Deutsche Bergläufer setzen auf ein junges Team
"Wir sollten den Erfolg bei Welt- oder Europameisterschaften nicht immer nur an Medaillen festmachen", wehrt DLV-Berglauf-Referent Wolfgang Münzel voreilige Erwartungshaltungen für die Berglauf-World-Trophy am Sonntag (10. September) im Wintersportgebiet Uludag nahe Bursa (Türkei) ab.
Timo Zeiler gehört zu den deutschen Berglauf-Hoffnungen (Foto: Raatz)
"Unsere Hoffnungen ruhen auf jungen, begeisterungsfähigen Läufern, die allmählich in die internationale Klasse geführt werden sollen. Deshalb ist hier Geduld notwendig!" Bei einer Rekordbeteiligung von 380 Teilnehmern aus insgesamt 40 Nationen hängen die (Erfolgs-)Trauben höher denn je, durchaus ein Beleg, dass der Berglauf immer stärker auch in traditionell starken Laufnationen Gewicht bekommt, die bislang selten oder noch nie am Berglauf-Weltchampionat teilgenommen haben.
Der Deutsche Leichtathletik-Verband setzt bei den Männern (12 km; 1275 m Höhendifferenz) auf ein junges Team, bei dem der Freiburger Markus Jenne mit 30 Jahren mit Abstand der Älteste ist. Die Mannschaft wird zudem mit Vizemeister Timo Zeiler (Trochtelfingen, 25 Jahre), Marcus Enders (Frankenheim, 22) und Dominik Wagner (Regensburg, 20) gebildet.
Anja Carlsohn jetzt beim Berglauf
Bei den Frauen konnte die nach zwei Ermüdungsbrüchen vom Marathon- zum Berglaufkader gewechselte Anja Carlsohn (Potsdam) schon im zweiten Jahr im neuen Terrain erste internationale Erfolge erlaufen. Die deutsche Meisterin führt das leistungsmäßig durchaus mit guten Chancen startende Frauenteam, das zudem aus Alexandra Bott, Lisa Reisinger (beide Hanau-Rodenbach) und Carmen Siewert (Greifswald) gebildet wird, an. Die Streckenlänge beträgt hier 8,5 Kilometer bei einer Höhendifferenz von 895 Metern.
Beflügelt durch Rang vier bei der (bergauf-bergabführenden) World Trophy 2005 rücken Manuel und René Stöckert (beide Ostheim/ Rhön) und Quirin Schmölz (Würm-Athletik) in der Juniorenklasse (8,5 km; HD 895 m) zwangsläufig in Medaillennähe.
In der Einzelwertung ruhen die Hoffnungen auf dem 18-jährigen Manuel Stöckert, der im Vorjahr überraschend auf Rang 14 platziert war. Bei den Juniorinnen (3,4 km; HD 395 m) starten Sabrina Prager (Passau) und Kerstin Straub (Hanau-Rodenbach).