Der leichtathletik.de Olympia-Check von Hamburg
Am 12. April fällt die Entscheidung, welche deutsche Stadt vom Nationalen Olympischen Komitee (NOK) ins Rennen um die Olympischen Sommerspiele 2012 geschickt wird. Mit Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig und Stuttgart stehen fünf Städte zum Teil mit ihren dazugehörigen Region zur Auswahl. Eines lässt sich schon jetzt sagen: Egal, wer das Rennen letztendlich macht, der Sport hat von den fünf Bewerbungen profitiert. Wir haben uns mal umgehört und wollten von den Kandidaten wissen, was ihr Engagement bislang der Leichtathletik gebracht hat und wie die olympische Kernsportart in den Planungen berücksichtig wird. Heute wird unser Fragebogen von Karl-Heinz Blumenberg, Leiter Kommunikation der Hamburg für Spiele 2012 GmbH beantwortet.
Der Hamburger Fernsehturm als höchstes Lichtobjekt Europas. Er symbolisiert das Olympia-Motto: Feuer und Flamme für Hamburg 2012. (Foto: Hamburg für Spiele 2012 GmbH)
leichtathletik.de: Herr Blumenberg, wir würden gern wissen, welche Vorteile ihre Bewerbungsoffensive bislang der Leichtathletik gebracht hat. Könnten Sie uns bitte einen kurzen Überblick geben.Karl-Heinz Blumenberg: "Wir haben unter anderem mit der Ausrichtung der Junioren-DM im Jahr 2002 ein Zeichen gesetzt. Es ist nicht nur eine Meisterschaft gewesen, sondern wir haben jungen Aktiven Hamburg gezeigt und sie die Stadt erleben lassen. Die Reaktionen waren mehr als positiv. Am internationalen Leichtathletik-Meeting im Hammerpark haben 2002 auch mehr Aktive teilgenommen und damit eine Vorbildfunktion erfüllt. Und dann die Tatsache, dass ein Ausnahmeathlet wie Ingo Schultz wieder in Hamburg ist. Das dürfte für viele ein weiterer großer Anreiz sein, nicht ins Fitnessstudio zu gehen, sondern auf die Tartanbahn. Im März diesen Jahres werden wir zudem den Grundstein für eine neue Leichtathletikhalle legen. Außerdem ist in Hamburg die dritte Sportstunde eingeführt worden. Damit haben wir eine Spitzenposition in Deutschland. Die Nachhaltigkeit unserer Bewerbung wird auch daran deutlich, dass sich alle Hamburger Hochschulen an einem Bündnis Spitzensport beteiligen, das jungen Kaderathleten ermöglicht, Studium und Leistungssport zusammen zu bringen. Außerdem sind wir die einzige Stadt, die eine Olympiaprofessur hat. Professor Dr. Sven Güldenpfennig von der Uni Hamburg befasst sich als deutschlandweit einzige Universitäts-Lehrkraft ausschließlich mit dem Thema Olympische Spiele und ihre Auswirkungen auf junge Sportlerinnen und Sportler."
leichtathletik.de: Welche leichtathletischen Veranstaltungen wurden von Ihnen bislang unterstützt bzw. werden in den Monaten bis April 2003 noch gefördert?
Karl-Heinz Blumenberg: "Da sind der Hamburg Marathon, der Triathlon-Weltcup, das Leichtathletik-Meeting im Hammerpark und die Junioren DM zu nennen."
leichtathletik.de: Leichtathletik wird auch als olympische Kernsportart bezeichnet. Wie trägt Ihre Bewerbung dem Rechnung?
Karl-Heinz Blumenberg: "In großem Maße tragen wir dem Rechnung. Die Leichtathletik wird auch bei uns im Olympiastadion stattfinden. Dessen einmalige Lage mitten in der Stadt nur 50 Meter Luftlinie vom Olympischen Dorf entfernt garantiert den Leichtathleten extrem kurze Wege und gleichzeitig ein hohes Maß an Bequemlichkeit. 16.000 Aktive, die zu Olympia 2012 erwartet werden, feiern ja gern auch mal eine Partie. Ihnen wird sich die Chance bieten, in allerkürzester Zeit zu den Plätzen in der Stadt zu kommen, wo sie das Leben genießen können. In Hamburg gilt das Motto: Sport, Spiel, Spaß – alles nur fünf Minuten voneinander entfernt."
leichtathletik.de: Durch die leichtathletische Brille betrachtet: Welche Vorteile kann Ihre Region gegenüber den Konkurrenten in die Waagschale werfen?
Karl-Heinz Blumenberg: "Das ist das, was ich eben schon gesagt habe. Wir werden Olympia so zentral wie möglich machen, direkt im Herzen der Stadt, dichter geht es nicht. Das bekommen die Athleten auch zu spüren, wenn sie mal zuschauen wollen. Zu den Wettkampfstätten der Kollegen werden die Wege extrem kurz sein."
leichtathletik.de: Wo ist ihr Olympiastadion geplant und wie vielen Zuschauern wird es Platz bieten?
Karl-Heinz Blumenberg: "Das Olympiastadion wird direkt am Ufer der Norderelbe zu Füßen der Norderelbbrücke liegen. Östlich von Hamburg teilt sich die Elbe in zwei Arme, die Norder- und die Süderelbe. Dazwischen ist eine große Insel. Auf der wird das Olympiastadion stehen. Es ist vom Hauptbahnhof in zehn Minuten zu Fuß zu erreichen und bietet 80.000 Zuschauern Platz. Nach den Spielen wird es auf 20.000 Plätze zurückgebaut und bleibt für die Leichtathletik erhalten."

leichtathletik.de: Welche Leichtathleten/Ex-Leichtathleten sind Olympiabotschafter für die Region Hamburg bzw. arbeiten an der Bewerbung mit?
Karl-Heinz Blumenberg: "Da sind Ingo Schultz, Astrid Kumbernuss, Christiane Krause-Todd und Martin Lauer zu nennen."
leichtathletik.de: Wie hoch ist der Etat ihre Bewerbungsoffensive?
Karl-Heinz Blumenberg: "Für die nationale Phase haben wir 6,2 Mio. Euro eingeplant."

Karl-Heinz Blumenberg: "Feuer und Flamme für Hamburg 2012. Es hat sich aus den Aktivitäten der Werbeagenturen ergeben, die unser Emblem entwickelt haben. In ihm werden die Olympische Flamme und die Wassersituation Hamburgs zusammengebracht. Das Emblem ist das offizielle Warenzeichen aber unsere Kernbotschaft lautet Cityolympics."
Sollten Sie noch mehr über die Hamburger Olympiabewerbung erfahren wollen, schauen Sie doch im Internet unter www.hamburg-fuer-spiele2012.de nach.
Hier finden sie die von uns bereits veröffentlichten Texte zum Thema:
Die Einleitung
Der Olympia-Check von Leipzig
Der Olympia-Check von Frankfurt
Morgen geht es weiter mit dem Olympia-Check von Düsseldorf.