Detlef Bock tritt ab
Kugelstoßer Detlef Bock vom TV Wattenscheid 01, in diesem Jahr Deutscher Vize-Meister in der Halle, hört auf. Die letzten beiden Jahre hat er seinen Sport im Dress des TV 01 ausgeübt, davor war er für den VfL Wolfsburg und den SSC Berlin aktiv. Nach über zwei Jahrzehnten Leistungssport setzt der Familienvater (Bestleistung: 20,72 Meter) andere Prioritäten.
"Ich bin gerade Papa geworden, will mich jetzt mehr um mein Söhnchen kümmern. Man kann dann nicht mehr so leicht Familie, Beruf und Sport unter einen Hut bringen. So ist die Entscheidung gereift, dass ich nicht mehr weiter Sport machen werde. Ich wohne in Berlin, mein Trainer Miroslaw Jasinski ist in Wattenscheid - das macht es auch nicht so leicht für mich. Es ist ein Schlussstrich nach 25 Jahren Leistungssport, denn schon mit zehn Jahren habe ich viermal die Woche trainiert."Zu seinem Rückblick gehört die nüchterne Analyse der Wattenscheider Jahre: "Es hat bei mir bedingt durch Verletzungen nicht so funktioniert wie erhofft." Und was bleibt? "Ich war bei Olympia dabei, war bei der EM dabei", sagt der Hallenmeister des Jahres 2002, der einräumt: "Die ganz großen Erfolge habe ich nun natürlich nicht gefeiert."
Nachwuchssichtung schwierig
Bleibt er dem Sport erhalten? Erst einmal nicht, denn wie gesagt: Die Prioritäten sind nun andere. Aber auszuschließen ist nicht, dass man Detlef Bock vielleicht irgendwann einmal als Trainer wiedersieht. Er sagt allerdings auch: "Gerade im Wurfbereich ist Nachwuchssichtung nicht so einfach."
Und als Fan wird er natürlich seinem Sport treu bleiben. Im kommenden Jahr gibt es eine WM in Berlin, und Detlef Bock möchte dabei sein: "Ich kann mir schon vorstellen, mir das anzugucken." Das Diskuswerfen der Männer interessiert ihn. Und, natürlich, das Kugelstoßen.
Athletenportrait - Detlef Bock