein unerwartetes Ausrufezeichen gab's dahinter von Alexandra Burghardt als Sensationszweite. In 7,24 Sekunden ließ sich die weitere Mannheimerin nur von der Top-Favoritin schlagen. Bereits im Halbfinale hatte sie mit dieser neuen Bestleistung geglänzt.

Die frühere U20-Staffel-Europameisterin erfüllte als vierte Sprinterin in diesem Winter die Norm und empfahl sich eindrucksvoll für die Hallen-EM. "Mit Alexandra Burghardt ist eine unheimlich talentierte Athletin an die nationale Spitze vorgelaufen", sagte Idriss Gonschinska und meinte zur Siegerin: "Verena Sailer hat sich mit ihrem siebten Hallentitel und persönlicher Bestleistung gegen die Youngsters durchgesetzt." Dem Nominierungsprozess wollte er angesichts der vier Normerfüllerinnen nicht vorgreifen.

Die Kugelstoßerinnen Lena Urbaniak (LG Filstal; 17,79 m) und Denise Hinrichs (TV Wattenscheid 01; 17,76 m) sowie 400 Meter-Läuferin Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg), die im Vorlauf mit einer neuen persönlichen Hallen-Bestzeit von 52,87 Sekunden aufwartete, schafften bei den Frauen den Sprung auf den Zug zur Hallen-EM.

Alyn Camara fliegt mit DM-Gold nach Prag

Im Männerlager tat sich der Leverkusener Weitspringer Alyn Camara mit dem Titelgewinn und 7,97 Metern als persönlicher Hallen-Bestleistung und Hallen-EM-Normerfüllung hervor.

Wie Vereinskollegin Alexandra Burghardt unterbot auch Patrick Domogala als vierter Athlet über 60 Meter die Hallen-EM-Norm im Halbfinale mit einer neuen Bestleistung (6,65 sec). Im Finale stürzte er allerdings.

Dort machten auf dem erwartet hohen Niveau Titelverteidiger Christian Blum (TV Wattenscheid 01; 6,57 sec), Lucas Jakubczyk (SCC Berlin; 6,58 sec) und Julian Reus (TV Wattenscheid 01; 6,61 sec) die Medaillen unter sich aus. "Die Sprinter haben gezeigt, dass sie auch in den folgenden Jahren etwas vorhaben", sagte Idriss Gonschinska.

Besondere Atmosphäre

Die weiteren Frauen-Titel am ersten Tag gingen bei sehr viel Spannung an Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz; 14,11 m) im Dreisprung sowie an Lisa Ryzih (ABC Ludwigshafen; 4,55 m) im Stabhochsprung. Über 3.000 Meter setzte sich der Friedrichshafener Richard Ringer (8:29,57 min) durch.

Überaus zufrieden war DLV-Cheftrainer Idriss Gonschinska bei seinem Fazit nach Tag eins. Er lobte die besondere Atmosphäre in Karlsruhe und unterstrich auch die erhofften Leistungssteigerungen, die den Trend des Winters fortsetzten.

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