Deutsche Asse stechen in Zürich
Mit zwei Siegen, zwei zweiten und zwei dritten Plätzen glänzten die deutschen Asse am Donnerstagabend beim Diamond League-Meeting in Zürich (Schweiz), bei dem in 16 Disziplinen die neu geschaffene Königsklasse zu Ende ging. Weltmeister Robert Harting (SCC Berlin) gewann den Diskuswurf mit 68,64 Metern, Vize-Europameisterin Christina Obergföll (LG Offenburg) den Speerwurf mit 67,31 Metern.
Hürdensprinterin Carolin Nytra glänzte wie schon im Juli in Lausanne neuerlich in der Schweiz als Zweite hinter der Kanadierin Priscilla Lopes-Schliep (12,53 sec). „Ich war sehr konzentriert“, umschrieb die Bremerin ihr Erfolgsrezept, das sie zu der drittbesten Zeit ihrer Karriere (12,69 sec) führte.Platz zwei erreichte im mit 26.000 Zuschauern ausverkauften Letzigrund-Stadion auch Weitsprung-Europameister Christian Reif. Der Ludwigshafener war mit seinen 8,11 Metern „sehr zufrieden“. Er sagte: „Es ist keine Schande, gegen den Weltmeister zu verlieren.“ Der US-Amerikaner Dwight Phillips siegte mit 8,20 Metern.
Platz drei für zwei Leverkusenerinnen
Auf den dritten Rängen landeten Stabhochspringerin Silke Spiegelburg (TSV Bayer 04 Leverkusen), die sich mit 4,61 Metern nur der Brasilianerin Fabiana Murer (4,81 m) und der Europameisterin Svetlana Feofanova (Russland; 4,71 m) geschlagen geben musste, und deren Vereinskollegin, Speerwurf-Europameisterin Linda Stahl, die sich mit 63,30 Metern noch hinter der Weltrekordlerin Barbora Spotakova (Tschechische Republik; 65,34 m) einreihte.
Insgesamt präsentierte sich die 6,8 Millionen Euro teure Veranstaltung aus internationaler Sicht auf dem erwartet hohen Niveau.
Jeremy Wariner wird immer schneller
Der US-Amerikaner Trell Kimmons gewann in Abwesenheit der ganz großen Namen die 100 Meter in der neuen Bestzeit von 9,95 Sekunden. Dabei hätte das Rennen eigentlich wegen Fehlstarts von Mark Lewis-Francis (Großbritannien) und Aaron Rouge-Serret (Australien), die nachträglich disqualifiziert wurden, zurückgeschossen werden sollen. Die 200 Meter gehörten dem US-Amerikaner Wallace Spearmon (19,79 sec), der dann gemeinsam mit Trell Kimmons, Tyson Gay und Michael Rodgers noch einen Meetingrekord von 37,45 Sekunden über 4x100 Meter folgen ließ.
Für Ex-Weltmeister Jeremy Wariner ging auf den 400 Metern vom Jamaikaner Jermaine Gonzales (44,51 sec) keinerlei Gefahr aus. Der US-Amerikaner, der bereits vorher als Gewinner des Diamond Race festgestanden war, jagte in 44,13 Sekunden seinem stärksten Gegner die Führung in der Weltjahresbestenliste ab. „Es wird von Rennen zu Rennen besser.“ Anfang September will er beim Continental Cup in Split (Kroatien) noch einmal angreifen.
David Oliver erwartet stark
In der erwartet bestechenden Form präsentierte sich auf den 110 Meter Hürden der Olympia-Dritte David Oliver. Für den großen Favoriten aus den USA wurden 12,93 Sekunden ermittelt, nachdem die Uhr für ihn zunächst nicht stehen geblieben war.
Nicht überraschend gab es auf der Hindernisstrecke einen kenianischen Doppelsieg durch Ezekiel Kemboi (8:01,74 min) und Paul Kipsiele Koech (8:05,48 min), der aber mit dem Disziplinsieg in der Diamond League-Serie über die Niederlage hinweggetröstet wurde. Auf den 5.000 Metern ging der erste Platz durch Tariku Bekele (12:55,03 min) nach Äthiopien.
Foto-Finish über 100 Meter
Das Zielfoto musste über den Frauensieg auf den 100 Metern entscheiden. Die Weltjahresbeste Veronica Campbell-Brown (Jamaika) lag bei zeitgleichen 10,89 Sekunden um einen Hauch vor der WM-Dritten Carmelita Jeter (USA). Europameisterin Verena Sailer (MTG Mannheim) war die einzige weiße Sprinterin im Feld und schlug sich als Sechste (11,25 sec) achtbar. Die 400 Meter holte sich Allyson Felix (USA; 50,37 sec).
Herausragende Athletin auf den 400 Meter Hürden war die Jamaikanerin Kaliese Spencer. Vor dem Rennen bereits als Siegerin des Diamond Race feststehend, bewies sie in der neuen persönlichen Bestzeit von 53,33 Sekunden einmal mehr ihre Klasse. Trotzdem war sie nicht ganz zufrieden: „Ich kann mich technisch und rhythmisch noch weiter verbessern.“
Der Weitsprung-Weltmeisterin Brittney Reese (USA) genügte ein gültiger Sprung aus dem ersten Durchgang auf 6,89 Meter, um ihren Sieg im Diamond Race unter Dach und Fach zu bringen. „Ein guter Sprung genügt“, stellte sie danach trocken fest.
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