Deutsche Athleten in Lyon im Medaillenfieber
Das deutsche Team ist auch am vierten Tag der IPC Weltmeisterschaften in Lyon (Frankreich) wieder mit starken Leistungen und Medaillen erfolgreich. In den verschiedenen Starterklassen haben neben den Werfern auch die 200-Meter-Läufer aufgetrumpft. Von Gold bis Bronze waren alle Edelmetalle im heutigen Medaillenspiegel vertreten.

Bronze für Deutschland, Weltrekord für Russland
Eine weitere Medaille in den Wurfdisziplinen holte sich Kugelstoßer Matthias Schulze (SC DHfK Leipzig e.V.) in der Klasse F46. Er wuchtete die Kugel auf 14,65 Meter - das war Bronze Wert. Gewinner des Kugelstoßens wurde der Russe Nikita Prokhorov, der mit 15,69 Meter nicht nur Gold gewann, sondern auch noch einen neuen Weltrekord aufstellte.
Starke Athleten über 200 Meter
Stark zeigte sich auch Claudia Nicoleitzik (TV Püttlingen) über die 200 Meter der T36. Mit neuer Saisonbestleistung lief die Bronzemedaillen-Gewinnerin von 2011 in 31,69 Sekunden im Finale auf Platz zwei.
Für die nächste Bronzemedaille sorgte der Läufer Heinrich Popow (TSV Bayer 04 Leverkusen) über 200 Meter. In seiner Starterklasse (T42) kam der Paralympics-Gewinner von 2012 nach 26,02 Sekunden ins Ziel. Zuvor hatte er sich bereits die Bronzemedaille im Weitsprung gesichert.
Der 21-jährige Niels Stein, der in Berlin trainiert, verpasste seine Medaillenchance und lief über die 100 Meter in der Klasse T35 in 13,68 Sekunden als Sechster ins Ziel. Über die 200 Meter will er seine Chance auf eine Medaille aber nochmals nutzen.
Gute Vorläufe und starke Konkurrenz
Im 100 Meter Halbfinale der Klasse T 37 lief die Erfurterin Maria Seifert in ihrem Lauf als Erste über die Ziellinie. Mit einer Zeit von 14,32 Sekunden qualifizierte sie sich direkt für den Endlauf. Ihre härteste Konkurrentin wird im Endlauf die Französin Mandy Francios-Elie sein, die in ihrem Halbfinallauf mit 13,70 Sekunden bereits einen neuen Meisterschafts-Rekord aufstellte.
Auch Marc Schuh konnte sich für seinen Endlauf über 200 Meter in der Klasse T54 qualifizieren. Der mehrfache deutsche Rekordhalter im Rollstuhlsprint kam im Halbfinale als Erster und mit neuer Saisonbestleistung (25,23 sec) ins Ziel. Nur ein Starter legte eine noch schnelleren Halbfinalzeit hin. Der Niederländer Kenny van Weeghel lieferte mit 25,08 Sekunden einen neuen Meisterschafts-Rekord.
Birgit Kober wirft Weltrekord
Auch der Speerwurf der F 33/34 endete mit zwei Medaillen und einem neuen Weltrekord für die deutschen Frauen. Birgit Kober vom TSV Bayer 04 Leverkusen schmiss den Speer aus dem Sitzen heraus auf 27,45 Meter – neuer Weltrekord und Gold. Marie Brämer-Skowronek aus Magdeburg musste im sechsten Versuch den zweiten Platz zwar noch für die Finnin Marjaana Heikkinen (20,79 m) räumen. Ihre 19,74 Meter brachten ihr aber dann Bronze ein. Die dritte deutsche Starterin, Frances Herrmann (LC Cottbus), schaffte es mit 18,40 Meter auf Platz sechs.
Im 100-Meter-Finale der männlichen Starterklasse T43 belegte der Leverkusener David Behre den fünften Platz. Nach 11,96 Sekunden kam er ins Ziel, 16 Hundertstel nach dem Brasilianer Alan Fonteles Oliveira, der am Montag bereits einen neuen Weltrekord über 200 Meter aufgestellt hatte.
Auch dieses Mal lief er einen neuen Rekord. Seine Zeit von 10,80 Sekunden ist die schnellste, die bei den IPC Weltmeisterschaften je gelaufen wurde. Zuvor wurde der Meisterschafts-Rekord von Oscar Pistorius (Südafrika) gehalten. Damit erleichterte der Brasilianer den Blade Runner um gleich zwei Rekorde in zwei Tagen.