Der Weg des DLV-Teams nach London
Mit der Nominierung für die Olympischen Spiele in London (Großbritannien) ist für die DLV-Nationalmannschaft die nächste heiße und wahrscheinlich die wichtigste Phase in diesem Leichtathletik-Sommer angebrochen. Der gezielten Vorbereitung gilt die höchste Aufmerksamkeit.
„Die Zielsetzung wird die sein: Gut vorbereitete Athletinnen und Athleten zum Saisonhöhepunkt zu schicken. Diese sind dann mit Zuversicht in die eigene Leistungsfähigkeit in der Lage bei einem großen Wettbewerb ihr Leistungspotenzial abzurufen. Das ist die Botschaft, die wir unseren Athleten vermitteln, und das ist auch das Prinzip. Auf der Grundlage dieses Prinzips haben die Athleten bisher immer überzeugt“, stellt DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen fest.Das DLV-Team ging auch in der letzten Woche gestärkt aus der Europameisterschaft in Helsinki (Finnland) hervor. Sechs Titel und zehn weitere Medaillen konnten dort gewonnen werden. „Die EM wird der gesamten Mannschaft einen weiteren Motivationsschub geben. Der ist gesichert. Ich bin der Überzeugung, dass wir in Helsinki viele Athleten gesehen haben, die der deutschen Leichtathetik auch bei den Olympischen Spielen Freude machen werden“, sagt Thomas Kurschilgen.
Keine Medaillenprognose
Zwar will er sich hinsichtlich einer Medaillenprognose nicht festlegen, allerdings sieht er die Ausgangslage der deutschen Leichtathleten im Olympiajahr im Vergleich zu 2004 oder 2008 als wesentlich besser an: „Wir haben eine größere Leistungsdichte, mehr Athletinnen und Athleten, die sich unter den Top Sechs und Top Zwölf der Weltbestenliste befinden, und eine gute Altersstruktur. Wir haben Leistungsträger, die bei den Weltmeisterschaften 2009 und 2011, aber auch jetzt bei den Europameisterschaften gezeigt haben, dass sie dann, wenn Leistung beim internationalen Höhepunkt gefordert ist, diese auch abrufen können.“
In den kommenden Wochen rückt die Vorbereitung auf die Olympischen Spiele ganz in den Fokus. Deshalb ging es für die Olympiakandidaten auch direkt nach der Rückkehr aus Helsinki auch schon wieder zurück ins weitere Training. Viele zieht es ins Bundesleistungszentrum nach Kienbaum. Für die Staffeln waren bereits in den Nominierungsrichtlinien dort bzw. in Laatsch (Italien) zentrale Maßnahmen festgeschrieben.
Nur wenige Wettkämpfe
Nur wenige und sehr gezielt festgelegte Wettkämpfe sind geplant. Asse wie Diskuswerferin Nadine Müller (Hallesche LAF) oder Weitspringer Sebastian Bayer (Hamburger SV) planen noch mit Auftritten in der Diamond League, während sich Diskus-Star Robert Harting (SCC Berlin) ganz auf das Training konzentrieren möchte und dort den „Aha-Effekt“ für Olympia erleben will.
Für den Zeitraum vom 20. bis 27. Juli ist für die Olympiastarter noch einmal ein Leistungsnachweis in Form eines Wettkampfes oder über einen hochqualitativen Trainingswettkampf vorgesehen. National rücken dabei auch Meetings in Weinheim und in Schönebeck in den Mittelpunkt.
Letzte Phase zusammen in Kienbaum
„Ich bin der festen Überzeugung, dass die Athletinnen und Athleten gut vorbereitet und gut trainiert bei den Olympischen Spielen starten werden. Unsere Trainerkompetenzen haben die Erfahrung und das Know-How. Auch die mentale Fähigkeit, um das Optimale dann aus sich herauszuholen, wird bei vielen Athleten gegeben sein“, sagt Thomas Kurschilgen.
Die letzte heiße Phase dafür wird dann ab dem 28. Juli wieder im Bundesleistungszentrum Kienbaum eingeläutet, wo das gesamte DLV-Team zusammenkommt und sich teambildend auf die Olympia-Aufgabe vorbereitet. Je nach den Wettkampfterminen erfolgt dann schubweise die Anreise nach London, wo am 3. August die Leichtathletik-Wettkämpfe beginnen.
„Wir waren bei den Europameisterschaften in Helsinki ein großes und phantastisches miteinander kooperierendes Team und wir werden uns auch in London in der Olympiamannschaft als DLV-Nationalmannschaft verstehen“, unterstreicht Thomas Kurschilgen.
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