Der leichtathletik.de-Rückblick - national
Der Jahreswechsel steht unmittelbar bevor. Die Hallen-Europameisterschaften, U18-Weltmeisterschaften, U23- und U20-Europameisterschaften sowie die Heim-WM in Berlin sind Geschichte. Das Jahr 2010 mit der EM in Barcelona (Spanien; 26. Juli bis 1. August) wirft seine Schatten voraus. Zeit also, um auch noch einmal einen Blick zurück auf die Höhepunkte bei den Deutschen Meisterschaften in diesem Jahr zu werfen. Erinnern Sie sich an…?
Deutsche Jugend-Hallen-DM in Neubrandenburg |
Die Neubrandenburger Leichtathletik-Halle war am 14. und 15. Februar fest in der Hand der deutschen Nachwuchshoffnungen und erwies sich dabei als gutes Pflaster. Den Höhepunkt des Wochenendes setzte Kugelstoßer David Storl. Der Chemnitzer beförderte die Sechs-Kilogramm-Kugel auf 21,59 Meter und stellte damit einen neue deutsche A-Jugend-Hallen-Bestleistung auf. Nur knapp an einer neuen deutschen Jugend-Hallen-Bestleistung vorbei schrammten Natascha Benner (LAZ Zweibrücken) und Kristin Gierisch (LAC Erdgas Chemnitz). Natascha Benner fehlten im Stabhochsprung als Siegerin mit 4,20 Metern zehn Zentimeter zur nationalen Bestmarke, Dreispringerin Kristin Gierisch mit 13,52 Metern 14 Zentimeter. Den Sprintdistanzen drückte Robert Hering seinen Stempel auf. Der Jenaer feierte über 60 und 200 Meter jeweils mit Bestzeit einen Doppelsieg in der Jugend A.
Deutsche Hallen-Meisterschaften in Leipzig |
Für Silke Spiegelburg war Leipzig eine Reise wert. Die Leverkusenerin meisterte am Schlusstag der Deutschen Hallen-Meisterschaften 4,71 Meter und verbesserte die deutsche Hallenbestleistung im Stabhochsprung um einen Zentimeter. Bei den Männern gab es ein spannendes Duell um den Titel. Am Ende hatte Danny Ecker (TSV Bayer 04 Leverkusen) mit 5,80 Metern knapp die Nase vor dem höhengleichen Alexander Straub (LG Filstal). Auf den Sprintdistanzen setzten Stefan Schwab (TSV Schwarzenbek) und der Wattenscheider Alexander Kosenkow die Akzente. Letzterem gelang über 200 Meter in 20,78 Sekunden eine europäische Jahresbestleistung. Stefan Schwab stürmte im 60-Meter-Finale nach 6,59 Sekunden als Deutscher Meister über die Ziellinie. Bei den Frauen überzeugte Verena Sailer. Nach 7,22 Sekunden und Bestzeit im Halbfinale folgte in 7,25 Sekunden der Titel.
Deutsche Meisterschaften in Ulm |
Es war das Bild der Deutschen Meisterschaften: Nur wenige Augenblicke, nachdem Hürdensprinterin Carolin Nytra mit 12,78 Sekunden in Bestzeit zum Titel stürmte und das WM-Ticket löste, sprang ihr Freund Sebastian Bayer mit Freiluftbestleistung von 8,49 Metern ebenfalls zum Sieg und das Bremer Leichtathletik-Paar lag sich in den Armen. Doch die rund 30.000 Zuschauer im Ulmer Donaustadion bekamen an dem Wochenende bei bestem Leichtathletik-Wetter noch mehr Spitzen-Leistungen zu sehen. Der 19 Jahre alte Robert Hering (TuS Jena) sprintete über 200 Meter in deutscher Jahresbestleistung von 20,41 Sekunden zur WM. Robert Harting (SCC Berlin) zeigte deutlich, wer in Deutschland Herr im Ring ist: 67,69 Meter bedeuteten Platz eins und den dritten deutschen Diskustitel in Serie. Speerwerferin Steffi Nerius (TSV Bayer 04 Leverkusen) gelang mit 62,47 Metern in ihrem letzten Jahr der sechste nationale Titel.
Über 100 Meter zündete Tobias Unger (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg) nach langer Durstrecke den Turbo und gewann mit 10,18 Sekunden. Dem in nichts nach stand Frauensiegerin Verena Sailer (MTG Mannheim; 11,18 sec). In einem Finale furioso steigerten sich die Hürdensprinter auf breiter Front. Der Offenburger Matthias Bühler feierte seinen ersten großen Erfolg und verbesserte sich auf 13,36 Sekunden. In seinem Schlepptau glänzte auch der Hamburger Helge Schwarzer (13,39 sec). Katja Demut (TuS Jena) knackte im Dreisprung mit 14,20 Metern erstmals die 14-Meter-Marke und Hochspringerin Ariane Friedrich (LG Eintracht Frankfurt) floppte mit 2,01 Metern einmal mehr über die Zwei-Meter-Marke.
Deutsche Jugend-Meisterschaften in Rhede |
Die internationalen Nachwuchs-Meisterschaften lagen Anfang August schon hinter den deutschen Athleten, zahlreiche Medaillen zierten seitdem ihren Lebenslauf, doch von Formverlust war in Rhede noch nichts zu spüren. Der überragende Sprinter der drei Tage im Jahnstadion war Patrick Domogala. Dem Mannheimer gelang ein Hattrick. Sowohl über 100 Meter (10,73 sec) als auch über 200 Meter (21,52 sec) und mit der 4x100-Meter-Staffel (41,45 sec) stürmte er mit Bestzeiten zum Sieg. Zwei deutsche B-Jugend-Bestleistungen sind seit Anfang August Geschichte. Der Zweibrückener Stabhochspringer Daniel Clemens überquerte 5,43 Meter und flog damit einen Zentimeter höher als sein Vereinskollege Raphael Holzdeppe im Jahr 2006.
Geher Hagen Pohle tat es ihm gleich. In 20:07,43 Minuten unterbot der U18-Weltmeister vom SC Potsdam die 25 Jahre alte B-Jugend-Bestleistung über 5.000 Meter von Wolfram Kienast (20:27,63 min) um rund zwanzig Sekunden. Einigen Athleten gelang in Rhede ein Doppelerfolg. Der Metzinger Moritz Riekert sprintete erst über 110 Meter Hürden in 13,65 Sekunden zum Titel, bevor er wenige Minuten später mit 7,42 Metern auch im Weitsprung die Nummer eins in der B-Jugend war.
Auf der Stadionrunde war Inga Maria Müller (LG Hannover) nicht zu schlagen. Nach dem Sieg über ihre Paradedistanz (400 m Hürden) in 57,05 Sekunden folgte am Sonntag in 53,67 Sekunden der Sieg ohne Hürden. Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt) trug sich über 1.500 Meter (4:37,06 min) und über 1.500 Meter Hindernis (4:54,99 min) in der Jugend B zweimal in die Siegerliste ein. Simon Dörflinger (LC Rothaus) gewann in der A-Jugend erst die 2.000 Meter Hindernis (5:42,42 min) und dann die 3.000 Meter (8:20,85 min).