| Senioren-DM Halle/Saale

Deutsche Bestleistungen auch am Schlusstag der nationalen Titelkämpfe

Der Serie deutscher Bestleistungen der beiden ersten Wettkampftage bei der Senioren-Hallen-DM mit Winterwurf in Halle/Saale folgte am Schlusstag noch eine Reihe weiterer und egalisierter nationaler Bestleistungen.
Jörg Reckemeier

In der Klasse M75 lief Rolf Geese (LG Göttingen) die 60 Meter Hürden am Sonntag in 10,48 Sekunden und war damit elf Hundertstelsekunden schneller als Guido Müller (TSV Vaterstetten) bei seiner deutschen Bestleistung im Jahr 2013. Herbert E. Müller (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) verbesserte die 16 Jahre alte Bestmarke über 400 Meter der Klasse M90, bisher gehalten von Friedrich-Ernst Mahlo (LG Erlangen), von 1:50,06 auf 1:41,85 Minuten.

Die vielbeschäftigte Petra Herrmann (SG Vorwärts Frankenberg), sie gewann am letzten Meisterschaftstag in der Klasse W60 sowohl die 60 Meter Hürden in 10,63 Sekunden als auch den Stabhochsprung mit 2,70 Metern, steigerte zudem die deutsche Hallenbestleistung im Dreisprung von Christiane Schmalbruch (HSG Uni Rostock) aus dem Jahr 1999 von 9,45 auf 9,90 Meter.

Jana Müller-Schmidt mit starker Serie

Mit jedem ihrer fünf gültigen Versuche hätte Jana Müller-Schmidt (SG Osterholzer LA) im Kugelstoß der Klasse W55 die alte deutsche Bestmarke von Karin Illgen (USC Leipzig), die im Jahr 1996 auf 12,62 Meter gekommen war, verbessert. Der beste der drei 14-Meter-Versuche von Jana Müller-Schmidt landete schließlich im dritten Durchgang bei 14,56 Metern.

In der Klasse M75 verteidigte Edgar Wittmann (TV Zellingen) nicht nur seinen Hochsprungtitel des Vorjahres erfolgreich, sondern stellte mit 1,41 Meter gleichzeitig seine eigene deutsche Hallenbestmarke ein.

Zwei neue Staffel-Bestmarken

Die Meisterschaftstage in Halle endeten mit zwei neuen deutschen Bestleistungen über 4x200 Meter: Die Lokalmatadorinnen der Startgemeinschaft Halle (Dagmar Hill, Jutta Schumann, Elisabeth Götsch, Gabriele Reppe) liefen als Siegerinnen der Klasse W60 die vier Runden in 2:15,04 Minuten und waren damit einen Hauch schneller als die Staffel des OSC Berlin, die seit dem Jahr 2006 mit 2:15,06 Minuten die alte Bestmarke inne hatte.

Das Staffelquartett der Startgemeinschaft Top Weiß Spandau Berlin (Thorsten Poschwatta, Lutz Naschke, André Molkenthin, Hans-Markus Liesecke) kam im Wettbewerb der Klasse M50 über 4x200 Meter zwar nicht als Erster an, die Berliner hatten aber die Genugtuung, mit ihren vier bereits der Klasse M55 angehörenden Sprintern in 1:48,66 Minuten als erste deutsche M55-Staffel überhaupt unter der 1:50-Minuten-Grenze zu bleiben.

Jan Schindzielorz verpasst knapp eigenen Rekord

Starke Hürdensprints über 60 Meter gab es in der Klasse M40 durch Jan Schindzielorz (LG Forchheim), der mit seiner Siegerzeit von 8,10 Sekunden die von ihm selbst gehaltene deutsche Bestzeit nur um eine Hundertstelsekunde verpasste. Annette Funck (TV Jahn Walsrode) rannte mit 8,99 Sekunden in der Klasse W40 zum Titel, Evelin Nagel (Troisdorfer LG) mit 9,29 Sekunden in der Klasse W45.

Im Langsprint über 400 Meter blieb Olga Köppen (Lüneburger SV) als Siegerin der Klasse W40 mit 59,73 Sekunden unter der 60-Sekunden-Marke und Eva Trost (ASV Piding) setzte sich in der Klasse W50 auf der gleichen Distanz in 61,54 Sekunden überraschend deutlich gegen Barbara Gähling (LT DSHS Köln) durch.

Miguel Molero-Eichwein allein gegen die Uhr

Die besten Langstreckenzeiten über 3.000 Meter gingen auf das Konto von Sebastian Hadamus (ART Düsseldorf), der in der Klasse M40 in 9:04,11 Minuten siegte und Miguel Molero-Eichwein (Spiridon Schleswig), dem frisch gekürten World-Masters-Athleten 2018 in der Kategorie Langstrecke, der nach seinem Kampf ausschließlich gegen die Uhr in starken 9:20,15 Minuten im Ziel war.

In den Sprungdisziplinen ragten besonders der Dreisprung von Sandra Kramer (LAC Berlin) mit 12,48 Metern in der Klasse W40 sowie der Hochsprung von Petra Koliwer (TuS Eintracht Wiesbaden) mit 1,52 Metern in der Klasse W50 heraus. Sandra Kramer holte nach Gold über 60 Meter und im Weitsprung am Samstag ihren dritten Titel in Halle.

Andy Dittmar Beständigkeit in Person

In der Klasse M45 gelang Andy Dittmar (BIG Basketball in Gotha) mit 18,06 Metern ein Kugelstoß-Ergebnis, das nur zwei Zentimeter hinter seiner persönlichen Jahresbestleistung (und gleichzeitig deutschen Bestleistung) liegt. In der Klasse M55 schaffte Enrico Pyritz (SC Neubrandenburg) mit 15,19 Metern erneut ein 15-Meter-Ergebnis.

Paul Nobbe (TuS Mayen;  Jg. 1925), der älteste Teilnehmer der Titelkämpfe, setzte sich in den Wurfdisziplinen drei Mal gegen die zwei und drei Jahre jüngere Konkurrenz durch und gewann die Titel mit Kugel, Diskus und Hammer, im Speerwurf wurde er knapp geschlagen Zweiter.

Weite Hammerwürfe zeigten Silke Finkbeiner (VfL Waiblingen) mit 47,73 Metern in der Klasse W50 und Hermann Albrecht (SpVgg. Satteldorf) mit 43,55 Metern in der Klasse M75. Richard Bauder (Neckarsulmer Sport-Union) kam im Diskuswurf der Klasse M70 mit 40,36 Metern auf ein starkes Ergebnis.

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