Der Meeting-Rekord in Dessau wackelt
Bevor Malte Mohr (TV Wattenscheid 01) zur Hallen-WM nach Sopot (Polen, 7. bis 9. März) aufbricht, legt der Stabhochspringer am Donnerstag (27. Februar) noch einen Stopp beim Springer-Meeting in der Anhalt-Arena in Dessau ein. Ebenso wie Emma Green Tregaro (Schweden), die das Feld der Hochspringerinnen anführt.
Malte Mohr will hoch hinaus: Bei der Hallen-DM am vergangenen Wochenende in Leipzig übersprang der 27-Jährige 5,84 Meter und verbesserte sich hinter dem Stabhochsprung-Weltrekordler Renault Lavillenie (Frankreich; 6,16m) auf Rang zwei der Weltjahresbestenliste.Für den frischgebackenen Deutschen Hallenmeister soll es aber noch höher hinaus gehen als bei den Hallen-Titelkämpfen. Der DLV-Stabhochspringer nimmt Anlauf, um in die „5,90 Meter-Region“ vorzustoßen. Vielleicht gelingt ihm der große Höhenflug schon beim Meeting in Dessau.
Starke Konkurrenz durch Griechen Filippidis
Dann würde auch der Meeting-Rekord von Björn Otto (ASV Köln) aus dem vergangenen Jahr mächtig wackeln. Der 36-Jährige steigerte ihn damals auf 5,85 Meter. Ein Wiedersehen mit dem derzeit verletzten fünfmaligen Meeting-Sieger wird es in Dessau nicht geben. Auch den Namen von Weltmeister Raphael Holzdeppe, von Rückenproblemen ausgebremst, sucht man auf der Teilnehmerliste vergeblich.
So tragen die Herausforderer andere Namen. Der Kubaner Lazaro Borges, WM-Zweiter von 2011, wird in Dessau sein Saisondebüt geben. „Wenn jemand Druck macht, geht es vielleicht noch höher,“ hatte Malte Mohr nach Leipzig erklärt. Druck könnte auch Konstadinos Filippidis (Griechenland) machen. Er belegt mit 5,77 Metern aktuell den vierten Rang der Weltjahresbestenliste. Seine persönliche Bestleistung steht bei 5,83 Metern, die er 2013 im österreichischen Linz aufstellte.
Die deutschen Farben werden aber nicht nur durch Malte Mohr vertreten. Außerdem am Start ist eine fünfköpfige Delegation vom TSV Bayer 04 Leverkusen: Karsten Dilla, Hendrik Gruber, Michel Frauen, Tom Konrad und Marvin Caspari wollen ebenfalls zu neuen Höhenflügen ansetzen. Das Feld komplettieren Rens Blom (Niederlande) und der Pole Piotr Lisek.
Schillerndes Feld im Hochsprung der Frauen
Richtig hoch hinaus wollen auch die Hochspringerinnen. Für die 13. Auflage wurde ein exquisites Starterfeld verpflichtet, in dem sich internationale Spitzenklasse wiederfindet.
Eine der schillerndsten Figuren ist Inika McPherson. Die US-Hallenmeisterin fällt vor allem optisch auf. Sie trägt 26 Tattoos am ganzen Körper und setzt auf eine bunte Haarpracht. Doch nicht nur ihr Äußeres ist bemerkenswert, auch sportlich gehört sie zur erweiterten Weltspitze, liegt aktuell mit 1,94 Meter auf Rang elf der Weltjahresbestenliste.
Schwedin gilt als Favoritin
Angeführt wird das Hochsprung-Feld aber von einer Schwedin: Emma Green Tregaro ist in diesem Winter schon über 1,97 Meter gefloppt reist als derzeit viertbeste Athletin der Welt nach Dessau. Mit dieser Höhe blieb sie nur einen Zentimeter unter ihrer persönlichen Bestleistung aus dem Jahr 2008.
Super in Form präsentierte sich jüngst auch Nadiya Dusanova (Usbekistan), die ihre Bestleistung vor wenigen Wochen in Arnstadt auf 1,94 Meter verbesserte. Neben der US-Amerikanerin McPherson hat sie mit 14 Stunden die weiteste Anreise, die sie gern auf sich nimmt. „Ich finde den Wettkampf mit dem Wechsel zwischen dem Hochsprung der Frauen und dem Stabhochsprung der Männer sehr reizvoll“, zeigt sie sich begeistert.
Die Zuschauer dürfen sich ebenso auf Isobel Pooley (Großbritannien), Melanie Melfort (Frankreich), Oksana Starostina (Russland), Hanne van Hessche (Belgien) und auf die Polin Urszula Domel-Gardzielewska freuen.