Deutsche Frauenstaffel ausgeschieden
Der letzte Wechsel wurde der deutschen 4x100-Meter-Frauenstaffel bei den Europameisterschaften in Barcelona (Spanien) am Samstagmorgen zum Verhängnis. Der Stab wollte einfach nicht den Weg von Anne Möllinger zu Verena Sailer (beide MTG Mannheim) finden. Die Favoritinnen schieden im Vorlauf aus.
U20-Europameisterin Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01) hatte das Team auf den Weg geschickt, der Wechsel von ihr zu Marion Wagner (USC Mainz) und der zu Anne Möllinger klappten problemlos, das deutsche Team lag deutlich in Führung. Auch Verena Sailer lief genau im richtigen Moment los, doch der Wechsel klappte einfach nicht. Plötzlich lag Anne Möllinger mit dem Holz auf dem Boden.Schnellste der Vorläufe waren die Russinnen und Ukrainerinnen, die in 43,23 bzw. 43,24 Sekunden gestoppt wurden. Auch Frankreich, die auf den Einsatz der 100-Meter-Dritten Myriam Soumaré verzichteten, die am Samstagabend noch das 200-Meter-Finale bestreitet, stehen nach 43,35 Sekunden im Finale.
Stimmen zum Wettkampf:
Verena Sailer (MTG Mannheim):
"Es geht alles sehr, sehr schnell. Wenn man hinterher die Zeitlupe sieht, denkt man: Warum macht sie dies nicht, warum macht sie das nicht? Ich weiß nicht, was passiert ist. Ich habe nicht nach hinten geguckt. Es hat sich alles gut angefühlt, so wie immer. Nur dann lag das Holz leider nicht in meiner Hand. Wir wechseln auch im Verein zusammen. Im Vorfeld habe ich immer gesagt, das Holz muss in der Staffel erst einmal ankommen."
Anne Möllinger (MTG Mannheim):
„Eigentlich war es ein super Timing, ich weiß nicht, wieso es nicht gepasst hat. Ich habe einmal leicht daneben geschlagen, aber das ist eigentlich kein Problem. Verena ist nicht zu früh weggelaufen, es hätte klappen müssen. Ich habe mich so auf die Stabübergabe konzentriert, dass ich keine Ahnung habe, weshalb ich plötzlich auf dem Boden lag.“
Yasmin Kwadwo (TV Wattenscheid 01):
"Ich bin enttäuscht. Mir tut es auch weh, dass meine Teamkolleginnen so traurig sind. Wir lagen so gut. Ich hatte mir vorgenommen besser zu starten, das ist mir auch gelungen. Das sowas hinten raus passiert, ist bitter, ausgerechnet bei meinen ersten Europameisterschaften bei den Erwachsenen. Wir werden versuchen, das im Team zu verarbeiten. Wir müssen nach vorne schauen."
Marion Wagner (USC Mainz):
"Im letzten Jahr sind schon bessere Staffeln rausgeflogen, bei der WM haben wir davon profitiert. Diesmal waren wir es. Es ist ärgerlich, aber es grämt nicht. Das geht so schnell. Man kann das im ersten Moment gar nicht so wahrnehmen und denkt: Ohje, was ist da passiert. Aber so ist es jetzt."
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