Deutsche Geher auf Normjagd
Für die Geher gilt’s bereits. Wenn Melanie Seeger (SC Potsdam), André Höhne, Carsten Schmidt und Maik Berger (alle SCC Berlin) am Samstag (10. April) in Rio Maior (Portugal) auf die Strecke gehen, dann zählt für sie nur eines, die Norm für die Europameisterschaft in Barcelona (Spanien; 26. Juli bis 1. August).
Einer kann es dabei etwas unbeschwerter angehen. Der WM-Fünfte André Höhne hat den Nominierungsrichtlinien entsprechend mit seiner Leistung aus dem letzten Jahr die Qualifikation über 50 Kilometer schon so gut wie in der Tasche. „Dadurch habe ich jetzt keinen Druck“, stellt der 32-Jährige fest.Beim 20-Kilometer-Wettkampf am Wochenende will er sich bei der ersten Station der Geher-Challenge des Weltverbandes IAAF trotzdem nicht verstecken, sondern unbeschwert auftrumpfen. „Ich bin relativ gut drauf und optimistisch. Ich visiere eine Leistung Richtung Bestzeit an.“ Diese steht bei 1:20:00 Stunden.
Melanie Seeger wieder über 20 Kilometer
Für den deutschen Vorzeigegeher ist die Norm von 1:23:00 Stunden entsprechend eine reine Formsache, für Carsten Schmidt und Maik Berger gilt diese als die Messlatte. Während DLV-Disziplintrainer Ronald Weigel Carsten Schmidt attestiert, er habe „sehr gut trainiert“, gehe es bei Maik Berger, der erst vor zwei Wochen in Dudince (Slowakei) über 50 Kilometer unterwegs war, mit dem neuerlichen Start darum, „seine Chance zu wahren“.
Diese bereits genutzt hatte in Dudince der Potsdamer Christopher Linke, der sich nach einer neuen Bestzeit auf der Langstrecke (3:53:24 h) seines EM-Starts sicher sein darf. Damit steht schon jetzt fest, dass André Höhne beim Saisonhöhepunkt im Männerfeld nicht mehr der einzige deutsche Vertreter sein wird.
Die Karten auf den Tisch legt in Rio Maior Melanie Seeger. Die Olympia-Fünfte von 2004 stellt sich nach ihrer Babypause und ersten Wettkämpfen auf Unterdistanzen erstmals wieder über 20 Kilometer der internationalen Konkurrenz.
Nachwuchs in Podebrady
„Sie ist sehr relaxt und brennt auch wieder“, weiß Ronald Weigel. Er traut der 33-Jährigen bereits die EM-Norm (1:32:00 h) zu, nachdem sie Ende März in einem 10-Kilometer-Rennen zu einer Zeit von 44:19 Minuten gekommen war.
Parallel zu den etablierten deutschen Gehern ist in Podebrady (Tschechische Republik) auch der Nachwuchs im Einsatz. Dort wollen sich am Samstag U18-Weltmeister Hagen Pohle, die Deutsche Hallenmeisterin Christin Elß und die Deutsche Jugendmeisterin Charlyne Czychy (alle SC Potsdam) ihre Meriten verdienen.